Steiger-Stiftung stellt Bemühungen um Luftrettung in Baden-Württemberg ein
28.07.2020
Winnenden/Rickenbach (BWÜ) :: Ernüchterung macht sich bei der Björn Steiger Stiftung breit, nachdem Innenstaatssekretär Wilfried Klenk (CDU) am gestrigen Montag (28.07.2020) den Landräten und Oberbürgermeistern anlässlich ihrer Tagung in der Landesfeuerwehrschule Bruchsal (Landkreis Karlsruhe) das Ergebnis des Ende 2018 in Auftrag gegebenen Luftrettungsgutachtens präsentiert hat (rth.info wird hierüber noch ausführlich berichten, siehe auch externe Links im Kontextbereich dieser News).

Die hochfliegenden Pläne der Björn Steiger Stiftung für den Südwesten wurden jetzt jäh gestoppt
Foto: Björn Steiger Stiftung
- Anzeige -
Die historisch bedingten Mängel im baden-württembergischen Rettungswesen sollen zwar in den nächsten zwei bis fünf Jahren unter anderem durch den Neubau von zwei neuen Luftrettungszentren im Tagbetrieb, der Ausweitung eines bestehenden Standorts auf einen 24-Stunden-Betrieb, die Verlegung von bestehenden Luftrettungsstationen an andere, nach Ansicht des Innenministeriums (IM) bzw. der Gutachter vom Münchner Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) besser geeignete Standorte sowie der Anschaffung weiterer Rettungswägen und Notarzeinsatzfahrzeuge beseitigt werden, von dem von der Björn Steiger Stiftung seit einiger Zeit geforderten 24-Stunden-Dual-Use-Intensivtransporthubschrauber-Standort in Rickenbach (Kreis Waldshut) ist darin aber nicht die Rede. Stattdessen soll nach den Vorstellungen des IM der am Freiburger Airport stationierte Intensivtransporthubschrauber (ITH) “Christoph 54“ nach Südosten verlegt werden.
Deshalb kündigte Ulrich Schreiner, Geschäftsführer für den Bereich Rettungsdienst der Björn Steiger Stiftung, gestern Nachmittag gegenüber der “Badischen Zeitung“ (BZ), Redaktion Bad Säckingen, nun das Ende der Bemühungen der Steiger-Stiftung an. “Wir werden uns nicht mehr mit dem Thema Luftrettung in Baden-Württemberg beschäftigen“, sagte Schreiner laut BZ. Die in der Metropolregion Stuttgart ansässige Organisation hatte im Frühjahr 2016 zunächst den Interimsstandort Höchenschwand, dann ab Frühjahr 2017 einen Probebetrieb im Rickenbacher Ortteil Hütten präferiert.
Aber weder das zuständige Regierungspräsidium noch das Innenministerium in Stuttgart, noch die Krankenkassen als Kostenträger unterstützten das Vorhaben der am 7. Juli 1969 gegründeten Rettungsdienst-Stiftung und verwiesen statt dessen unisono auf das zu erstellende Gutachten im Auftrag des Innenministeriums. Dessen Ergebnis: siehe oben.
Nachrichten zu diesem Thema im Archiv
- 14.02.2016 Steiger-Stiftung plant eigenen Luftrettungsstandort
- 22.03.2016 Björn-Steiger-Stiftung erwägt ITH-Interimsstandort in Hütten
- 26.12.2016 AOK Baden-Württemberg will 24-Stunden-ITH – Inbetriebnahme für 2017 geplant
- 23.02.2017 “Schwarzwälder Bote“: Zeitnah 24h-Betrieb für “Christoph 11“?
- 29.04.2017 24h-Standort “Christoph 11“: Genehmigungsverfahren
- 27.06.2017 DRF Luftrettung stellt H145 in Villingen-Schwenningen in Dienst
- 22.07.2017 AOK: Ab 15. September fliegt ‘Christoph 11‘ im 24-Stunden-Betrieb
- 03.08.2017 Segelflugplatz Hütten-Hotzenwald jetzt Sonderlandeplatz
- 29.09.2017 Ab 1.10.17 fliegt “Christoph 11“ im 24h-Betrieb
- 15.10.2017 Rickenbach: Björn Steiger Stiftung hält an Plänen für eigenen RTH-Standort fest
- 23.10.2017 Fotos vom “Christoph 11“ mit H145
- 21.02.2019 Kein RTH-Probebetrieb im Kreis Waldshut: Innenministerium lehnt Angebot der Björn Steiger Stiftung ab
- 28.07.2020 Steiger-Stiftung stellt Bemühungen um Luftrettung in Baden-Württemberg ein
Autor
- Quelle(n):
- Online-Artikel “Kein Rettungsheli für Rickenbach “, erschienen am 27. Juli 2020 in der “Badischen Zeitung“, Ausgabe Bad Säckingen