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Sonnenschirm legt Hubschrauber lahm

18.11.2006

Berlin (BLN) ::  Gestern morgen hat der Rettungshubschrauber "Christoph 31" bei einer Landung in Berlin-Lichtenrade einen Sonnenschirm mit dem Rotorabwind ("downwash") in den Hauptrotor gesogen. Dies ist aktuellen Berliner Medienberichten übereinstimmend zu entnehmen. Infolge dieses Zwischenfalls waren dem Rettungshubschrauber zunächst die Flügel gestutzt: So konnte der Pilot die Maschine zwar sicher landen, die Flugtauglichkeit war anschließend jedoch nicht mehr gegeben, weil ein Rotorblatt beschädigt worden war. Nachdem Techniker zu diesem Schluss gekommen waren, wurde die Maschine des Typs Eurocopter EC 135 nach Demontage der Rotorblätter schließlich in der Mittagszeit per Tieflader abtransportiert. Die Regionalausgabe Berlin-Brandenburg der "Bild"-Zeitung berichtete, der Einsatz habe einer Patientin mit Atemnot gegolten und der Sonnenschirm habe sich von einem Balkon gelöst. Das Verladen der Maschine auf den Tieflader sei kurz vor 14:00h erfolgt.

"Christoph 31" ist in den vergangenen Jahren mehrfach im Einsatz mit Hindernissen kollidiert. Sämtliche Zwischenfälle gingen dabei glücklicherweise glimpflich aus. Die gegenüber anderen Luftrettungs-Stationen leicht erhöhte Zahl an Zwischenfällen lässt sich mit einem Verweis auf das Einsatzgebiet und die hohen Einsatzzahlen des Berliner "Christoph 31" leicht erklären. In den vergangenen Jahren lagen die Alarmierungszahlen stets sehr deutlich über der Marke von 2.000 pro Jahr. Fast alle Einsätze führen die Drei-Personen-Crew innerstädtisch in Bezirke der Hauptstadt. Die dabei entstehenden Anforderungen insbesondere an den Piloten sind extrem, weil viele Male am Tag in kürzester Zeit und z.T. auf engstem Raum ein Landeplatz gefunden werden muss. Die hohe Akzeptanz des Hubschraubers als Rettungsmittels bei der Leitstelle der Berliner Feuerwehr zeigt sich bereits seit Jahren an den Einsatzzahlen und dokumentiert, dass "Christoph 31" ein unverzichtbarer Bestandteil des Berliner Rettungsdienstes ist.

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Autoren

Wir danken für Unterstützung:
Daniel Bujack
Quelle(n):
Berliner Morgenpost, Bildzeitung Berlin-Brandenburg

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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