Standorte
Mit dem Aufbau eines Netzes von Rettungshubschrauber-Stationen ist Westdeutschland wurde 1970 begonnen, als der erste Rettungshubschrauber in München seinen Dienst aufnahm. Doch erst in den Folgejahren entwickelte sich wirklich eine Stationsstruktur, welche die Bezeichnung Netzwerk zu verdienen begann.
In den ostdeutschen Bundesländern wurde nach der deutschen Wiedervereinigung ein fast ebenso flächendeckendes Standortsystem aufgebaut. Über 70 Stationen stellen heute eine nahezu flächendeckende Versorgung des Landes sicher.
Rettungshubschrauber / Intensivtransporthubschrauber
Die meisten Luftrettungsmittel sind Rettungshubschrauber (RTH) der Primärrettung und an Schwerpunkt- Krankenhäusern stationiert.
Auf dem Sektor der Intensivtransporthubschrauber (ITH) findet man Luftrettungsmittel zumeist an Flughäfen (z.B. Christoph Westfalen, Christoph Niedersachsen), aber auch an Kliniken der maximalen Versorgung (z.B. ITH Regensburg).
Infrastruktur
An den meisten Stützpunkten findet man die ganze für den Hubschrauberbetrieb notwendige Infrastruktur wie den Hangar, eine Betankungsanlage, Unterkünfte für die Besatzung, Löschmittel und dergleichen mehr. Auch muss beispielsweise das Abfragen des aktuellen und vorhergesagten Flugwetters durch den Piloten möglich sein. In früheren Jahren war an einigen Stationen an Krankenhäusern kein Hangar oder keine Betankungsanlage vorhanden. Dies führte zu Tank- und Tranferflügen und somit zu Zusatzkosten, Lärm und Zeitaufwand. Mit Stand 2022 betrifft dies nur noch "Christoph 7", der keinen Hangar an seinem Standortklinikum in Kassel hat.
Internationale Einsätze
Seit Jahrzehnten ist es in grenznahen Regionen auch möglich, dass deutsche Rettungshubschrauber im Ausland die dortigen Rettungsdienste unterstützen. Seit dem 24.09.1997 ist die offizielle grenzüberschreitende Luftrettung Realität: An jenem Tag nahm der ehemalige "SAR 72" aus Würselen unter dem neuen Alias "Christoph Europa 1" und der betrieblichen Federführung der ADAC Luftrettung vertraglich geregelt die grenzenlose Arbeit in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auf. Weitere, ähnliche Projekte folgten für "Christoph 24" in Rheine (NRW), welcher seither "Christoph Europa 2" heißt, in Suben (Österreich), wo der deutsche und der österreichische Automobilclub jeweils im Wechsel die neue Station des "Christophorus Europa 3" betreuen, sowie in Groningen (NL), von wo aus "Lifeliner 4" auch nach Deutschland zu starten bereit ist. Der deutsche "Christoph 9" aus Duisburg sowie der niederländische "Lifeliner 3" können seit Oktober 2003 ebenfalls in grenznahen Gegenden des Nachbarlandes zum Einsatz kommen, sollten rettungsdienstliche Aspekte dies erforderlich machen. An der Grenze zu Dänemark startet "Christoph Europa 5" von Niebüll aus.

Karte der Rettungshubschrauber-Standorte in und um Deutschland, Stand 01/2013
Foto: Werner Wolfsfellner MedizinVerlag