Güstrow (MVP) ::
Wie bereits erwartet wurde am Luftrettungszentrum Güstrow in dieser Woche auf das Hubschraubermuster BO 105 umgestellt. Die bislang eingesetzte Bell 212 wird ab dem 19.01.2006 in Hamburg benötigt, wo die Bundespolizei-Piloten der Fliegerstaffel Nord dann mit "Christoph 29" die Nachfolge von "SAR 71" der Bundeswehr antreten sollen.
Die jetzt in Güstrow von der Fliegerstaffel Ost geflogene BO 105 der Baumuster-Variante CBS-5 wurde bei der Fliegerstaffel Ost frei durch die vor kurzem vollzogene Abgabe der Rettungshubschrauber-Station Dresden (rth.info berichtete, vgl. Nachrichten-Archiv). Die erste BO 105, welche nach der Bell 212 in Güstrow den Dienst angetreten hat, ist die D-HGSF. Der Wechsel des eingesetzten Helikopter-Typs in Güstrow bringt es mit sich, dass die Besatzung um eine Person reduziert wurde. Entfallen ist der Bordtechniker, welcher in der BO 105 nicht vorgesehen ist. Das wiederum bedeutet, dass auf die Rettungsassistenten des Güstrower "Christoph 34" im Zuge des Maschinen-Typwechsels einige fliegerische unterstützende Aufgaben übertragen wurden - so etwa in Bezug auf Navigation und Luftraumbeobachtung.
Für die Piloten der Fliegerstaffel Ost bedeutet die Übernahme der Güstrower Luftrettung eine Wiederkehr. Bei Einrichtung des Standorts am 16.11.1992 hatte sie den Standort seinerzeit bereits betreut – bis zur Stationierung der Bell 212 im Jahr 1997, welche innerhalb der Bundespolizei nur von der Fliegerstaffel Nord (und der Spezialtruppe GSG 9) eingesetzt wird.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.