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Ein Vierteljahrhundert rot-weiße Luftrettung in Halle-Oppin

17.06.2016

Halle-Oppin (SAH) ::  Am 18. Juni vor 25 Jahren wurde die Luftrettungsstation in Halle gegründet. Heute sind an der Luftrettungsstation zwei Hubschrauber stationiert, die 2015 zusammen rund 1.900 Einsätze leisteten. Halle ist damit die einsatzstärkste Station der DRF Luftrettung.

Der ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ im Flug, hier ein Archivbild

Der ITH “Christoph Sachsen-Anhalt“ im Flug, hier ein Archivbild

Foto: DRF Luftrettung / Maike Glöckner

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Schock in Naumburg in der vergangenen Woche: Ein kleines Kind ist mehrere Meter tief aus einem Fenster gestürzt. Im Krankenhaus zeigen die Untersuchungen der Ärzte, dass es sehr schwer verletzt ist und in Lebensgefahr schwebt. Die Nacht bricht schon herein, doch der kleine Patient muss so schnell wie möglich in eine Klinik mit Kinderintensivstation gebracht werden. Der Transport im Rettungswagen würde fast eine Stunde dauern. Ein Einsatz für die Besatzung von „Christoph Sachsen-Anhalt“. Der rot-weiße Hubschrauber ist nämlich der einzige in Sachsen-Anhalt, der rund um die Uhr einsatzbereit ist.

Die in Halle-Oppin eingesetzte EC 145 im Nachteinsatz

Die in Halle-Oppin eingesetzte EC 145 im Nachteinsatz

Foto: DRF Luftrettung

„Dringende Transporte zwischen Kliniken stellen unsere Hauptaufgabe dar“, sagt Norbert Ebbighausen, Stationsleiter und Pilot an der Station Halle. „Wir führen dabei auch hochkomplizierte Einsätze durch, zum Beispiel mit der sogenannten ECMO, der mobilen Herz-Lungen-Maschine. Schwer kranke oder frühgeborene Babys transportieren wir ebenfalls regelmäßig zwischen Kliniken und nehmen dazu einen Inkubator mit an Bord. Doch auch zur schnellen Notfallrettung werden wir alarmiert, beispielsweise wenn jemand einen Herzinfarkt erlitten hat.“

Die ersten zwei Jahre war „Christoph Sachsen-Anhalt“ tagsüber im Dienst, 1993 startete die Station dann in den Nachtdienst. Ein weiterer Meilenstein folgte 2002, als mit „Christoph Halle“ ein zweiter Hubschrauber an der Station am Flugplatz in Halle/Oppin stationiert wurde.

Hintergründe zur Station Halle

Die Station wurde früher durch die HSD Luftrettung betrieben und gehört heute zur DRF Luftrettung. „Christoph Sachsen-Anhalt“ und „Christoph Halle“ werden für dringende Transporte von Intensivpatienten und als schnelle Notarztzubringer bei Notfällen alarmiert. Die Hubschrauber sind mit einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzt. Nachts sind zwei Piloten im Einsatz. Einsatzorte im Umkreis von 60 Kilometern erreichen die Besatzungen in maximal 15 Flugminuten.

Im November 2008 flog in Halle-Oppin noch die von der ADAC Luftrettung übernommene MD 900 Explorer (hier im damals gültigen Corporate Design des “Team DRF“)

Im November 2008 flog in Halle-Oppin noch die von der ADAC Luftrettung übernommene MD 900 Explorer (hier im damals gültigen Corporate Design des “Team DRF“)

Foto: Jörn Fries

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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