Die Bell 429 ist ein zweimotoriger Hubschraubertyp, der in der Passagiervariante neben dem Piloten bis zu sieben Passagiere befördern kann. In der Luftrettung Deutschlands ist die Bell 429 nicht präsent (Stand: 06/2021), jedoch im angrenzenden Ausland.
Bell 429 der Air Zermatt, mit Rettungswinde, laut Urheber fotografiert auf dem Inselspital Bern
Foto: User "HBZSU" auf Wikimedia Commons, unter Creative-Commons-Lizenz CC BY SA 4.0
Die Schweizer Air Zermatt nutzt die Bell 429 in Zermatt und Gampel für Rettungsflüge. Die Hubschrauber des Unternehmens sind dafür mit Rettungswinde und Kufenlandegestell ausgestattet und verrichten mitten im Hochgebirge anspruchsvollen Einsatzdienst.
Varianten
Der Hubschraubertyp erlaubt neben der
Ausstattung für die Luftrettung auch Konfigurationen für
den VIP-/Passagiertransport,
für Sicherheitsorgane und deren Spezialkräfte (u.a. mit Fast Ropes und Überwachungssystemen),
sowie den Offshore-/ Energiesektor (u.a. mit Notschwimmern und Schutz vor Salzwasser).
Merkmale
Die Bell 429 ist zu erkennen an
ihrem Haupt- und Heckrotor, die beide vierblättrig sind
der deutlich geschwungenen Kabinenform, wobei sich die Kabine zum Heckausleger hin deutlich verjüngt; ebenso zur Front hin, vergleichbar einem Hechtkopf
flaches Kufenlandegestell (sofern nicht in Radfahrwerk-Konfiguration, s.o.) mit niedrigem Einstieg zur Kabine
voluminöse Triebwerksverkleidung, sehr groß und auffällig in der Proportion zum Rest der Kabine
relativ kurzer Heckausleger.
Einsatz in der Luftrettung
In Deutschland ist der Marktanteil der Firma Bell in der Luftrettung in den Jahren zwischen 2010 und 2020 deutlich zurückgegangen. Dass einer der Betreiber in nächster Zeit die Bell 429 in seine Flotte aufnehmen könnte, ist angesichts der gestiegenen Dominanz von Airbus Helicopters und dem Bestreben nach geringer Typenvielfalt in den Flotten Stand 2021 nicht zu erwarten.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.
