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Tausende feierten das Doppeljubiläum “40 Jahre Christoph 25/75 Jahre Diakonie-Klinikum Jung-Stilling“

03.09.2022

Siegen (NRW) ::  Am letzten Augustwochenende feierten die ADAC Luftrettung und das Diakonie-Klinikum Jung-Stilling in Siegen gemeinsam das Doppeljubiläum mit einer Feierstunde am Freitag (26.08.2022) und einem Tag der offenen Tür am Samstag (27.08.2022).

Tausende Gäste besuchten am Samstag den gemeinsamen Tag der offenen Tür von Diakonie-Klinikum Jung-Stilling und ADAC Luftrettung

Tausende Gäste besuchten am Samstag den gemeinsamen Tag der offenen Tür von Diakonie-Klinikum Jung-Stilling und ADAC Luftrettung

Foto: Jörn Fries

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Feierstunde am Freitag

Gemeinsam mit ihren Partnern blickte die ADAC Luftrettung zurück auf 25 Jahre im Siegerland und wagte zugleich einen Blick in die Zukunft. Mehr als 42.000 Einsätze im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen/Hessen/Rheinland-Pfalz stehen auf der Habenseite, davon alleine rund 1.200 im Jahr 2021. Vertreter von ADAC Luftrettung, Klinikum, Stadt und Feuerwehr Siegen sowie des Kernträgers, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, betonten im Festakt, der im vor anderthalb Jahren eröffneten Dachhangar stattfand, die besondere Bedeutung des Rettungshubschraubers für die Region. Zur Historie der Siegener Station sei auf die rth.info-Stationsseite sowie auf den im Kontextbereich dieser News verlinkten interessanten Bericht von Matthias Böhl im 112-Magazin verwiesen.

Bekommt “Christoph 25“ demnächst eine Rettungswinde?

Einen besonderen Akzent setzte die ADAC Luftrettung, indem sie ihren Partnern eine hochmoderne H135 präsentierte. Dieser Hubschraubertyp ist für die Siegerländer zwar kein Unbekannter, flog er doch bis zum Umzug vom alten Bodenlandeplatz auf den neuen Dachlandeplatz Anfang 2021 bereits für einige Jahre auch in Siegen, allerdings hatte man die Maschine eigens mit einer Rettungswinde ausgestattet.

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, der selbst nicht vor Ort war, ließ sich in der Pressemitteilung der ADAC Luftrettung wie folgt zitieren: „Wir haben in Siegen verlässliche, kompetente und hochprofessionelle Partner. Alle Beteiligten bringen ihre Expertise gewinnbringend für den Rettungsdienst ein“ und erklärte mit Blick auf die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und die zunehmende Bedeutung von Rettungswinden: „Wenn das Land einen Bedarf für Windenrettung im Dreiländereck sieht, stehen wir als Spezialist für komplexe Einsatzszenarien bereit. Mit fünf Windenstationen haben wir die nötige Erfahrung. Unsere Crews sind hierfür optimal ausgebildet und unsere Hubschrauber bestmöglich ausgerüstet“.

Stand auch am Samstag beim Tag der offenen Tür im Mittelpunkt des Interesses: die als “Christoph 25“ beklebte und mit einer Rettungswinde ausgestattete D-HXBC

Stand auch am Samstag beim Tag der offenen Tür im Mittelpunkt des Interesses: die als “Christoph 25“ beklebte und mit einer Rettungswinde ausgestattete D-HXBC

Foto: Jörn Fries

Jetzt liegt der Ball also bei den Partnern, insbesondere beim zuständigen Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie bei den Krankenkassen und Unfallversicherungsträgern als Kostenträger, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass im primären Einsatzgebiet von “Christoph 25“, das unter anderem den Hochsauerlandkreis mit seinen Wintersportgebieten umfasst, ein Winden-Hubschrauber schnell zum Einsatz kommen kann. “Christoph Dortmund“ aus Dortmund (Betreiber: DRF Luftrettung) und “SAR 41“ aus Nörvenich (Bundeswehr) sowie “Christoph Mittelhessen“ aus Reichelsheim/Wetterau (Johanniter Luftrettung) verfügen zwar über Rettungswinden, haben aber allesamt eine längere Anflugzeit vor sich, wenn sie zu einem Rettungswindeneinsatz in dem genannten Gebiet angefordert werden.

