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1991-2021: Vom ITH “Christoph Leipzig“ zum RTH “Christoph 63“

20.06.2021

Schkeuditz-Dölzig (SN) ::  Im Juni 1991 wurde “Christoph Leipzig“ (heute „Christoph 63“) in Dienst gestellt | 2005 übernahm die gemeinnützige ADAC Luftrettung die Station | Bis heute flog der Hubschrauber mehr als 16.500 Einsätze.

Der im Umland des sächsischen Leipzig stationierte Rettungshubschrauber (RTH) „Christoph 63“ der gemeinnützigen ADAC Luftrettung feiert in diesem Monat sein 30-jähriges Dienstjubiläum. Er war am 1. Juni 1991 als Intensivtransporthubschrauber (ITH) am Flughafen Leipzig/Halle in Dienst gestellt worden – damals noch unter dem BOS-Funkrufnamen „Christoph Leipzig“, betrieben vom Internationale-Flug-Ambulanz e. V. (IFA).

Als “Christoph 61“, aber auch als “Christoph Leipzig“ setzte die IFA diese EC 135 mit dem Kennzeichen “D-HEOY“ ein

Als “Christoph 61“, aber auch als “Christoph Leipzig“ setzte die IFA diese EC 135 mit dem Kennzeichen “D-HEOY“ ein

Foto: Michael Butz (Archiv)

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Bereits seit dem 2. April 1990, also noch zu DDR-Zeiten, hatte die IFA von Leipzig aus erste Rettungseinsätze mit einem eigenen Rettungshubschauber geflogen, seinerzeit eine moderne BK 117, die anfänglich den Funkrufnamen “Christoph Leipzig“ trug. 1991 – mit der Indienststellung des ITH – erfolgte die Umbenennung des RTH in “Christoph 61“ – “Christoph Leipzig“ wurde nun der neue ITH gerufen.

Zum Einsatz kamen Leasingmaschinen, meist von Heli Travel Munich (HTM), der Typen BK 117 A-1, BO 105 CBS-4, BO 105 CBS-5 “SuperFive“ und EC 135 T2 als RTH sowie AS 350 B2 “Écureuil“, Bell 206L-1 “Long Ranger“, BK 117 B-2, EC 135 T2 und MD 900 Explorer als ITH.

Bekannt aus der RTL-Serie “Medicopter 117“: auch diese BK 117 von HTM wurde von der IFA in Leipzig eingesetzt

Bekannt aus der RTL-Serie “Medicopter 117“: auch diese BK 117 von HTM wurde von der IFA in Leipzig eingesetzt

Foto: Michael Butz (Archiv)

Hier sehen wir die “D-HEDY“ von HTM (eine EC 135 T1), die ebenfalls in Leipzig zum Einsatz kam (meist bei Ausfall einer der beiden Stammmaschinen)

Hier sehen wir die “D-HEDY“ von HTM (eine EC 135 T1), die ebenfalls in Leipzig zum Einsatz kam (meist bei Ausfall einer der beiden Stammmaschinen)

Foto: Internationale-Flug-Ambulanz e. V.

Seit der Übernahme des Flugbetriebes durch die ADAC-Luftrettung GmbH gemeinnützige Gesellschaft im Jahr 2005 wurden die fliegenden Gelben Engel von „Christoph 63“ durchschnittlich 1.000 Mal pro Jahr alarmiert und sind bis heute mehr als 16.500 Einsätze geflogen.

Als die ADAC-Luftrettung GmbH gemeinnützige Gesellschaft am 1. November 2005 in Leipzig den Rettungsdienst aus der Luft übernahm, ging in der bekannten Lackierung der Gelben Engel eine Maschine des Typs BK 117 in die Luft. 2007 wurden „Christoph Leipzig“ wie auch „Christoph 61“ auf der eigens dafür errichteten Doppelstation der ADAC Luftrettung in Dölzig stationiert. Mit der Neuausrichtung des Luftrettungsdienstes in Leipzig 2012 wurde aus dem ITH „Christoph Leipzig“ letztlich der RTH „Christoph 63“, der wie “Christoph 61“ täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang im Einsatz ist. Die Crew, die jeweils aus einem Piloten, einem Hubschrauberarzt und einem Notfallsanitäter (TC HEMS) besteht, ist innerhalb von zwei Minuten einsatzbereit. Stationsleiter von „Christoph 63“ ist Pilot Martin Handschuh, Leitender Hubschraubernotarzt Bastian Stichert und Leitender Notfallsanitäter Dirk Hille.

