KBA will 1. NEH in Schleswig-Holstein fliegen lassen
08.07.2011
Norderstedt (SH) :: Am Flugplatz Hartenholm nördlich von Hamburg will der Rettungsdienst-Verein KBA den ersten Notarzteinsatzhubschrauber (NEH) in Schleswig-Holstein starten lassen. Nach ursprünglichen Planungen hätte der NEH derzeit bereits fliegen sollen, jedoch verzögerte sich der Start und ist jetzt auf Freitag, den 15. Juli angesetzt. Entsprechende Einladungen kursieren bereits, unter anderem in dem sozialen Netzwerk Facebook.
Als Hubschrauberbetreiber soll demnach die Fa. Rhein.Ruhr-Helikopter der KBA zur Seite stehen. Zumindest ist die Firma als Urheber der Veranstaltungseinladung für Freitag, 15. Juli 2011 von 12:00 – 15:00h angezeigt. Die Authentizität scheint gewährleistet zu sein. Auf einem Foto ist eine BO 105 samt Crew zu sehen. Inwiefern es sich dabei um die Einsatzmaschine handelt ist rth.info nicht bekannt. Aus anderen Quellen erfuhr rth.info, dass die BO 105 "D-HMUG" die Einsatzmaschine für den NEH-Standort werden solle, und zwar unter dem Rufnamen KUNO-SH-01.
KBA gab gegenüber rth.info heute an, sich zur Sache in wenigen Tagen öffentlich äußern zu wollen.
Über Notarzteinsatzhubschrauber
Notarzteinsatzhubschrauber (NEH) unterscheiden sich von herkömmlichen Rettungshubschraubern (RTH) insbesondere durch die fehlende DIN-Normung und die ebenfalls nicht vorhandene Möglichkeit des Patiententransports. NEH sind aber wie die größeren RTH ebenfalls notärztlich besetzt. NEH gibt es derzeit in Deutschland nur einen, und zwar in Bad Doberan bei Rostock. In den 1990ern flog zudem eine NEH in Suhl (Thüringen), wurde dort aber durch einen RTH ersetzt. Ein 2010 angesetztes Pilotprojekt mit dem Ziel, einen NEH in Cuxhaven (Niedersachsen) zu etablieren, scheiterte.
Luftrettung in Schleswig-Holstein
Im nördlichsten Bundesland wird die Luftrettung bislang von den RTH-Stationen Ahrensbök (Ostholstein), Rendsburg (Mitte / 24h-Bereitschaft), Niebüll (Nordfriesland) und mit landesübergreifender Hilfe aus Hamburg gewährleistet. In Kiel bzw. Helgoland stehen zudem rund um die Uhr Hubschrauber des militärischen Such- und Rettungsdienstes für dringende rettungsdienstliche Nothilfe bereit, sind jedoch nicht notärztlich besetzt und haben längere Vorlaufzeiten.
KBA
Der KBA Krankentransporte, Behinderten- und Altenhilfe e.V. ist ein Gesundheitsdienstleister aus dem Hamburger Umland. KBA betreibt auch seit geraumer Zeit Regelrettungsdienst im Großraum Norderstedt/ Segeberg.
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Flugplatz Hartenholm aus Hubschraubersicht
Foto: Patrick Permien (Archiv)
Ein Notarzteinsatzhubschrauber, hier die R44 in Bad Doberan
Foto: Jörn Fries
Eine BO 105 in der Luftrettung, hier jedoch nicht in NEH- sondern in der RTH-Konfiguration, die so nicht mehr in Deutschland anzutreffen ist
Foto: Jürgen Handrich (Archiv)
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