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Jubiläum 2023: 50 Jahre Rettungshubschrauber in Hamburg

20.09.2023

Hamburg (HH) ::  Bereits 1973 startete der erste Rettungshubschrauber vom Luftrettungszentrum Hamburg. Über 80.000 Rettungseinsätze flog der inzwischen als Christoph 29 bezeichnete Hubschrauber seitdem – viele davon dank einer Kooperation des BBK, der Bundespolizei und der Bundeswehr. Das Jubiläumsjahr 2023 markiert einen Meilenstein guter Zusammenarbeit.

Neben dem Rettungshubschrauber „Christoph 29“ waren drei weitere Hubschrauber zu Gast, eine NH90, eine SeaKing und eine H145

Neben dem Rettungshubschrauber „Christoph 29“ waren drei weitere Hubschrauber zu Gast, eine NH90, eine SeaKing und eine H145

Foto: Harald Rieger

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Kurz vor Beginn der Veranstaltung um 10.00 Uhr landete die H145 in SAR-Version

Kurz vor Beginn der Veranstaltung um 10.00 Uhr landete die H145 in SAR-Version

Foto: Harald Rieger

Wichtiger Beitrag bei der notärztlichen Versorgung der Bevölkerung

Im Jahr 2022 verzeichnete der inzwischen als Christoph 29 bezeichnete Zivilschutz-Hubschrauber mit rund 1.660 Flügen die meisten Einsätze aller zwölf Luftrettungszentren in Deutschland. Der Zivilschutz-Hubschrauber (kurz: ZSH) vom Typ EC135 T2i leistet damit einen wichtigen Beitrag bei der notärztlichen Versorgung der Bevölkerung im Großraum Hamburg.

Das Luftrettungszentrum dort gibt es bereits seit 50 Jahren. 1973 lautete der Funkrufname des ZSH allerdings noch Florian Hamburg Rettungshubschrauber und war später dann als SAR HH 71 bekannt. Erst als im Jahr 2006 der Flugbetrieb durch die Bundespolizei übernommen wurde, änderte sich der Name zu Christoph 29. Die Kooperation des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK), des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg und der Fliegertruppe der Bundespolizei begann.

Die Maschine war den gesamten Tag über einsatzbereit vom Standort am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg

Die Maschine war den gesamten Tag über einsatzbereit vom Standort am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg

Foto: Harald Rieger

Landung vor der NH90 aus Holzdorf

Landung vor der NH90 aus Holzdorf

Foto: Harald Rieger

Die Aufgabe Luftrettung ist für die Flieger der Bundespolizei mit einem sehr hohen Stellenwert versehen – eine Herzensangelegenheit
sagt Fiona Roloff von der Pressestelle der Bundespolizei-Fliegergruppe.

Zivilschutz-Hubschrauber im Einsatz

Im Bundesgebiet gibt es insgesamt zwölf Luftrettungszentren, die mit orangefarbenen ZSH ausgestattet sind. Das BBK stellt die insgesamt 18 Maschinen starke Flotte den Ländern zur Verfügung. Die Hubschrauber werden für den Katastrophen- und Zivilschutzfall vorgehalten, ergänzen und unterstützen so aber zumeist den täglichen Betrieb des bodengebundenen Rettungsdienstes.

So auch im Luftrettungszentrum Hamburg. Dort sind neben dem Rettungshubschrauber noch drei bodengebundene notarztbesetzte Rettungsmittel stationiert. Diese vier Einsatzmittel leisten Jahr für Jahr bei circa 10.000 Notarzteinsätzen Hilfe für erkrankte oder verletzte Patientinnen und Patienten. Alleine der Hubschrauber ist in seiner 50-jährigen Geschichte zu mehr als 80.000 Einsätzen gestartet.

