Bern (CH) ::
In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über „Laserattacken“ gegen Piloten von Rettungshubschraubern, die sich in der Dunkelheit im Einsatz befinden (rth.info berichtete mehrmals). Gefährliche Situationen, sowohl für die Crew als auch für die Patienten sind die Folge. Ein Unfall blieb bisher glücklicherweise aus. Natürlich stellt sich die Frage, wie man sich vor Laserangriffen bei Nachtflügen, welche ohnehin eine Herausforderung für die Piloten darstellen, schützen kann.
Der Schweizer Technologiekonzern RUAG will nun eine Lösung gefunden haben: Die entwickelte Schutzbrille „Multi Laser Protector“ soll, wie ihr Name verrät, jegliche Strahlen von handelsüblicher Laserpointer, sowohl von unterschiedlicher Farbe als auch unterschiedlicher Wellenlänge, durch vollständige Reflexion abwehren. Die Farbwahrnehmung sei dabei nur kaum beeinträchtigt, über 40 Prozent Lichtdurchlässigkeit seien zudem gewährleistet. Entwickelt wurde sie für den Schutz im Schienenverkehr und in der Luft, im zivilen und im militärischen Einsatz.
Der Schweizer Hubschrauberbetreiber „Air Zermatt“, der auch in der Luftrettung tätig ist, testet derzeit die neue Brille. Ob sie sich bewährt und auch in deutschen Luftrettungsmitteln Verwendung findet, bleibt abzuwarten.
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Die Brille eignet sich nicht nur in der Luftrettung, so haben z.B. bereits die Schweizerischen Bundesbahnen SBB ihr Interesse bekundet
Foto: RUAG
Der Preis einer Brille soll bei etwa 500 Franken liegen, wobei Großabnehmer vermutlich Mengenrabatt erhalten werden
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.