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“Schwarzwälder Bote“: Zeitnah 24h-Betrieb für “Christoph 11“?

23.02.2017

Oberndorf am Neckar (BWÜ) ::  In dem Artikel des “Schwarzwälder Boten“, der heute dessen Online-Startseite zierte, steht die These noch mit einem Fragezeichen versehen: «Villingen-Schwenningen / Luftrettung bald rund um die Uhr?» titelte die Regionalzeitung. Sie nimmt Bezug auf den Rettungshubschrauber “Christoph 11“. Die Autoren Eich und Spitz verweisen eingangs auf die gescheiterten Versuche, den Freiburger Dual-Use-Rettungshubschrauber “Christoph 54“ zum 24-Stunden-Luftrettungsmittel zu machen. Ziel ist unter anderem, hohe Kosten durch die häufig notwendige nächtliche Anforderung schweizerischer Luftrettungsmittel zu senken.

Wird Villingen-Schwenningen schon in wenigen Monaten auf Nachtflug vorbereitet?

Das Problem von Baden-Württemberg, als eines der größten deutschen Flächenländer kein einziges 24 Stunden am Tag einsatzbereites Luftrettungsmittel zu haben, ist seit Jahren bekannt. Noch im Jahr 2006 hatte rth.info über regionale Bestrebungen berichtet, “Christoph 11“ rund um die Uhr fliegen zu lassen. Die regionale Diskussion hatte dann 2008 ein Ende gefunden – Nachtflug bei “Christoph 11“ sei “illusorisch“, hatte es damals geheißen.

Mittlerweile hat sich die Welt weitergedreht. Und so sei “Christoph 11“ seit dem 24-Stunden-Aus für Freiburg vorne in der Diskussion dabei, schreiben die Autoren vom “Schwarzwälder Boten“:

“In VS liegt eine Teil-Genehmigung für Nachtflüge bereits vor. Und hier freut man sich jetzt schon – vom 'alten' Hubschrauber, der ausschließlich für den Tagbetrieb geeignet ist, verabschieden sich die Mitarbeiter der DRF Luftrettung schon – nicht mehr lange soll er ihr Dienstfluggerät sein. Der Nachfolger, ein Hubschrauber, der auch für den Nachtflug taugt, wird für April erwartet. Und auch entsprechende Personalentscheidungen wurden nach Informationen unserer Zeitung bereits in die Wege geleitet und den jeweiligen Mitarbeitern mitgeteilt.“
Christoph 11 an seinem Standort in Villingen-Schwenningen

Christoph 11 an seinem Standort in Villingen-Schwenningen

Foto: Patrick Permien

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Seit dem Umzug des “Christoph 11“ an das neue Klinikum steht ein hochmodernes Rettungszentrum zur Verfügung, das zwischen Villingen und Schwenningen auf der vielzitierten ‘grünen Wiese‘ an einem Waldrand gelegen ist. Das darf nicht über die Nähe zur nächsten Wohnbebauung hinwegtäuschen. Nachtflugbetrieb ist immer auch Gegenstand intensiver Lärmschutzuntersuchungen und -debatten. Und so schreibt der “Schwarzwälder Bote“ ganz folgerichtig:

“Seitens des Innenministeriums hält man sich aber noch bedeckt. Eine “Ertüchtigung eines Standorts bereits zum April“ hält man dort noch für ‘unrealistisch‘ – denn abschließend sei die Standortfrage noch nicht geklärt. ‘Hierzu bedarf es umfassender Planungs- und Genehmigungsverfahren‘, wie Pressereferent Gigliotti betont.“

Der Ausgang der Entwicklung bleibt hochspannend. Zuletzt waren unterschiedliche Standorte seitens unterschiedlicher Beteiligter im Gespräch, darunter auch ganz neue Ortsnamen und Betreiber abseits der bereits etablierten Strukturen.

In Baden-Württemberg hat unter den Betreibern die DRF Luftrettung ein besonders gewichtiges Wort mitzureden, da sie historisch bedingt sehr viele Standorte im “Ländle“ betreibt. Sie stellt den Flugbetrieb beim “Christoph 11“ sicher – die Station selber ist dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zuzuordnen.

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Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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