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Technik-Museum Kassel: Luftrettungspionier besucht ehrwürdige alte Dame

16.07.2020

Kassel (HES) ::  Der in der nordhessischen Documenta-Stadt Kassel lebende Luftrettungspionier Hans-Werner Feder (*1934) hat am gestrigen Mittwochnachmittag (15.07.2020) auf Veranlassung von rth.info-Korrespondent Jörn Fries erstmals das auf dem ehemaligen Henschel-Werksgelände befindliche Technik-Museum besucht. Der praktische Arzt hatte im Sommer 1967 mit seinem dreiwöchigen Not-Arzt-Hubschrauber-Feldversuch in Neu-Anspach (Hochtaunuskreis/Hessen) die Grundlagen für den Aufbau der zivilen Luftrettung in der Bundesrepublik geschaffen (rth.info berichtete mehrfach),

Dort begrüßten ihn die beiden Mitglieder des rührigen Fördervereins der Luftrettungsstation Christoph 7 Kassel e.V., Jürgen Vöhl und Dirk-Uwe Bippart, und zeigten ihm die als Dauerleihgabe des Fördervereins im Technik-Museum beheimatete BO 105 C mit dem Kenner D-HDFK. Der Helikopter war von Mitte der 1970erjahre bis Mitte der 1990erjahre Stamm-Maschine in Kassel. Er wurde von einer BO 105 CBS-5 (“SuperFive“) abgelöst, die wiederum Anfang 2008 durch eine EC 135 T2i ersetzt wurde.

Normalerweise im Fundus des Technik-Museums versteckt, konnte die BO 105 Covid-19-bedingt diesmal in der Ausstellungshalle besichtigt werden. Nach seinem Umzug von Ober-Mörlen nach Kassel 1968 betätigte sich Feder als niedergelassener Arzt in seiner eigenen Praxis und fuhr in seiner aktiven Zeit als Notarzt 1970 bis 1973 rund 800 Einsätze auf dem Notarztwagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Kassel. Im erst Ende 1974 am Kasseler Rotes-Kreuz-Krankenhaus stationierten Zivilschutz-Hubschrauber “Christoph 7“ flog Feder hingegen nur ein einziges Mal mit. Trotzdem war die Wiedersehensfreude groß.

Zum Gruppenfoto vereint: (v.l.n.r.) Jürgen Vöhl, Jörn Fries, Hans-Werner Feder und Dirk-Uwe Bippart vor der BO 105 C mit dem Kenner D-HDFK

Zum Gruppenfoto vereint: (v.l.n.r.) Jürgen Vöhl, Jörn Fries, Hans-Werner Feder und Dirk-Uwe Bippart vor der BO 105 C mit dem Kenner D-HDFK

Foto: privat

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Es entspannten sich intensive Gespräche, so dass die Zeit im Museum wie im Fluge verging. Aufmerksam gemacht auf die fachlich sehr tiefgehenden Fragen-und-Antworten-Runden, an denen sich auch Ludwig Pott vom Motorenmuseum in Bad Driburg OT Erpentrup (Kreis Höxter/NRW) beteiligte, kamen auch immer mehr Besucher zu der kleinen Gruppe und beteiligten sich an den Gesprächen. Mit einem gemeinsamen Foto vor der BO 105 endete dieser kurzweilige Besuch am späten Nachmittag.

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Wir danken für Unterstützung:
Ingo Sondergeld, 1. Vorsitzender des Fördervereins der Luftrettungsstation Christoph 7 Kassel e.V., und den Verantwortlichen des Technik-Museums Kassel e.V.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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