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Zwei Tote bei RTH-Absturz nahe Oslo (ergänzt)

14.01.2014

Sollihøgda (NO) ::  Wie jüngst mehrere englisch- und auch deutschsprachige online-Medien sowie die Webseite der „Norsk Luftambulanse“ berichten, ist am heutigen Dienstagvormittag ein Rettungshubschrauber der Norwegian Air Ambulance bei einem Einsatz etwa 30 Kilometer westlich von Oslo nahe Sollihøgda abgestürzt.

Bei dem Absturz sind zwei der drei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Die Norsk Luftambulanse berichtete auf ihrer Webseite bereits um 12.01 Uhr (Übersetzung aus dem Norwegischen):

Mit großer Trauer bestätigen wir, dass zwei von denen, die an Bord des Rettungshubschraubers waren, getötet wurden. Die nächsten Angehörigen sind informiert worden.

Alle unsere Mitarbeiter sind von diesem Vorfall sehr betroffen. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir uns jetzt auf die Aufklärung und unsere Mitarbeiter konzentrieren.

Bereits zuvor informierte der Betreiber die Öffentlichkeit darüber, dass es einen Absturz gegeben hat und dass ein Krisenstab eingerichtet wurde.

Der einzige Überlebende an Bord, ein 51-jähriger Mann, ist mit schweren Verletzungen in das Universitätskrankenhaus Ullevål nach Oslo transportiert worden.

Ergänzung 14.01.2014, 17.00 Uhr

Wie mittlerweile bekannt gegeben wurde, soll es sich bei den beiden verstorbenen Besatzungsmitgliedern um den Piloten (52) und den Notarzt (38) handeln. Der Pilot hinterlässt eine Frau und vier Kinder, er soll bereits seit dem Jahre 1991 für die norwegische Luftrettung im Einsatz gewesen sein und galt als besonders erfahren. Der Notarzt soll ebenfalls verheiratet gewesen sein, er hinterlässt zwei Kinder. Der Rettungsassistent (51) soll mit schwersten Verletzungen im Osloer Universitätskrankenhaus in Behandlung sein.

Inzwischen veröffentlichten norwegische Medien auch zwei Videos, auf denen die Berührung des Hubschraubers mit Stromleitungen zu sehen ist. Bei der Berührung flogen Funken, danach drehte die Maschine ab und fiel laut Augenzeugen wie ein Stein zu Boden (direkter Link hier: http://www.vg.no/...)

Bei der Maschine soll es sich um den Rettungshubschrauber des etwa 15 km östlich von Oslo gelegenen Standortes in Lørenskog handeln. An diesem Standort wird neben der verunglückten EC 135 P2+ auch eine Maschine des Typs EC 145 eingesetzt.

Als Ursache wird derzeit über eine Berührung einer Stromleitung im Landeanflug zum Einsatzort in direkter Nähe der Autobahn E16 spekuliert. Augenzeugen zufolge soll der Hubschrauber vom Typ EC 135 sein. Zudem berichten Zeugen darüber, dass der Absturz des Hubschrauber sehr dicht an drei Feuerwehreinsatzkräften statt fand.

Kurz nach dem Unglück kamen weitere Rettungskräfte sowie unter anderem ein Sea King Hubschrauber und ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.

Wir werden an dieser Stelle weiter berichten.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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