Hamburg (HH) ::
Mit Trauer und großer Bestürzung hat unsere Redaktion zum Anfang dieses Jahres vom Tod Holger Scholls erfahren. Der Fachbuchautor und ausgewiesene Experte auf dem Gebiet der Luftrettung ist mit nur 56 Jahren überraschend verstorben. In dieser Fachdomäne brachte Holger Scholl im Jahr 2002 sein Fachbuch “Luftrettung“ heraus, das beim S+K-Verlag erschien. Im Jahr 2018 erfolgte eine Neuauflage des Buches, das zwischenzeitlich längst zum Standardwerk und Klassiker geworden war. Der Stumpf + Kossendey Verlagsgesellschaft blieb Scholl stets treu verbunden. Als Fachautor schrieb er fast 30 Jahre für die Publikationen von S+K. Holger Scholl legte immer ein Augenmerk auf das Gesamtsystem Luftrettung, indem er beispielsweise auch den Blick seiner Leser auf die Arbeit von Polizeihubschraubern lenkte – etwa ihre Rolle bei der Bergrettung oder im Katastrophenfall. Seine Werke waren akkurat recherchiert und herausragend bebildert.
Auch für unsere Webseite rth.info hat Scholl jahrelang unschätzbar wertvolle Beiträge geleistet. Besonders hervorzuheben sind die Reportagen anlässlich “50 Jahre Luftrettung“, denn der Neunkirchener hatte ein profundes Fachwissen gerade zur Geschichte der deutschen Luftrettung. Auch für viele andere Reportagen und Beiträge stand er unseren Teammitgliedern hilfsbereit und verlässlich zur Verfügung.
Als sein Buch “Luftrettung“ 2002 erschien, hatten wir rth.info gerade aus der Taufe gehoben. Seine Fachliteratur begleitete als solide Quelle den Aufbau unserer Infotexte und später der Stationsinfothek. Er hat daher zum Grundstock unserer Internetseite beigetragen und auch auf diese Weise zu ihrem Erfolg beigetragen. Wir werden ihn sehr vermissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden innerhalb und außerhalb der Luftrettungsszene.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.
