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DRF Luftrettung blickt zurück auf das erste Halbjahr 2020: 17.642 Einsätze stehen zu Buche – 300 davon im Zusammenhang mit Covid-19

08.07.2020

Filderstadt (BWÜ) ::  Die DRF Luftrettung blickt zurück auf die ersten sechs Monate des Jahres 2020, ein besonderes Halbjahr, denn das beherrschende Thema war auch hier das Corona-Virus. Es brachte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gemeinnützigen Luftrettungsorganisation aber nicht nur tiefgreifende Veränderungen im Arbeitsalltag mit sich, sondern vor allem großen Zuspruch und Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Einsatzzahlen zeigen, dass die schnelle Hilfe aus der Luft auch während der Pandemie uneingeschränkt geleistet werden konnte: Insgesamt leisteten die DRF-Luftretter an den bundesweit 29 Stationen im ersten Halbjahr 17.642 Einsätze [zum Vergleich: im ersten Halbjahr 2019 waren es insgesamt, also inkl. der beiden Stationen der ARA-Flugrettung in Österreich und der Ende 2018 neu errichteten Station Balzers der AP3-Luftrettung in Liechtenstein, 20.662], 300 davon im Zusammenhang mit Covid-19.

31-mal kamen die EpiShuttles für hochinfektiöse Patienten bisher zum Einsatz

31-mal kamen die EpiShuttles für hochinfektiöse Patienten bisher zum Einsatz

Foto: DRF Luftrettung

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„Wir mussten keine unserer Stationen aufgrund des Corona-Virus schließen, und sei es nur für einen halben Tag oder eine Stunde. So waren wir auch während des Lockdowns vollumfänglich einsatzbereit und für die Menschen da“, resümiert Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung. „Darauf sind wir sehr stolz. Denn es zeigt, dass wir die Kapazitäten und das Know-how haben, unter sehr herausfordernden Umständen unser Versprechen zu halten und unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden: Menschen in medizinischen Notsituationen immer und überall schnellstmöglich zu helfen. Denn man darf nicht vergessen, dass auch in der Pandemie jede Minute zählt, wenn nach einem Herzinfarkt oder einem schweren Unfall die Uhr tickt.“ Nach ausführlichen, aber zügigen, Beratungen mit den DRF-Hygiene-Experten auf Basis der Informationen und Empfehlungen des Robert Koch Instituts stellte die DRF Luftrettung bei Bürotätigkeiten weitestgehend auf Homeoffice um. An den Luftrettungsstationen und in der Werft wurden feste Einsatzteams beziehungsweise Schichtbetrieb eingeführt, um so mögliche Infektionen eindämmen zu können. Zudem wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend über die anzuwendenden Schutzmaßnahmen informiert.

„Uns ist natürlich klar, dass das für viele Kolleginnen und Kollegen eine enorme Umstellung und auch Belastung war und nach wie vor ist“, macht Dr. Pracz deutlich. „Die Bereitschaft, die wir in den letzten Wochen gesehen haben, als Team im Dienste unserer Patienten alles möglich zu machen, möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich würdigen und allen für ihren außergewöhnlichen Einsatz danken.” Während der letzten Wochen erreichte die gemeinnützige Organisation aus der Bevölkerung zudem eine große Solidarität und Unterstützung. Egal ob von Privatleuten oder Firmen, in Form von Spenden, selbstgenähten Masken, Desinfektionsmitteln oder Süßem für Zwischendurch: Der gesellschaftliche Zusammenhalt war enorm. „Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort waren sehr berührt und sagen von Herzen Danke.”

Blick über den Tellerrand: „Christoph 111“ und EpiShuttle

Nach der Sicherung des regulären Dienstbetriebs stellte sich die DRF Luftrettung in einem weiteren Schritt die Frage, in welcher Form sie zur bestmöglichen Bewältigung der Corona-Krise und zur Stabilisierung des Gesundheitssystems in Deutschland beitragen könnte. Als Ergebnis dieser Überlegungen und einer schnellen Umsetzung konnte die Organisation bereits Ende März einen zusätzlichen Hubschrauber in Dienst stellen. Er steht seither unter dem Namen “Christoph 111“ am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden schwerpunktmäßig für Intensivtransporte bereit und entlastet das öffentlich-rechtliche Versorgungssystem. Anfang April folgte dann die Übernahme der ersten zwei EpiShuttles, spezieller Isoliertragen, die beim Transport infektiöser Patient*innen die Besatzungen optimal schützen und Zeit sparen. Bis Ende Juni verzeichneten die Stationen insgesamt 31 Einsätze mit den mittlerweile neun EpiShuttles, „Christoph 111“ wurde 152-mal alarmiert.

Außergewöhnliche Herausforderungen gut gemeistert

Dr. Pracz zieht ein klares Fazit: „Wir haben uns den besonderen Herausforderungen der letzten Wochen und Monate gestellt und diese erfolgreich bestanden. Ich freue mich besonders, dass wir die Ressourcen hatten, in nachbarschaftlicher Solidarität auch französische Patienten nach Deutschland oder zurück in ihre Heimat zu fliegen. Es ist heute nicht klar, vor welche Herausforderungen uns das Corona-Virus in der Zukunft noch stellen wird. Ich bin aber sicher, dass die DRF Luftrettung alles unternehmen wird, um auch dafür bestmöglich gerüstet zu sein.“

Einsätze der DRF Luftrettung im 1. Halbjahr 2020 im Zusammenhang mit Covid-19

Einsätze der DRF Luftrettung im 1. Halbjahr 2020 im Zusammenhang mit Covid-19

Foto: DRF Luftrettung

Autor

Quelle(n):
Pressemitteilung “Rot-weiße Luftretter ziehen Zwischenbilanz zur Corona-Pandemie“ der DRF Luftrettung vom 7. Juli 2020

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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