Direkt zum Inhalt...

rth.info

Faszination Luftrettung

rth.info - Faszination Luftrettungzur Startseite


Wegen Covid-19: Zusätzliche Rettungshubschrauber “Lifeliner 6“ und “Helimed 79“

10.04.2020

Groningen (NL) ::  In mehreren europäischen Staaten haben Luftrettungsbetreiber zusätzliche Rettungshubschrauber für Infektionstransporte bereitgestellt, um während der Covid-19-Pandemie hinreichende Kapazitäten zur Verfügung zu haben. In den Niederlanden steht nach “Lifeliner 5“ (wir berichteten) seit Montag auch “Lifeliner 6“ bereit. Dabei handelt es sich um die H145, mit der normalerweise die medizinische Versorgung der westfriesischen Inseln sichergestellt wird. Diese Transporte von den Inseln auf das Festland übernehmen bei Bedarf jetzt die Boote der KNRM (Seenotrettungsorganisation der Niederlande). Der Hubschrauber steht derweil von Eelde aus für Intensivtransporte bereit.

H145 “Lifeliner“

H145 “Lifeliner“

Foto: Peter ten Berg

- Anzeige -

In Schottland hat die Scotland‘s Charity Air Ambulance (SCAA) in dieser Woche den “Helimed 79“ am Aberdeen International Airport in Dienst gestellt. Er fliegt zusätzlich zu dem seit 2013 bereitgestellten “Helimed 76“, welcher in Perth beheimatet ist. Obwohl bei der Indienststellung auf Covid-19 verwiesen wurde, plant die Charity offenbar den dauerhaften Betrieb des neuen Helikopters an seiner zusätzlichen Basis. Im Vereinigten Königreich fliegen viele solcher spendenfinanzierten Rettungshubschrauber. Im Zuge der Corona-Pandemie war einmal mehr das chronisch unterfinanzierte Gesundheitssystem (NHS) des Inselstaates ins Licht der medialen Wahrnehmung gerückt.

Helimed 76, Perth – hier ein Archivbild

Helimed 76, Perth – hier ein Archivbild

Foto: Patrick Permien

Ob im weiteren Verlauf der Pandemie noch weitere zuzsätzliche Rettungshubschrauber an den Start gehen, ist noch ungewiss. Angesichts der weiterhin dynamischen Entwicklung erscheint es jedoch recht wahrscheinlich.

Nachrichten zu diesem Thema im Archiv

Autor

Quelle(n):
siehe Weblinks

Info-Abschnitt überspringen

Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

Alle Fachbegriffe...