Gut besuchter Tag der offenen Tür am Samstag

Unter dem Motto „Voller Einsatz für Siegen und die Region“ fand am Samstag von 11 bis 17 Uhr im Außenbereich des Diakonie-Klinikum Jung-Stilling ein Tag der offenen Tür statt. Unbestrittener Star der Veranstaltung war die als “Christoph 25“ beklebte und mit einer Rettungswinde ausgestattete D-HXBC. Schon lange vor dem offiziellen Start des Tages der offenen Tür standen Jung und Alt Schlange vor den beiden Cockpittüren und ließen sich von den Crewmitgliedern das Besondere eines Rettungshubschraubers erklären. Klein und groß nutzten zudem die Gelegenheit, auf den Sitzen Platz zu nehmen und Selfies zu machen. Den Luftrettungsdienst in der Region nahm zeitgleich die D-HUTH war, die gleich zu Beginn der Veranstaltung zu einem Rettungseinsatz abhob. Einen Blick auf und in sie erhaschen konnten jene Besucherinnen und Besucher, die geduldig an der Warteschlange vor dem neuen Anbau gewartet hatten und dort durch die bereits funktionsfähigen, aber noch nicht eröffneten Stationen geführt worden waren. Eine Besichtigung des neuen Hangars und der ADAC-Luftrettungsstation war indes nicht möglich, da der Klinikbetrieb in diesen Corona-Zeiten so wenig wie möglich gestört werden sollte.

Im Außenbereich des Diakonie-Klinikum Jung-Stilling präsentierten sich das Klinikum und die ADAC Luftrettung sowie ihre Partner (im Hintergrund sieht man den neugebauten Anbau des Klinkums)

Im Außenbereich des Diakonie-Klinikum Jung-Stilling präsentierten sich das Klinikum und die ADAC Luftrettung sowie ihre Partner (im Hintergrund sieht man den neugebauten Anbau des Klinkums)

Foto: Jörn Fries

Auf dem Dachlandeplatz stand die D-HUTH und wartete auf ihren nächsten Einsatz

Auf dem Dachlandeplatz stand die D-HUTH und wartete auf ihren nächsten Einsatz

Foto: Jörn Fries

Der ADAC-Regionalclub Westfalen e. V. war mit einem historischen Straßenwacht-Fahrzeug, einem VW Passat Variant, vertreten. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Polizei sowie die Hilfsorganisationen Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst präsentierten sich, ihre Arbeit und ihre Einsatzfahrzeuge. Gern gesehen und gestreichelt waren vor allem die beiden Rettungshunde, die mit ihren Hundeführerinnen den ganzen Tag über das Gelände streiften und auch im Patientenraum des ausgestellten Rettungshubschraubers Platz nahmen. Speziell für die Kleinen und Kleinsten hatten ADAC Luftrettung und deren Partner ein buntes Familienprogramm zusammengestellt: Hüpfburg, Glücksrad, Malwerkstatt und ein Quiz mit attraktiven Preisen ließen für die Kinder keine Langeweile aufkommen. Das Diakonie-Klinikum präsentierte sich auf den verschiedenen Etagen des neuen Anbaus. Auch hier waren die Warteschlangen beachtlich. Ein Bühnenprogramm mit interessanten Beiträgen zu den Themen 75 Jahre Diakonie-Klinikum Jung-Stilling, Neuer Anbau und (Luft-)Rettungsdienst rundete das Ganze ab.

Schon vor dem offiziellen Start des Tages der offenen Tür war das Außengelände des Klinikums gut besucht

Schon vor dem offiziellen Start des Tages der offenen Tür war das Außengelände des Klinikums gut besucht

Foto: Jörn Fries

Nachstehend finden Sie weitere Impressionen vom Tag der offenen Tür:

Ebenfalls vor dem offiziellen Beginn stimmte sich die Belegschaft des Diakonie-Klinikum Jung-Stilling auf den Tag der offenen Tür ein

Ebenfalls vor dem offiziellen Beginn stimmte sich die Belegschaft des Diakonie-Klinikum Jung-Stilling auf den Tag der offenen Tür ein

Foto: Jörn Fries

Autor

Wir danken für Unterstützung:
Markus Scheld, Pilot und Stationsleiter der ADAC-Luftrettungsstation “Christoph 25“

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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