EXKLUSIV: Mecklenburg-Vorpommern schreibt luftgebundenen Intensivtransport aus
31.10.2019
Schwerin (MVP) :: Am heutigen Donnerstag (31.10.2019) wurde auf den entsprechenden Vergabeportalen die Ausschreibung der Dienstleistungskonzession zur Durchführung von Intensivtransporten im Rettungsdienst mit einem Intensivtransporthubschrauber des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht (siehe hierzu Weblink im Kontextbereich dieser News). Die Frist zur Abgabe der Unterlagen endet bereits am 02.12.2019 – 23:59 Uhr.
In der Beschreibung der Beschaffung heißt es unter anderem: “Nach erfolgreichem Vergabeverfahren soll dem erstplatzierten Luftfahrtunternehmen voraussichtlich ab dem 01.04.2020 die Konzession für einen Intensivtransport mit Hubschraubern erteilt werden. Der Konzessionsvertrag ersetzt gemäß §§ 54, 56 VwVfG M-V die Genehmigung.“ Und weiter: “Der Konzessionsgeber beabsichtigt die Konzession für den Intensivtransporthubschrauber für 4 Jahre zu erteilen. Der Konzessionsgeber behält sich ausdrücklich vor, entsprechend der Bedarfsentwicklung auch während der genannten Laufzeit weitere Konzessionen/Genehmigungen für Intensivtransporthubschrauber zu erteilen.“
Versorgungsgebiet des Intensivtransporthubschraubers ist das Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Standort des ITHs muss die örtliche Nähe zu einem Flughafen mit Start- und Landemöglichkeiten auch bei schlechter Witterung und gleichzeitig die Nähe zu einem Krankenhaus der Maximalversorgung haben. In einer zusätzlichen Angabe wird dies präzisiert: “Der Standort für den Intensivtransporthubschrauber soll sich in der Nähe des Flughafens Rostock/Laage befinden (Umkreis von 50 km Luftlinie).“
Das Luftrettungszentrum Rostock der Johanniter Luftrettung befindet sich am Klinikum Südstadt in Rostock (hier eine aktuelle Aufnahme aus dem Sommer 2019)
Foto: Jörn Fries
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Bereits seit 1993 fliegt die Johanniter Luftrettung von Rostock aus mit ihren AHSs und ITHs (hier zu sehen ein Inkubatortransport)
Foto: Jörn Fries
Es ist davon auszugehen, dass die Johanniter Luftrettung ihren bisherigen ITH-Standort am Klinikum Südstadt in der Hansestadt Rostock ins Spiel bringen wird. Allerdings wird sie ihr bislang dort eingesetztes Hubschraubermuster, eine AS 365 N2, durch eine H155 (EC 155 B1) ersetzen müssen. Damit dürfte auch die Kooperation mit Rotorflug am Standort Rostock gefährdet sein, da der Operator bislang ausschließlich auf die “Dauphin“ gesetzt hat. Hingegen verfügt die Firma Heli-Flight über den geforderten Hubschraubertyp (rth.info berichtete mehrfach), so dass ein Tausch der Partner anstehen dürfte – vorausgesetzt, die JLR setzt sich gegen ihre Mitbewerber ADAC und DRF Luftrettung durch, die mit der kleineren H145 ins Rennen gehen dürften. Außen vor sein dürfte die Firma FJS Helikopter Flugdienst mit ihrer AS 355 F2 “Écureuil“ – und auch NHC. Letzteres Unternehmen, inzwischen eine 100-prozentige Tochter der DRF Luftrettung, verfügt zwar über mehrere EC 155 B1/H155, kann aber nicht auf langjährige Erfahrungen im luftgebundenen Intensivtransport verweisen.
Keine Chance dürfte FJS haben: die AS 355 F2 gehört nicht der geforderten Leistungsklasse I an
Foto: Tobias Klein
Das Gleiche gilt für Air Lloyd mit seiner MD 900 Explorer
Foto: Jörn Fries
Chancen dürften allerdings ADAC und DRF Luftrettung mit ihren H145 eingeräumt werden (hier zu sehen die H145 der ADAC Luftrettung als “Christoph 77“ am GPR Klinikum Rüsselsheim)
Foto: Tobias Klein
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