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QUAX-Flieger zeigen bei ihren Hangartagen historische Raritäten der Luftrettung

05.05.2024

Büren (NRW) ::  An diesem Wochenende (04.+05.05.2024) öffnet QUAX, der Verein zur Förderung von historischem Fluggerät e. V., jeweils von 11 bis 18 Uhr seine Hangartore der interessierten Öffentlichkeit. Neben einem Blick auf die in den beiden großen Hangars und auf dem Vorfeld stehenden Fluggeräte gibt es auch zahlreiche (Mit-)Flüge. Auch Rundflüge mit einer Robinson R44 Astro von Helihansa (mit der Kennung OE-XYK) werden angeboten.

Als der Autor am gestrigen Samstag (04.05.2024) gegen 11 Uhr am Standort der QUAX-Flieger am Flughafen Paderborn-Lippstadt (IATA-Code: PAD, ICAO-Code: EDLP) eintraf, hatte er Gelegenheit, sich einen guten Überblick über die ausgestellten Flächenflugzeuge und die aktuellen Projekte des rührigen Vereins zu verschaffen.

Als Erstes fiel ihm die hervorragend restaurierte Westland-Bell 47G-3B-1 (“Djinn“) mit der Kennung D-HAFF auf. Sie gehört einem Vereinsmitglied und ist im Corporate Design der U.S. Army lackiert. Maschinen dieses Typs, der auch bei der Bundeswehr flog, wurden in den 1950erjahren von den US-Amerikanern im Koreakrieg nicht nur als Verbindungshubschrauber, sondern auch für den luftgebundenen Verletztentransport für das so genannte Mobile Army Surgical Hospital, kurz M.A.S.H., eingesetzt. In Deutschland wurde dieser frühe Einsatz von Hubschraubern im Luftrettungsdienst vor allem durch den 1970 entstandenen Film “MASH“ von Robert Altman bzw. durch die in den USA ab 1972 und über zehn Jahre laufende und in Deutschland erstmals ab Januar 1990 ausgestrahlte US-amerikanische Fernsehserie “M*A*S*H“ einem breiten Publikum bekannt.

Ein echter Hingucker bei den Hangartagen der QUAX-Flieger am Flughafen Paderborn/Lippstadt: die Westland-Bell 47 G

Ein echter Hingucker bei den Hangartagen der QUAX-Flieger am Flughafen Paderborn/Lippstadt: die Westland-Bell 47 G

Foto: Jörn Fries

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Im Hangar 1 steht zudem eine weitere “Legende der Lüfte“, nämlich ein so genannter “Fieseler Storch“. Das vom Fieseler Flugzeugbau Kassel Mitte der 1930erjahre entwickelte STOL-Flugzeug (STOL = Short Take-Off And Landing, zu deutsch: Kurzstart- und -Landung) Fi 156 wurde von der Wehrmacht und anderen Armeen u. a. als Beobachtungs- und Verbindungs- sowie in den Versionen F156 D-0, D-1 und D-2 mit einer vergrößerten Kabine und einer zusätzlichen Tür im hinteren rechten Bereich des Rumpfes zur Beladung mit Trage als Sanitätsflugzeug eingesetzt. Der ausgestellte “Storch“ mit dem Kennzeichen D-EMAV wurde 1944 mit der Werk-Nr. 475303 bei Mráz im damaligen Reichsprotektorat Böhmen und Mähren hergestellt.

Der “Fieseler Storch“ rettete im Zweiten Weltkrieg zahlreichen Menschen das Leben – bei den QUAX-Fliegern wird ihm ein Denkmal gesetzt

Der “Fieseler Storch“ rettete im Zweiten Weltkrieg zahlreichen Menschen das Leben – bei den QUAX-Fliegern wird ihm ein Denkmal gesetzt

Foto: Jörn Fries

Weitere Detailaufnahmen der beiden historischen Luftrettungsmittel bzw. Impressionen vom Hangartag der QUAX-Flieger:

Ähnlich wie beispielsweise beim “Sea King“ oder der CH-53 die Rotorblätter können beim “Storch“ die Tragflächen platzsparend eingeklappt werden

Ähnlich wie beispielsweise beim “Sea King“ oder der CH-53 die Rotorblätter können beim “Storch“ die Tragflächen platzsparend eingeklappt werden

Foto: Jörn Fries

Linke Seitenansicht der Zelle der Westland-Bell 47 G “D-HAFF“

Linke Seitenansicht der Zelle der Westland-Bell 47 G “D-HAFF“

Foto: Jörn Fries

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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