Alle Hubschrauber wurden im Rahmen eines Bürgertags interessiert von kleinen und großen Gästen besichtigt

Alle Hubschrauber wurden im Rahmen eines Bürgertags interessiert von kleinen und großen Gästen besichtigt

Foto: Harald Rieger

„Christoph 29“ wurde im Laufe des Tages mehrfach zu Einsätzen in und um Hamburg alarmiert, immer unter den staunenden Blicken der Besucher

„Christoph 29“ wurde im Laufe des Tages mehrfach zu Einsätzen in und um Hamburg alarmiert, immer unter den staunenden Blicken der Besucher

Foto: Harald Rieger

Zusammenarbeit in der Luftrettung

Die Rettungsteams, die im ZSH mitfliegen, setzen sich immer aus unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren zusammen. Der Flugbereich wird durch die Fliegergruppe der Bundespolizei abgedeckt. Da das Zentrum in Hamburg an das Bundeswehrkrankenhaus angeschlossen ist, wird das medizinische Personal in diesem Fall durch die Bundeswehr gestellt.

Die bundesweit einmalige Kooperation des BBK, der Bundeswehr und der Bundespolizei im Luftrettungszentrum in Hamburg hat sich in den letzten Jahren nachdrücklich bewährt. Es ist beeindruckend, was die Rettungsteams jeden Tag leisten. Gerne stellt das BBK dafür in Hamburg – und auch an allen anderen Zentren – die orangefarbenen ZSH zur Verfügung
erläutert BK-Präsident Ralph Tiesler.

Neben den Hubschraubern wurden auch die NAW und ITW der Bundeswehr ausgestellt, sowie historische Fahrzeuge der Hamburger Feuerwehr

Neben den Hubschraubern wurden auch die NAW und ITW der Bundeswehr ausgestellt, sowie historische Fahrzeuge der Hamburger Feuerwehr

Foto: Harald Rieger

Nach den offiziellen Feierlichkeiten besichtigte auch der Hamburger Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher den Hubschrauber

Nach den offiziellen Feierlichkeiten besichtigte auch der Hamburger Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher den Hubschrauber

Foto: Harald Rieger

Unermüdlicher Einsatz und höchste Professionalität

Wir feiern hier das bemerkenswerte Jubiläum unseres Rettungszentrums. Es sind 50 Jahre schnelle und lebensrettende Hilfe aus der Luft und auch zu Land. Mit unermüdlichem Einsatz und höchster Professionalität haben die Kolleginnen und Kollegen des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg in dieser Zeit zahllose Leben gerettet und medizinische Herausforderungen gemeistert. Diese Einsatzbereitschaft verdient größten Respekt. Wir werden unserer Verantwortung auch zukünftig gerecht werden, die Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt können auf uns bauen
sagt Oberstarzt Dr. Thomas Harbaum, Kommandeur und Ärztlicher Direktor des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg.

Das Team von Christoph 29: ein verlässlicher Partner

In den 50 Jahren waren wir und sind wir auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Feuerwehr Hamburg und für alle an der Patientenversorgung beteiligten Organisationen in der Metropolregion Hamburg. Es ist aber nicht die moderne Technik und innovative medizinische Ausstattung der Einsatzmittel, die unser Rettungszentrum ausmachen, sondern die Menschen, die hier arbeiten. Der Teamgedanke ist herausragend und die beste Grundlage für eine hochqualifizierte Hilfeleistung in den Einsätzen
so Oberfeldarzt Marc Royko, Sprecher der leitenden Ärztinnen und Ärzte von Luftrettungszentren mit Zivilschutzhubschraubern und Notarzt des Christoph 29.

Landung von Christoph 29 nach einem Notfalleinsatz

Landung von Christoph 29 nach einem Notfalleinsatz

Foto: Harald Rieger

Zum Ende des Tages kam noch maritimer Besuch von der Ostseeküste, eine Sea King Mk41 ging zur Landung

Zum Ende des Tages kam noch maritimer Besuch von der Ostseeküste, eine Sea King Mk41 ging zur Landung

Foto: Harald Rieger

Festakt zum Jubiläum des Rettungszentrums

Das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg würdigt das 50-jährige Jubiläum des Rettungszentrums am 16. September 2023 mit einem Festakt. Der am gleichen Datum stattfindende Bürgertag bietet zudem der Öffentlichkeit die Möglichkeit, vor Ort einen Einblick in die Arbeit des Rettungszentrums zu bekommen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Gemeinsame Aufnahme von Christoph 29 und der Sea King

Gemeinsame Aufnahme von Christoph 29 und der Sea King

Foto: Harald Rieger

Abflug der Maschine

Abflug der Maschine

Foto: Harald Rieger

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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