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Unglück in Spanien: Aus Übung wurde Ernstfall

21.03.2014

Gran Canaria (ES) ::  Am Mittwoch Abend ereignete sich ein weiterer tragischer Unfall in der Luftrettung. Diesmal ist ein Rettungshubschrauber der Spanischen Luftwaffe um ca. 22 Uhr Ortszeit zwischen Fuerteventura und Gran Canaria ins Meer gestürzt. Vier Besatzungsmitglieder werden noch vermisst. Ein Mann der Besatzung konnte lebend gerettet werden, um welches Crewmitglied es sich handelte wurde nicht veröffentlicht.

Es stand eine ganz normale Übung bevor, die spanische Streitkräften übten den Ernstfall mit Ihrem Hubschrauber vom Typ Aérospatiale AS 332 Super Puma in Zusammenarbeit mit dem Patrouillenboot „Meteor“ der spanischen Marine. Tragischerweise wurden sie dabei selbst zum Rettungsfall. An Bord des Hubschraubers befanden sich der Pilot, der Copilot, ein Bordmechaniker, der für die Bedienung der Winde verantwortlich war, und zwei Rettungssanitäter.

Als die Besatzung der Meteor bemerkte, dass ihre Kameraden ins Meer gestürzt waren, alarmierten sie sofort die zuständigen Stellen der Armee, die daraufhin sogleich einen weiteren Hubschrauber, ein Suchflugzeug und mehrere Schiffe von Fuerteventura und Teneriffa aus entsandten, um nach dem verunglückten Hubschrauber zu suchen. Neben der Guardia Civil mit ihren Patrouillenbooten beteiligen sich auch mehrere zivile Schiffe, die sich derzeit in dem Seegebiet aufhielten, an der umfassenden Suche. Auch das Kreuzfahrtschiff Thomsom Celebration, das auf dem Weg von Puerto Rosario nach San Sebastián auf La Gomera war, ist in die Suchaktion eingebunden.

Die Chancen, dass die professionellen Retter ihre verschollenen Kollegen noch lebend retten können, sinkt mit jeder weiteren Stunde, in der sie nicht gefunden werden. Es ist nicht bekannt, wie schwer die Abgestürzten verletzt sind oder ob sie den Absturz überhaupt überlebt haben. Dass eine Übung zum Ernstfall wurde und es sich bei den zu Rettenden um Freunde und Kollegen handelt, dürfte die Soldaten auf der einen Seite besonders belasten, auf der anderen Seite aber auch stark motivieren, nichts unversucht zu lassen, um ihre Kameraden doch noch zu retten.

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Nachtrag vom 23.03.

Auch FOCUS Online berichtete zum Thema, siehe Weblink.

Am 21.03. erschien auch eine Meldung auf ejercitodelaire.mde.es, der Webseite der Ejército del Aire (der spanischen Luftstreitkräfte), zum Thema. Das Militär bestätigte, dass ein Crewmitglied gerettet worden sei, vier aber noch vermisst würden, und dass die Suche nach ihnen andauere.

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