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Faszination Luftrettung


EXKLUSIV: Ambulanzhubschrauber Schwerin darf weiter Krankentransporte durchführen

12.02.2019

Schwerin (MVP) ::  Es muss eine schwere Geburt gewesen sein. Aber am Ende kam etwas heraus. Bereits seit Anfang Januar versuchte rth.info bei den einschlägigen Stellen herauszufinden, ob der mit der Firma FJS-Helicopter Lufttransport GmbH geschlossene Vertrag zur Durchführung von luftgebundenen Krankentransporten über den 31. Januar 2019 hinaus verlängert oder gar ein neuer Vertrag abgeschlossen werde (rth. info berichtete mehrfach).

Auch nach dem 31. Januar 2019 fliegt der AHS Schwerin “qualifizierte Krankentransporte“ (hier eine Archivaufnahme einer als “ITH Schwerin“ beklebten Écureuil)

Auch nach dem 31. Januar 2019 fliegt der AHS Schwerin “qualifizierte Krankentransporte“ (hier eine Archivaufnahme einer als “ITH Schwerin“ beklebten Écureuil)

Foto: Tobias Klein

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Der Pressesprecher des zuständigen Schweriner Gesundheitsministeriums (eigentlich Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, MWAG) wollte unter Hinweis auf datenschutzrechtliche Bestimmungen zu dem Verfahren keinerlei Stellung nehmen, verwies aber allgemein darauf, dass die zuständige Arbeitsgruppe Luftrettung – dieser gehören neben einem Vertreter aus dem MWAG auch Mitglieder der Kostenträger und der Leistungserbringer an –

“über die Anzahl und die Standorte der Luftrettungsmittel für den Intensivtransport beraten [habe] und über die Anzahl und die Standorte für die Rettungstransporthubschrauber. In Bezug auf Anzahl und Standort der Luftrettungsmittel für den Intensivtransport haben sich die Arbeitsgruppe Luftrettung und der Landesbeirat Rettungswesen für einen [!] Standort für einen Intensivtransporthubschrauber ausgesprochen.“

Da aber auch der Vertrag der Johanniter Luftrettung (JLR) für ihren ITH-Standort “Christoph Rostock“ am Südstadt-Klinikum in Rostock zum Jahresende ausläuft, hätte das wohl bedeutet, dass man nun die Sekundärluftrettung zum 1. Januar 2020 hätte ausschreiben müssen. Aber auf den einschlägigen Portalen fand man dazu nichts. Anfragen von rth.info zum (vorläufigen?) Weiterbetrieb des AHS Schwerin an die Pressestelle des MWAG blieben bis dato unbeantwortet.

Der Betreiber hingegen teilte bereits am 8. Januar mit, dass er die zuständigen Stellen um eine Verlängerung des Vertrags gebeten habe. Dieser “Bitte“ kam man, trotz zunächst unklarer Informationen seitens AOK Nordost und MWAG Schwerin, offensichtlich rechtzeitig vor Ablauf des alten Vertrages nach. Denn rth.info-Leser registrierten am 9. Februar die D-HLEA als im AHS-Dienst stehend. Und gestern Mittag teilte die Pressestelle der AOK Nordost ergänzend mit, dass

“[d]as Unternehmen AHS Schwerin [...] seit 01.02.2019 weiterhin eine Genehmigung für qualifizierten Krankentransport mit dem Hubschrauber [habe]. Der Nachweis dazu wurde [der AOK Nordost bereits] Anfang letzter Woche zur Verfügung gestellt. Insoweit hat es zeitliche Überschneidungen bei der Beantwortung der Fragen gegeben“. Weitere Auskünfte seien “bei der zuständigen Genehmigungsbehörde (MWAG) einzuholen.“

Doch die antwortete bekanntlich nicht auf entsprechende Fragen von rth.info. Und noch am 25. Januar hieß es seitens der AOK Nordost: “Die AOK Nordost hat derzeit keine Kenntnis darüber, ob der Leistungserbringer FJS einen Antrag auf Verlängerung bzw. einen neuen Genehmigungsantrag beim MWAG gestellt hat. “

Interessant in diesem Zusammenhang eine weitere Auskunft der AOK Nordost:

“Laut Auszug aus dem Handelsregister haben sich jedoch für die Firma ‘FJS-Helicopter Lufttransport GmbH, Damme‘ Veränderungen ergeben. Seit 14.11.2018 ist Herr Franz-Josef Strathausen nicht mehr Geschäftsführer. Bestellt als neue Geschäftsführer sind: Herr [André] Ott und Herr [Wilbert] Schmitz, jeweils einzelvertretungsberechtigt. Beide Herren sind ebenfalls Geschäftsführer der Firma AIR LLOYD.“

Damit bekommt das seit Wochen in Fachkreisen kursierende Gerücht, dass am AHS-Standort bald anstelle der AS 355 F2 eine MD 900/902 Explorer fliegen wird, neue Nahrung. Übrigens: Der Hubschraubertyp ist geeignet, auch Primär- und Sekundärtransporte im öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst zu fliegen. Sollte es in Westmecklenburg zu einer Ausschreibung eines weiteren, dann vierten RTH-Standortes im Nordosten der Republik kommen, dann wäre FJS/AIR LLOYD sicherlich einer der sich an der EU-weiten Ausschreibung interessiert zeigenden Unternehmen. rth.info bleibt auch weiterhin am Ball.

Allerdings zählen dazu keine luftgebundenen Intensivtransporte (mehr), wie beide Beklebungsvarianten suggerieren (Archivaufnahme einer als “Christoph Schwerin“ beklebten Écureuil)

Allerdings zählen dazu keine luftgebundenen Intensivtransporte (mehr), wie beide Beklebungsvarianten suggerieren (Archivaufnahme einer als “Christoph Schwerin“ beklebten Écureuil)

Foto: Tobias Klein

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

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