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Der Hamburger Rettungshubschrauber SAR
71 sowie der Bundeswehr-Notarztwagen
(NAW) sind beide am Bundeswehr-Krankenhaus
Hamburg stationiert. Im Haus 22 befinden sich die Räumlichkeiten des „Rettungszentrums“.
Im April 2005 hinzugekommen ist ein Rettungswagen
(RTW) der Hamburger Feuerwehr, der die Notfallversorgung in Wandsbek-Gartenstadt
und Umgebung optimieren soll.

Kurz
vor dem takeoff (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de) |
Im eingangs erwähnten Haus 22 halten sich alle Besatzungsmitglieder
zwischen den Einsätzen auf und schreiben beispielsweise Berichte über die
geflogenen/ gefahrenen Einsätze. Den Piloten vom Rettungshubschrauber wurde
ein Teil des 2. OG zugewiesen,
während dem medizinischen Personal von RTH,
RTW und NAW zwei
Räume im Erdgeschoss zur Verfügung stehen.
Hubschrauberlandeplatz
Der Rettungshubschrauber steht während des Tages auf einer ca. 60 x 60 Meter
großen, sogenannten „Platte“ (das ist die Bezeichnung für einen in
vorgeschriebener Weise befeuerten, markierten und räumlich proportionierten
Landeplatz).

Innenperspektive
der Besatzung am Rettungszentrum. (Foto: Frank
Bernau) |
Die Platte kann auch Hubschrauber mit hohem MTOW (maximal takeoff weight)
aufnehmen, so landeten auch schon CH
53 G der Heeresflieger dort. Unterhalb des Landeareals ist ein PKW-Parkplatz
für das Krankenhaus eingerichtet. Über Nacht wird der Hamburger Rettungshubschrauber
von einem Lagerhausschlepper in einen Hangar
verbracht. In diesem Hangar befinden sich neben technischem Gerät und Werkzeugen
auch medizinische Ausrüstung, wie zum Beispiel eine Kiste mit Medikamenten
für die Versorgung einer hohen Anzahl von Verletzten. Sollte der SAR 71
zu einer Großschadenslage mit einem Massenanfall von Verletzten (z.B. Zugunglück)
alarmiert werden, nimmt die Besatzung diese Kiste mit an Bord. Ebenso ist
Schutzausrüstung der Crew, wie etwa Fliegerhelme, im Hangar untergebracht.
Der Hangar wurde im Dezember 1984 seiner Funktion übergeben, zuvor
stand der SAR 71 nachts am Fliegerhorst Uetersen (Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein).
Tankanlage
Ebenfalls zum Landeplatz, auf dem alle am Krankenhaus ankommenden Hubschrauber
landen, gehört seit 1985 eine Tankanlage für Kerosin (Jet A 1, genannt
F 34). Durchschnittlich muss der SAR 71 ein- bis zweimal täglich betankt
werden. Der Pilot ist für ausreichende Tankreserve verantwortlich. Zumeist
wird nach dem Abschluss eines Einsatzes getankt: Der Sprit wird so oft es
möglich ist, nachgefüllt, damit auch weiter entfernt liegende Einsatzorte
problemlos angeflogen bzw. auch mehrere Folgeeinsätze (=nächster Einsatz
folgt direkt nach Abschluss des vorherigen) übernommen werden können,
ohne Spritprobleme zu bekommen. Dabei muss andererseits vor allem im Sommer
darauf geachtet werden, nicht zu viel nachzutanken. Wird die Kerosinmenge
zu groß, dann schwinden die Leistungsreserven der Maschine wegen dem
zusätzlichen Gewicht. Dann kann es bei der Landung zu Komplikationen
kommen.
Nach jahrelangen Provisorien ist im Jahr 2003 eine neue Tankanlage an der
Platte in Betrieb gegangen. So ist das schnelle und unkomplizierte Wiederauffüllen
der durstigen "Anneliese" stets
gewährleistet. Denn der Verbrauch liegt bei ca. 300 Liter pro Stunde.
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Notarztwagen-Station
Seit Dezember 2003 gibt es am Rettungszentrum eine Art Carport (Wetterschutz)
direkt am Haus 22 des Krankenhauses. Er war zunächst für den Notarztwagen
erbaut worden. Seit April 2005 steht dort allerdings der neu stationierte
Rettungswagen der Berufsfeuerwehr, während der Notarztwagen auf den
angrenzenden Parkplatz umquartiert wurde. Die Stationierung der Rettungsmittel
bietet zwar (noch?) nicht gleichermaßen optimalen Wetterschutz, ist
aber von ihrer Lage her optimal geeignet, um den Crews die schnelle Besetzung
der Fahrzeuge im Einsatzfall zu ermöglichen.
Tipps für BesucherDer
Besuch (auch mit Dokumentationsmaterial wie Fotoapparat und
Videokamera) ist grundsätzlich möglich, zuvor sollte man jedoch
einiges beachten.

Die
als 7172 registrierte Maschine in Wandsbek einsatzbereit
(Foto: Patrick Permien | www.sar71.de) |
Die Besatzung des Rettungszentrum haben einen berechtigten Anspruch auf
Ruhepausen, besonders an Tagen mit hohen Einsatzzahlen. Für Pilot und Bordtechniker
des Rettungshubschraubers sind die Pausen und Ruhezeiten sogar strikt vorgeschrieben!
Für
eventuelle Besuche ist eine vorherige Anmeldung per Telefon oder Brief am
Rettungszentrum nötig. Halten Sie bitte mit den Verantwortlichen
Rücksprache über Datum und Zeit eines möglichen Termins. Die Daten
des Rettungszentrum in Hamburg- Wandsbek möchten wir hier nicht
publizieren, sie sind im Falle eines Falles über die Auskunft eines
Anbieters Ihrer Wahl oder über die Bundeswehr zu erfragen.

Rettertreffen:
Christoph Hansa, SAR Hamburg 71 und NAW 21 B gleichzeitig auf der
Landeplatte (Foto: Stephan Dönitz |
www.luftrettung-hamburg.de) |
Übrigens ist es auch notwendig, sich beim Betreten des Krankenhaus-Geländes
einen Besucherausweis zu holen. Er wird für die Dauer des Aufenthalts
vom Pförtner ausgegeben. Als Pfand wird der Personalausweis des Besuchers
eingezogen, diesen also nicht vergessen!
Sofern Sie sich angemeldet haben und bei Ihrem Besuch nicht alle Mann
im Einsatz sind, können Sie davon ausgehen, dass Ihre Fragen mit von der
den Besatzungen gewohnten Ruhe und Professionalität gern beantwortet werden
und man Ihnen auch mal die Tür zum Hubschrauberlandeplatz aufschließt (das
Areal ist ein umzäunter, militärischer Sicherheitsbereich), damit Sie Anneliese
- so der Spitzname des RTH
- auch mal unter Aufsicht aus der Nähe betrachten können. Sollte das Wetter
mitspielen und der Hubschrauber nicht nur ständig im Einsatz sein, sondern
zwischendurch auch mal kurz am Stützpunkt stehen, lohnt sich ein Besuch
für Interessierte - ganz bestimmt!

NAW
21 B einsatzbereit auf dem Parkplatz. Der zunächst für
ihn erbaute Carport wird jetzt vom Rettungswagen
"23 Ida" der Feuerwehr belegt.
(Foto: Patrick Permien | www.sar71.de) |
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