Direkt zum Inhalt...

rth.info

Faszination Luftrettung

rth.info - Faszination Luftrettungzur Startseite


Stiftungsgründerin Ute Steiger gestorben

04.03.2022

Winnenden (BWÜ) ::  Die Björn Steiger Stiftung hat vorgestern bekannt gegeben, dass Ute Steiger am 28. Februar 2022 im Alter von 88 Jahren in Winnenden verstorben sei. Ute Steiger hat sich gemeinsam mit ihrem Ehemann Dr. h. c. Siegfried Steiger in unterschiedlicher Hinsicht um das Rettungswesen in Deutschland verdient gemacht. Die Björn Steiger Stiftung fasst die wichtigsten Errungenschaften wie folgt zusammen:

“Zu ihren Verdiensten gehören unter anderem der Aufbau der Notruftelefone an Bundes- und Landstraßen 1971, der Aufbau der Luftrettung und die Gründung der DRF Luftrettung im Jahre 1972, die bundesweite Einführung der Notrufnummern 110/112 im Jahr 1973, die Entwicklung und Finanzierung des Baby-Notarztwagens 1974 sowie der Kampf gegen den Herztod durch die Massenverbreitung von Laien-Defibrillatoren seit 2001. [...] Das Ehepaar Steiger forderte die Politik immer wieder zum Handeln auf, brachte Verbesserungsideen vor und setzte neben Spenden auch eigene finanzielle Mittel ein. Als beispielsweise im Jahr 1972 die Luftrettung mit Helikoptern in Deutschland finanziell vor dem Scheitern stand, verpfändete das Ehepaar Steiger das eigene Wohnhaus, um die Finanzierung von Rettungshubschraubern zu sichern.“
Ute Steiger

Ute Steiger

Foto: Björn Steiger Stiftung

- Anzeige -

1972 hieß die Luftrettungsorganisation freilich noch “Deutsche Rettungsflugwacht“ (DRF); die DRF Luftrettung in ihrer heutigen Struktur ging erst 2008 aus der Deutschen Rettungsflugwacht hervor. Das Engagement von Ute Steiger und ihrem Ehemann ging auf einen Unfall mit töglichem Ausgang zurück. Ihr ältester Sohn Björn (8) wurde am 3. Mai 1969 in Winnenden von einem Auto erfasst. Dass der Rettungswagen nach den Angaben der Stiftung damals erst eine Stunde nach dem Unfall eintraf, war für das Unfallopfer verhängnisvoll und für das Ehepaar der Anstoß für ihren jahrzehntelangen Kampf für Verbesserungen im Rettungswesen.

Die DRF Luftrettung zitiert auf ihrer Webseite ihren Vorstand Dr. Peter Huber zum Tod von Ute Steiger wie folgt: Ute Steiger hat gemeinsam mit ihrem Mann besonders in den Anfängen unserer heutigen Organisation vieles angestoßen und bewirkt, worauf Luftretter heute noch mit Stolz zurückblicken können.

Autor

Info-Abschnitt überspringen

Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

Alle Fachbegriffe...