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Südtirol: Aiut Alpin Dolomites Vorreiter beim Nachtflug

24.10.2017

Lajen/Laion (I) ::  Vor Kurzem berichtete rth.info über die Bestrebungen der Südtiroler Landesregierung, den Betrieb der beiden Luftrettungsmittel “Pelikan 1“ (Bozen/Bolzano) und “Pelikan 2“ (Brixen/Bressanone) grundsätzlich von 6 bis 22 Uhr zu genehmigen. Bislang flogen beiden Rettungshubschrauber (RTH) von 7 Uhr in der Früh bis spätestens eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Starttermin für die Ausweitung der Flugbetriebszeiten der beiden RTH in die fliegerische Nacht ist der 6. November 2017. Bedingung für die Nachtfluggenehmigung sei das Fliegen mit Night Vision Goggles (NVG oder N-VIS, dt.: Restlichtverstärkerbrillen, BIV) und der Einsatz mit zwei Piloten, hieß es seitens der Landesregierung.

Im Januar 2017 wurden die ersten nächtlichen Testflüge mit NVG durchgeführt

Im Januar 2017 wurden die ersten nächtlichen Testflüge mit NVG durchgeführt

Foto: Aiut Alpin Dolomites

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Der in Lajen/Laion ansässige Verein Aiut Alpin Dolomites (AAD) wandte sich daraufhin an rth.info und teilte dazu ergänzend Folgendes mit: “Aiut Alpin Dolomites fliegt bereits seit Februar 2017 Rettungseinsätze mit einem einzigen Piloten auch nach Einbruch der Dunkelheit, die Ausbildung der Piloten ist bereits [...] im Herbst 2016 erfolgt.“ Der Ankauf der Nachtsichtgeräte und die Ausbildung der Besatzung erfolgte ausschließlich zu Lasten des Aiut Alpin Dolomites, von Seiten der Provinz Bozen habe man keinerlei finanzielle Unterstützung erhalten. Ergänzend teilte AAD noch mit, dass der Heli derzeit nachts bei der Berufsfeuerwehr in Bozen lande, da das Klinikum Bozen entgegen unserer Berichterstattung noch nicht für den Nachtflug ausgerüstet sei.

Beeindruckend: die H135 der AAD im Nachtflug

Beeindruckend: die H135 der AAD im Nachtflug

Foto: Aiut Alpin Dolomites

In der am 8. Oktober zu Ende gegangenen Sommersaison wurden AAD-Angaben zufolge bereits elf Rettungsflüge erfolgreich mit Nachtsichtgeräten durchgeführt. Die Zahl dürfte sich allerdings noch merklich erhöhen, wenn AAD am 2. Dezember den Wintersaison-Betrieb aufnehmen wird.

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Wir danken für Unterstützung:
Aiut Alpin Dolomites für die Bereitstellung der Nachtaufnahmen

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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