Hermagor/Kärnten (A) ::
Nach rund einem Jahr Pause steht auf dem Skigebiet Nassfeld wieder ein saisonaler Notarzthubschrauber zur Verfügung. Die ARA Flugrettung gGmbH, Tochtergesellschaft der DRF Luftrettung, hat die Station des ehemaligen „Airmed 1“ übernommen. Der Standort war im Herbst 2020 aufgelöst worden, nachdem Firmeninhaber der Flymed GmbH, Dr. Günther Schamp – selbst Pilot und Arzt, unerwartet verstorben war und ein Weiterbetrieb nicht mehr möglich war (rth.info berichtete mehrmals).
Am 18. Dezember 2021 meldete sich „ARA 3“ zum ersten Mal bei der Landesleitstelle Kärnten einsatzbereit. Eine Premiere insofern, weil der NAH nun auch in das regionale Leitstellensystem eingebunden ist. Dadurch wird dieser nicht nur bei klassischen Alpinnotfällen zum Einsatz kommen, sondern kann auch zu anderen Einsätzen wie Verkehrsunfällen oder internistisch erkrankten Personen gerufen werden.
Vorerst ist der Stützpunkt nach wie vor nur über die Wintermonate von Mitte Dezember bis Mitte April besetzt, je nach Bedarf sei aber auch eine Ausweitung der Zeiten denkbar. Als Einsatzmaschine kommt derzeit die EC 135 „D-HYYY“ zum Einsatz, welche zuvor deutschlandweit an verschiedenen DRF-Standorten eingesetzt wurde. Die Notärzte und die HEMC-TS werden von der ARA Flugrettung gGmbH gestellt, die Piloten von der DRF Luftrettung.
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ARA 3 beim Fly-In in Nassfeld. Die Einsatzmaschine vom Typ EC 135 hat eine deutsche Registrierung.
Foto: ARA/Jannach
Die Maschine wurde vom NAH “RK 1“ zu ihrer neuen Heimatbasis “gelotst“.
Foto: ARA/Jannach
Ein “Selfie“ zur feierlichen Indienststellung am 18. Dezember.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.