Ausstattung der Hubschrauber
Die medizinische Ausstattung der einzelnen Hubschrauberstandorte unterscheidet sich in Details z.T. erheblich, jedoch ist stets eine gewisse Basisausstattung vorhanden. Im Prinzip ist die Ausstattung der Rettungshubschrauber (RTH) durchaus mit der eines Notarztwagens am Boden vergleichbar. Intensiv- Transporthubschrauber (ITH) sind oftmals darüber hinaus wie ein Intensivtransportwagen (ITW) ausgerüstet. (ITW werden am Boden für intensivmedizinische Patientenverlegungen genutzt.)
Folgende Geräte sind stets vorhanden:
- EKG / Defibrillator
- Beatmungsgerät (Notfallrespirator / Intensivrespirator)
- Absaugpumpe
- Immobilisationsmaterial (HWS, WS, Extremitäten, KED)
- Notfallkoffer- bzw. Notfallrucksacksystem
- Gerät zum Monitoring
- Material zur SpO2-Messung (Pulsoxymetrie)
- Equipment zur Blutdruckmessung (invasiv / noninvasiv)
- Thoraxdrainageset
- Antidote (Gegengifte)
- Klinischer Sauerstoff (O2)
- Spritzenpumpe(n) (mit Ausnahme einiger Standorte)
- Krankentrage (zumeist ein Fahrtragensystem)
- Schaufeltrage
Örtlich kann die Ausstattung erheblich darüber hinausgehen. In vielen RTH und ITH kann ein Inkubator (Brutkasten) mitgeführt werden. Die Mindestausstattung für Rettungshubschrauber ist (bzw. war) festgelegt durch die folgenden Normen:
Operationelle und technische Anforderungen
"Medizinische Fahrzeuge und ihre Ausrüstung - Luftfahrzeuge zum Patiententransport - Teil 2: Operationelle und technische Anforderungen an Luftfahrzeuge zum Patiententransport"
Norm | gültig von – bis | ersetzt durch |
---|---|---|
DIN EN 13718-1:2020-10 | 2020 – dato | – |
DIN EN 13718-1:2014-12 | 2014 – 2020 | ersetzt durch ↖️ DIN EN 13718-1:2020-10 |
DIN EN 13718-1:2008-11 | 2008 – 2014 | ersetzt durch ↖️ DIN EN 13718-1:2014-12 |
Anforderungen an medizinische Geräte
"Medizinische Fahrzeuge und ihre Ausrüstung - Luftfahrzeuge zum Patiententransport - Teil 1: Anforderungen an medizinische Geräte, die in Luftfahrzeugen zum Patiententransport verwendet werden"
Norm | gültig von – bis | ersetzt durch |
---|---|---|
DIN EN 13718-2:2020-10 | 2020 – dato | – |
DIN EN 13718-2:2015-05 | 2010 – 2015 | ersetzt durch ↖️ DIN EN 13718-2:2020-10 |
DIN EN 13718-2:2010-06 | 2010 – 2015 | ersetzt durch ↖️ DIN EN 13718-2:2015-05 |
DIN 13230-10:2003-05 | 2003 – 2010 | ersetzt durch ↖️ DIN EN 13718-2:2010-06 |
ITH sind speziell auf die Belange von Transferflügen hin ausgelegt, so dass eine klinisch bereits begonnene Intensivtherapie nicht durch den Lufttransport unterbrochen werden muss, sondern im Idealfall lückenlos aufrecht erhalten werden kann. Dies betrifft beispielsweise die Möglichkeit der Weiterführung eines komplexen Beatmungsmusters.
Technische Rettungsmittel
Folgende technischen Rettungsmittel dienen mancherorts der Erweiterung des Einsatzspektrums, abgestimmt auf die Belange des Einsatzgebietes des Rettungszentrums:
- Rettungswinde zur Rettung aus schwierigen Lagen
- Fixtausystem zur Bergrettung
- Stehhaltegurtsystem, ermöglicht sicheres Arbeiten auf der Kufe im Flug
- Hilfsgerät zur Wasserrettung
- Zusatzausstattungen für Großschadensfälle
Vorgeschrieben sind solche Zusatz-Rettungsmittel nicht per Norm. Sie werden typischerweise in der Ausschreibung des Betriebs der jeweiligen Station vom zuständigen Bundesland gefordert.
Hochmoderne Medizintechnik im Hubschrauber
Foto: REGA