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Seit dieser Woche fliegen die Rega-Crews mit neuen Nachtsichtgeräten

14.04.2021

Zürich (CH) ::  Jeder vierte Helikoptereinsatz der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega findet in der Nacht statt. Um Menschen in der Not auch in der Dunkelheit medizinische Hilfe aus der Luft zu bringen, setzen die Rega-Crews seit über 30 Jahren Nachtsichtgeräte ein. Seit dieser Woche kommen neue, eigens für die Bedürfnisse der Rega entwickelte Nachtsichtgeräte zum Einsatz.

Symboldbild Nachteinsatz eines Rettungshelikopters der Rega

Symboldbild Nachteinsatz eines Rettungshelikopters der Rega

Foto: Rega

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Ob nach Unfällen oder bei akuten Erkrankungen: Die Hilfe der Rega ist rund um die Uhr gefragt. Im letzten Jahr brachten die Crews der Rega-Helikopter über 10.000 Mal medizinische Hilfe aus der Luft zum Patienten, davon rund 2.500 Mal in der Nacht. Flüge in der Nacht sind für die ganze Crew, vor allem aber für Helikopterpiloten, besonders anspruchsvoll. Hindernisse wie Leitungen oder Bäume, aber auch Änderungen der Wetterbedingungen sind in der Dunkelheit schwerer erkennbar. Nachtsichtgeräte verstärken das Restlicht und sind beim Sichtflug eine wichtige Hilfe bei der Orientierung in der Nacht. Neben einer soliden Ausbildung und kontinuierlichen Trainings tragen sie maßgeblich dazu bei, dass auch nachts die Sicherheit der Crews und Patienten jederzeit gewährleistet ist.

Mehr Kontrast und größeres Sichtfeld bieten die neuen Nachtsichtgeräte der Rega

Mehr Kontrast und größeres Sichtfeld bieten die neuen Nachtsichtgeräte der Rega

Foto: Rega

Mehr Kontrast und größeres Sichtfeld

Seit dieser Woche sind nun neue, eigens für die Rega entwickelte Nachtsichtgeräte mit an Bord jedes Rega-Helikopters. Diese vereinen die besten Komponenten unterschiedlicher Nachtsichtgeräte und wurden gemäß den Anforderungen der Rega entwickelt. Die hochsensiblen Bildverstärkerröhren der neuen Geräte erzeugen ein Bild in Schwarzweiß-Stufen. Dies im Gegensatz zu den bisherigen Geräten, die ein grünliches Bild darstellten. Kontrast, Formen und Schatten sind mit den neuen Geräten viel deutlicher wahrnehmbar, das Auge wird weniger belastet und ermüdet nicht so schnell. Außerdem ist das Sichtfeld um 25 Prozent größer. Die Umgebung ist damit für die Helikopterpiloten noch besser erkennbar, wodurch sie Gefahren früher erkennen und entsprechend reagieren können.

Rund 1,2 Mio. Schweizer Franken investiert die Rega in die neuen Nachtsichtgeräte

Rund 1,2 Mio. Schweizer Franken investiert die Rega in die neuen Nachtsichtgeräte

Foto: Rega

Pionierhaft unterwegs

In der Luftfahrt muss alles, was in einem Fluggerät mitfliegt, strengsten Anforderungen genügen und die Kontrolle durch eine unabhängige Stelle bestehen. Der Rega-eigene Design- und Entwicklungsbetrieb entwarf das Zertifizierungsprogramm, damit die neuen Nachtsichtgeräte nach umfangreichen Tests im Labor und auf Testflügen schließlich von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zugelassen werden konnten. Die Kosten eines Nachtsichtgerätes betragen inklusive Entwicklung rund 25.000 Schweizer Franken, insgesamt investiert die Rega rund 1,2 Millionen Schweizer Franken in die neuen Geräte und damit in die Sicherheit ihrer Crews und Patienten. Mit den neuen Nachtsichtgeräten schreibt die Rega eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte weiter: Als weltweit erste zivile Luftrettungsorganisation rüstete die Rega bereits im Jahr 1987 alle Helikopter-Crews mit Nachtsichtgeräten aus.

Autor

Quelle(n):
Pressemitteilung “Neue Nachtsichtgeräte für die Rega“ der Rega vom 14. April 2021

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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