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50 Jahre “Sea King“: Marine würdigt ihren Rettungsflieger an historischem Ort mit Überflug und Touchdown

24.03.2024

Kiel-Holtenau (SH) ::  Auf den Tag genau 50 Jahre, nachdem die beiden ersten “Sea King“ von den Britischen Inseln kommend in Kiel-Holtenau zur Landung ansetzten, gab es am ehemaligen Standort des Marinefliegergeschwaders 5 ein Wiedersehen und vor allem ein Wiederhören mit zwei der “alten Kameraden“, die vor mehr als zehn Jahren Kiel in Richtung Nordholz verlassen hatten. Am Mittwoch, dem 20. März 2024, flogen zwei der mittlerweile aus dem aktiven SAR-Dienst ausgeschiedenen Rettungsflieger eine Ehrenrunde über den 2012 aufgelassenen Marinefliegerstützpunkt im Stadtteil Holtenau – dank ausgezeichneter PR-Arbeit im Vorfeld begleitet von einer großen Schar Interessierter, unter ihnen der inzwischen 85-jährige ehemalige Rettungspilot Hermann Neuber, den Älteren bekannt als Autor u. a. von “Mayday ... Mayday“ und “Die fliegenden Retter“, beides Klassiker der Luftrettungsgeschichte.

Moderner Nachfolger begleitet Urgesteine

Begleitet wurden die beiden betagten, aber zuverlässigen Maschinen, darunter die sonderlackierte 89+63, von einem NH90 NFH “Sea Lion“. Dieser moderne Helikoptertyp hat erst kürzlich die “Sea King“ in ihrer Rolle als SAR-Hubschrauber abgelöst (rth.info berichtete).

Wer die Historie der “Sea King“ noch einmal Revue passieren lassen möchte, dem sei das Lesen und Anschauen der im Kontextbereich dieser News verlinkten Onlineartikel anempfohlen. Zudem ist im Stuttgarter Motorbuch-Verlag 2022 ein reich bebildertes Buch über den “Sea King“ erschienen, das das Schicksal jeder einzelnen Maschine nachgeht.

Das letzte Kapitel ist noch nicht geschrieben

Sechs der einstmals 23 “Seekönige“ werden sogar noch eine dritte Heimat bekommen: Nach Kiel-Holtenau und Nordholz sollen sie in der Ukraine ihre beiden von der britischen Royal Navy stammenden Schwestern im Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor unterstützen. Ob sie dort im Such- und Rettungsdienst, als Transporthubschrauber oder als U-Boot-Jäger zum Einsatz kommen, ist noch nicht endgültig geklärt. Wer hätte nach den Umwälzungen Ende der 1980er- bzw. Anfang der 1990erjahre gedacht, dass die “Sea King“ noch einmal in die ihr bei der Beschaffung zugedachte Rolle in der Verteidigung gegen eine russische Invasion schlüpfen muss?

Die sonderlackierte 89+63 bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt anlässlich des letztjährigen SAR-Meets

Die sonderlackierte 89+63 bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt anlässlich des letztjährigen SAR-Meets

Foto: Tobias Klein

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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