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"Skywalk" für Rettungshubschrauber

23.03.2007

Eberswalde (BRB) ::  Noch werden zwar keine Kisten im Werner-Forßmann-Krankenhaus gepackt, und auch das Bettenschieben hat noch nicht begonnen. Aber die Pläne zum Umzug stehen im Wesentlichen. Am 16. April geht's los. In der Woche nach den Osterferien soll das neue Funktions- und Bettenhaus schrittweise in Betrieb gehen. Dies gilt auch für den Hubschrauber-Landeplatz auf dem Dach des Sechsgeschossers. Die flugtechnische Abnahme erfolgt dieser Tage. Der Neubau hat 23,9 Millionen Euro gekostet. Er bietet Platz für 129 Betten sowie für internistische Diagnostik-Einheiten.
Der Teller auf dem Dach ähnelt einem UFO. So wurde bislang der neue Hubschrauberlandeplatz beschrieben. Jetzt, nach Fertigstellung der Plattform, drängt sich ein anderer Vergleich auf: Wer auf der "Scheibe" bzw. Rand selbiger steht, der denkt unwillkürlich an den neuen "Skywalk" (engl. Himmelsweg) über dem Grand Canyon. Schuld an der Parallele sind die Bauweise und der Einsatz von Glas.
Mit einem Durchmesser von 34 Metern ragt die Plattform für den Rettungshubschrauber über das Dach des Neubaus hinaus. Zur Belichtung der darunter liegenden Patientenzimmer wurde in diesen teilen des Landeplatzes Glas eingebaut, erklärt Martin Tews, technischer Leiter im Forßmann-Krankenhaus. Nicht touristische Aspekte wie in den USA, sondern praktische Erwägungen haben in Eberswalde also den Ausschlag für den Einsatz von Glas gegeben. "Aber auch bei uns hält's", versichert Geschäftsführer Matthias Lauterbach und stellt sich zum Beweis auf die gläsernen Elemente.
Der durchsichtige Rand wird nicht die einzige "Attraktion" des neuen, luftigen Landeplatzes sein. "Die Plattform wird nachts bzw. abends auch von unten angestrahlt", verrät Lauterbach. Nicht etwa für die Helikopter – für die sind auf der Plattform selbst Lampen installiert -, sondern "als Geschenk an die Stadt". Von der Inbetriebnahme des neuen Landeplatzes verspricht sich die Klinikleitung aber auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Bislang zählte das Krankenhaus pro Jahr etwa 100 Landungen. "Oft fliegt der Rettungshubschrauber an uns vorbei", weiß Lauterbach. Was mit den derzeitigen Landungsbedingungen am Lesch-Stadion zusammenhängt. "Da hoffen wir auf eine deutliche Steigerung. Wir rechnen künftig mit 170 bis 180 Landungen pro Jahr."

Klinikum Barnim GmbH, Werner-Forßmann-Krankenhaus in Eberswalde ist eins der Schwerpunktkrankenhäuser im Nord-Osten des Bundeslandes Brandenburg. Es ist gleichzeitig Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité - Universitätsmedizin Berlin.

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Quelle(n):
Viola Petersson (Märkische Oderzeitung) vom 22. März. 2007

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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