„Christoph 61“, der 2020 sein 30-jähriges Dienstjubiläum feierte, und „Christoph 63“, beide heute Helikopter des Typs Airbus EC 135, fliegen in erster Linie Rettungseinsätze im Radius von rund 70 Kilometern um Leipzig herum. Gemeinsam absolvierten sie allein im Jahr 2020 über 2.500 Einsätze. Mehr als 70 Prozent der Einsatzorte lagen dabei in Sachsen. Piloten und Rettungsfachpersonal kommen von der ADAC Luftrettung gGmbH, während die Ärzte vom Städtischen Klinikum „St. Georg“ Leipzig und dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle/Saale gestellt werden. Beauftragt werden die „zwei Engel für Leipzig“ vom Sächsischen Staatsministerium des Innern und alarmiert von der Integrierten Regionalleitstelle Leipzig.

2007 wurden „Christoph Leipzig“ (hier zu sehen die BK 117) wie auch „Christoph 61“ auf der eigens dafür errichteten Doppelstation der ADAC Luftrettung in Schkeuditz-Dölzig stationiert

2007 wurden „Christoph Leipzig“ (hier zu sehen die BK 117) wie auch „Christoph 61“ auf der eigens dafür errichteten Doppelstation der ADAC Luftrettung in Schkeuditz-Dölzig stationiert

Foto: ADAC Luftrettung/Jochen Beelitz

Mitte Dezember 2008 landet der RTH “Christoph 61“ an seiner vor rund einem Jahr fertig gestellten neuen ADAC-Luftrettungsstation

Mitte Dezember 2008 landet der RTH “Christoph 61“ an seiner vor rund einem Jahr fertig gestellten neuen ADAC-Luftrettungsstation

Foto: Jörn Fries

Anfang Januar 2009 steht der ITH “Christoph Leipzig“ (eine BK 117 mit der Kennung “D-HBKK“) vor Wind und Wetter geschützt in seinem Hangar

Anfang Januar 2009 steht der ITH “Christoph Leipzig“ (eine BK 117 mit der Kennung “D-HBKK“) vor Wind und Wetter geschützt in seinem Hangar

Foto: Jörn Fries

Im besten Gegenlicht: Mitte Juni 2010 startet der ITH “Christoph Leipzig“ (nun eine EC 135) zum nächsten Einsatz, “Christoph 61“ (ebenfalls eine EC 135) folgt nur wenig später

Im besten Gegenlicht: Mitte Juni 2010 startet der ITH “Christoph Leipzig“ (nun eine EC 135) zum nächsten Einsatz, “Christoph 61“ (ebenfalls eine EC 135) folgt nur wenig später

Foto: Jörn Fries

Im Juni 2010 flog die EC 135 noch als ITH “Christoph Leipzig“

Im Juni 2010 flog die EC 135 noch als ITH “Christoph Leipzig“

Foto: Jörn Fries

Auch Mitte April 2012 war die EC 135 noch als “Christoph Leipzig“ beklebt

Auch Mitte April 2012 war die EC 135 noch als “Christoph Leipzig“ beklebt

Foto: Jörn Fries

Im Januar 2013 startet der inzwischen umbenannte RTH “Christoph 63“ zu einem lebensrettenden Notfalleinsatz

Im Januar 2013 startet der inzwischen umbenannte RTH “Christoph 63“ zu einem lebensrettenden Notfalleinsatz

Foto: Jörn Fries

Keine zwei Minuten später wird auch “Christoph 61“ zu einem Notfalleinsatz alarmiert

Keine zwei Minuten später wird auch “Christoph 61“ zu einem Notfalleinsatz alarmiert

Foto: Jörn Fries

Einträchtig vereint stehen “Christoph 61“ (links) und “Christoph 63“ (rechts) Mitte Juni 2021 an ihrer Doppelstation und warten auf ihre nächsten Einsätze

Einträchtig vereint stehen “Christoph 61“ (links) und “Christoph 63“ (rechts) Mitte Juni 2021 an ihrer Doppelstation und warten auf ihre nächsten Einsätze

Foto: ADAC Luftrettung

Wir haben eine falsche Bildunterschrift korrigiert, die D-HEOY war mit der D-HEDY verwechselt worden. (21.6.2021)

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Quelle(n):
Pressemitteilung “30 Jahre Rettung aus der Luft über Leipzig“ der ADAC Luftrettung vom 18. Juni 2021

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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