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Christoph 31 verunfallt

05.03.2004

Berlin (BLN) ::  Am Morgen des 05. März 2004 (Freitag) kam es zu einem Zwischenfall im Flugbetrieb des Rettungshubschraubers „Christoph 31“. Das von der ADAC Luftrettung betriebene Fluggerät verunglückte in Gatow, einem Stadtteil der deutschen Hauptstadt Berlin. Der Rettungshubschrauber (RTH) geriet während einer Außenlandung im Rahmen eines primären Notfalleinsatzes mit dem Hauptrotor in einen Birnbaum. Dabei wurde ein größerer Ast abgetrennt. Der Einsatz in der Jürgen-Schramm-Straße hatte einem Herzinfarkt gegolten, berichtete der "Berliner Kurier". Der Einsatz habe um 09:07h morgens für den RTH begonnen. Bei der Landung seien sich die Rotorblätter und die örtliche Botanik in die Quere gekommen; Pilot Marian L. habe es jedoch geschafft, den Hubschrauber am Boden aufzusetzen, ohne dass Insassen dabei verletzt worden wären. Nach dem Zwischenfall im Flugbetrieb sei der Patient Frank W. bodengebunden im Rettungswagen (RTW) in das Klinikum Steglitz gebracht worden. Der Notarzt habe dabei den Transport im RTW begleitet. Weniger einfach gestaltete sich der Abtransport des vermutlich fluguntauglichen Hubschraubers. Vorsorglich wurde die Maschine mit einem Tieflader in die Werft des ADAC-Vertragspartners AirLloyd nach Halle/Saale gebracht. Die Verladung des Helikopters gestaltete sich jedoch äußerst schwierig. So mussten ein Kran und ein Rüstwagen der Berufsfeuerwehr Berlin anrücken, um den Hubschrauber auf den Tieflader zu verfrachten. Durch den durchnässten Untergrund wurde dies ein schwieriges Unterfangen. Zeitweise mussten sogar Teile eines Zaunes demontiert werden. Gegen 15.30 Uhr konnte der Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Für den Rest des Tages stationierte die ADAC Luftrettung GmbH eine Ersatzmaschine am Universitätsklinkum Benjamin-Franklin. Dort hat "Christoph 31" seinen Stützpunkt. Bei der Ersatzmaschine soll es sich um die als "D-HKUG" registrierte Maschine handeln, die wie die verunglückte "D-HBLN" vom Typ EC 135 ist. Die D-HKUG war zuvor in Jena als "Christoph 70" eingesetzt worden; die Einsatzbereitschaft des Berliner RTH ist von dem Zwischenfall also nicht längerfristig beeinträchtigt.

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Hinweis

Dieser Artikel erschien in Kooperation mit dem Online-Portal "Copterweb"

Autoren

Quelle(n):
Berliner Morgenpost, Berliner Kurier

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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