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Einsatzbilanz 2020 der HELI – Flugrettung Südtirol: Leichter Rückgang wegen COVID-19 – “Pelikan 3“ erfolgreich gestartet

21.05.2021

Bozen/Bolzano (I) ::  Zu insgesamt 3.359 Einsätzen ist die Flugrettung Südtirol im vergangenen Jahr gestartet. Das ist zwar pandemiebedingt ein leichter Rückgang, trotzdem sind die Notarzthubschrauber im Sommer 2020 öfter abgehoben, als jemals zuvor in der Geschichte der Flugrettung. Gleichzeitig bestätigt sich “Pelikan 3“ als wichtige Säule der Notfallmedizin in der westlichen Landeshälfte.

Knapp 8% haben die Einsätze der Flugrettung im vergangenen Jahr abgenommen. Allen voran während des Lockdowns im Frühjahr hoben die Notarzthubschrauber deutlich weniger ab als in den Jahren zuvor. Anders hingegen in den Sommermonaten, hier flogen die drei Pelikane und der Aiut Alpin mehr Einsätze als jemals zuvor in der Geschichte. Ein Umstand der auf die touristische Öffnung und den großen Andrang auf die Südtiroler Berge zurückzuführen ist. Auf das gesamte Jahr betrachtet kommt die Flugrettung Südtirol damit auf durchschnittlich neun Einsätze am Tag, mit insgesamt 3.159 transportierten Patienten im Jahr. Statistische Werte, die zuletzt im Jahre 2017 erreicht wurde. Was die Verteilung der Einsätze auf die vier Notarzthubschrauber angeht, liegt “Pelikan 1“ mit 1.047 Einsätzen an der Spitze, gefolgt von “Pelikan 2“ (991 Einsätze), “Aiut Alpin Dolomites“ (878 Einsätze) und “Pelikan 3“ (443 Einsätze).

Pelikan 1

Pelikan 1

Foto: Tobias Klein

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Pelikan 2

Pelikan 2

Foto: Tobias Klein

Pelikan 3

Pelikan 3

Foto: Tobias Klein

Aiut Alpin Dolomites

Aiut Alpin Dolomites

Foto: Tobias Klein

Eine maßgebliche Verbesserung der Rettungskette in der westlichen Landeshälfte hat die Einführung des “Pelikan 3“ mit sich gebracht. „Nach Abgleich der Daten wissen wir, dass die Eintreffzeiten der Notarzthubschrauber im Vinschgau im Durchschnitt um zehn Minuten verkürzt werden konnten. Eine mehr als maßgebliche Zeitspanne in der Notfallmedizin“, betont Präsident Georg Rammlmair. Aber auch Einsätze über die Landesgrenzen hinaus standen im vergangenen Jahr wieder an: Ganze 121 Mal sind dabei die Notarzthubschrauber aus Südtirol auch zu Einsätzen in andere Provinzen geflogen und haben dort in Notfällen wertvolle Unterstützung geleistet.

Für Direktor Ivo Bonamico stand auch im Pandemiejahr die laufende Qualitätssteigerung sowie die effiziente Verwaltung hinter dem Dienst im Mittelpunkt. Neben der Einführung des “Pelikan 3“ in Laas konnte auch die Nachtflugtauglichkeit des Dienstes weiter ausgebaut werden. „Dank modernster Hochleistungsscheinwerfer kann ‘Pelikan 1‘ nun auch Nachtflüge ohne Bodenausleuchtung durchführen,“ erklärt Bonamico und bestätigt damit eine noch schnellere und effizientere Versorgung aus der Luft auch nach Sonnenuntergang. Für “Pelikan 2“ soll diese Aufrüstung zudem in den kommenden Wochen erfolgen.

Für die nächsten Jahre zielt die Vereinsführung der HELI weiterhin auf eine Verbesserung der Rettungskette in ganz Südtirol ab. Dazu zählt die laufende Auswertung des Projekts “Pelikan 3“, welches noch bis zum 31. Dezember 2022 läuft. „Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsressort kann die landesweite Notfallmedizin laufend an Qualität dazugewinnen“, betont Primar Marc Kaufmann, Medizinischer Leiter der HELI – Flugrettung Südtirol.

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Pressemitteilung “Besonderes Jahr auch für die Flugrettung Südtirol“ der HELI – Flugrettung Südtirol vom 19. Mai 2021

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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