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Johanniter zeichnen Luftrettungspionier aus

02.03.2016

Gießen (HES) ::  Am 5. Oktober 2015, nur wenige Tage vor seinem 81. Geburtstag, wurde der heute in der nordhessischen Dokumenta-Stadt Kassel lebende Luftrettungspionier Hans-Werner Feder von den Johannitern in einem besonderen Rahmen geehrt. Er erhielt das Ehrenzeichen der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. sowie die vom Herrenmeister des Johanniterordens, S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen, unterschriebene Urkunde.

Als symbolischen Ort der Übergabe wählte JUH-Landesvorstand Günther Lohre, der seit 1. Januar 2016 als Geschäftsführer die Johanniter Luftrettung als Dachmarke innerhalb der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. leitet, die Landeplattform des Mitte 2014 in Betrieb genommenen JUH-Luftrettungszentrums “Christoph Gießen“ in der Gießener Lahnstraße.

Mit großer Neugierde ließ sich der Jubilar Hans-Werner Feder von der Dienst habenden Besatzung den ITH “Christoph Gießen“ erklären

Mit großer Neugierde ließ sich der Jubilar Hans-Werner Feder von der Dienst habenden Besatzung den ITH “Christoph Gießen“ erklären

Foto: Saskia Schimpf/Die Johanniter

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Günther Lohre (rechts) von den Johannitern überreichte dem Jubilar Hans-Werner Feder (links) Urkunde, JUH-Ehrenzeichen und Miniaturmodell des ITH

Günther Lohre (rechts) von den Johannitern überreichte dem Jubilar Hans-Werner Feder (links) Urkunde, JUH-Ehrenzeichen und Miniaturmodell des ITH

Foto: Saskia Schimpf/Die Johanniter

Der praktische Arzt Feder hatte vor rund 50 Jahren, im Sommer 1967, vom nur wenige Kilometer von Reichelsheim – dort befindet sich heute die Homebase der Johanniter Luftrettung – entfernten Flugplatz Anspach aus einen dreiwöchigen Modellversuch mit einem Notarzt-Hubschrauber unternommen.

Mit einer zweisitzigen Maschine und einer (Not-)Arzttasche fing 1967 alles an

Mit einer zweisitzigen Maschine und einer (Not-)Arzttasche fing 1967 alles an

Foto: Archiv Werner Wolfsfellner MedizinVerlag (München)

Die Ergebnisse dieses und weiterer, auch hessischer Pilotprojekte führten ab 1970 zum Aufbau der bundesweiten Luftrettung. Kein Wunder also, dass der in Frankfurt am Main an der dortigen BG-Unfallklinik stationierte Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) “Christoph 2“ sowie der am Rotes-Kreuz-Krankenhaus in Kassel beheimatete ZSH “Christoph 7“ zu den ersten Rettungshubschraubern (RTH) in der alten Bundesrepublik gehörten.

Und so ist es wohl auch kein Zufall, dass gerade in Reichelsheim die von Feder vor knapp 50 Jahren zaghaft begonnene “Eroberung der Lüfte“ zum Wohle der Patienten seit Ende der 1990er Jahre von den Johannitern fortgeführt wurde. Alleine im vergangenen Jahr flogen die drei in Hessen stationierten RTH “Christoph 2“ (Frankfurt am Main, Betreiber: BBK/BMI/BPOL), “Christoph 7“ (Kassel, BBK/BMI/BPOL) und “Christoph 28“ (Fulda, ADAC) sowie die beiden hessischen ITH der Johanniter Luftrettung, “Christoph Gießen“ und “Christoph Mittelhessen“ rund 5.500 Einsätze. Und die Einsatzzahlen steigen seit Jahren stetig.

Heute fliegen die hessischen Luftrettungsmittel rund 5.500 Einsätze im Jahr (hier der ITH “Christoph Mittelhessen“ mit dem Kenner D-HJUH im Landeanflug auf seine Homebase in Reichelsheim)

Heute fliegen die hessischen Luftrettungsmittel rund 5.500 Einsätze im Jahr (hier der ITH “Christoph Mittelhessen“ mit dem Kenner D-HJUH im Landeanflug auf seine Homebase in Reichelsheim)

Foto: Jörn Fries

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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