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Islands erster SAR-Hubschrauber kommt ins Museum

23.03.2024

Reykjavík / Akureyri () ::  Von 1995 bis 2020, also ein Vierteljahrhundert lang, war sie für die Icelandic Coast Guard im Einsatz: die TF-LIF, eine AS 332L1 “Super Puma“ von Aérospatiale (heute Airbus Helicopters). Im Jahr 2019 erhielt sie Gesellschaft in Form von zwei nagelneuen H225 (ebenfalls von Airbus Helicopters), die die Küstenwache Irlands von der Axel Ugland Holding AS geleast hat. Zu ihren originären Aufgaben gehörten Such- und Rettungsmissionen in den Gewässern rund um Island, die TF-LIF war aber auch für die Sicherheit des Schiffsverkehrs und die Fischereikontrolle des Landes zuständig – Aufgaben, die im Jahr 2020 ihre beiden jüngeren, aber etwas größeren “Cousinen“ übernommen haben.

Laut isländischen Medien soll die TF-LIF in ihrer aktiven Zeit 1.565 Menschen aus Seenot gerettet bzw. im Rahmen von dringlichen Krankentransporten geflogen haben. Sie nimmt daher einen einzigartigen Platz in der Rettungsgeschichte Islands ein.

Nachdem sich die beiden Neuzugänge bewährt hatten, hat die isländische Küstenwache die “Super Puma“ Ende Januar 2023 zum Verkauf angeboten. Die schwedische Firma EX-Change Parts AB, einziger Bieter der EU-weiten Ausschreibung (siehe Weblink im Kontextbereich dieser News), erhielt für 130 Millionen isländische Kronen (das entspricht etwa 910.000 Euro) den Zuschlag. Die Schweden entkernten die Maschine und überließen den Torso anschließend dem isländischen Luftfahrtmuseum in Akureyri, wo dieser einzigartige Helikopter in den nächsten Jahren – zusammen mit anderen bedeutenden Maschinen der isländischen Luftfahrtgeschichte, darunter mit der TF-SIF eine SA 365 N2 “Dauphin“ – ausgestellt sein wird.

Museal hergerichtet wird die TF-LIF von ehemaligen Mitarbeitern der isländischen Küstenwache. Neben den Haupt- und Heckrotorblättern haben die schwedischen Käufer dem Museum hierfür weitere Ersatzteile übergeben, so dass ein stimmiges Bild von der einstigen SAR-Maschine entstehen wird.

Noch ohne Rotorblätter: Die TF-LIF wird per  Schwerlasttransport von ihrem bisherigen Standort am Flughafen Reykjavík nach Akureyri ins Museum gebracht

Noch ohne Rotorblätter: Die TF-LIF wird per Schwerlasttransport von ihrem bisherigen Standort am Flughafen Reykjavík nach Akureyri ins Museum gebracht

Foto: Icelandic Coast Guard, Facebook, TF-LIF

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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