Einführende Worte
In Hamburg liegt die bodengebundene Notfallrettung maßgeblich in den
Händen der Feuerwehr sowie einigen weiteren Organisationen, die mittlerweile
ebenfalls Rettungswachen in ausgewählten Stadtteilen eingerichtet haben.
Am Hamburger Bundeswehrkrankenhaus gibt es seit April außer dem Bundeswehr-
Notarztwagen (NAW) auch einen Rettungswagen (RTW) der Feuerwehr in ständiger
Alarmbereitschaft. Wie kam es dazu?

RTW
Hinschenfelde einsatzbereit am Stütz (Foto:
Patrick Permien | www.sar71.de) |
Der Hamburger Rettungsdienst, der von der Feuerwehr-Einsatzzentrale gesteuert
wird, hat dabei für die Einhaltung einer Eintreffzeit von max. fünf
Minuten zu sorgen. Das bedeutet, dass maximal fünf Minuten nach dem
Eingang eines Notrufs in der Leitstelle ein Rettungsfahrzeug in der angegebenen
Straße erscheinen soll. Dazu ist es erforderlich, die Struktur der
Rettungswachenstandorte immer wieder den sich dynamisch mit Einwohnerzahl,
Infrastruktur und demografischen Aspekten entwickelnden lokalen Einsatzzahlen
anzupassen. Das Gefahrenpotenzial sowie die durchschnittlichen Zahlen anfallender
medizinischer Notfälle wandelt sich laufend, so dass in den vergangenen
Jahren mehrfach Rettungswagen der Berufsfeuerwehr (BF) neu stationiert wurden.
"Rettungswache Hinschenfelde"
Die BF Hamburg hat im April ihre Pläne umgesetzt, die vorgehaltenen
Rettungswagen im Osten der Stadt bedarfsgerecht zu verlagern um den gewandelten
Anforderungen im Rettungsdienst besser gerecht zu werden. Deshalb haben
je ein ständig besetzter Rettungswagen (RTW) am Krankenhaus Amalie-Sieveking
sowie am Bundeswehr-Krankenhaus Hamburg-Wandsbek Quartier bezogen. Die Bundeswehr-Rettungsdienstler
vom Rettungszentrum Wandsbek haben somit nun Kollegen der Feuerwehr im Haus.
Die Wache 23
An der Feuer- und Rettungswache Hamburg-Barmbek sind drei ständig besetzte
und ein bei Bedarf vom Löschzug besetzter Rettungswagen stationiert.
Neben dem Löschzug, bestehend aus vier Fahrzeugen und 16 Planstellen
pro Schicht, steht in Barmbek der Einsatzführungsdienst Ost "B-Dienst
20/1" bereit, zudem am Allgemeinen Krankenhaus Barmbek ein weiterer
fest besetzter Rettungswagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug "23 A".
Das Wachrevier ist vergleichsweise klein, aber besonders dicht besiedelt
und zentral gelegen. Deshalb weist die Wache 23 eine besonders hohe Einsatzfrequenz
auf. Der Löschzug arbeitet im Einsatzfall oftmals mit den lokal zuständigen
Freiwilligen Feuerwehren (u.a. FF Barmbek, FF Winterhude, FF Wandsbek- Marienthal,
...) zusammen. Den Rettungswagen-Besatzungen eilen im Bedarfsfall zumeist
die Notarztfahrzeuge aus den Krankenhäusern Barmbek, Wandsbek, St.
Georg und von der BF-Wache Sasel zu Hilfe.
Noch ausführlichere Informationen auf www.feuerwache-barmbek.de*! |
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Alarmierung und Disposition
Obwohl der Rettungswagen von der Feuerwache 23 besetzt wird, ist das Fahrzeug
(wie auch der Rettungshubschrauber und der Notarztwagen) organisatorisch
der Feuer- und Rettungswache Wandsbek (-F21-) zugeordnet. Wie der NAW
der Bundeswehr wird der "Rettungswagen Florian Hamburg 21 Ida"
von der Einsatzzentrale (FEZ/
RLST) der Feuerwehr
Hamburg disponiert. Rund um Wandsbek-Gartenstadt und Hinschenfelde garantiert
der "21 Ida" die Einhaltung der Hilfsfrist. Im Gegensatz zum Notarztwagen
wird der Rettungswagen auch zu Einsätzen gerufen, die nicht im so genannten
Notarzt-Indikationskatalog stehen, also nicht de ipso das Eingreifen eines
Notfallmediziners erfordern.

RTW
Hinschenfelde und NAW 21 B am Rettungszentrum
(Foto: Patrick Permien | www.sar71.de) |
Die Palette der Alleineinsätze für Rettungswagen reicht also von
der "hilflosen Person" über gestürzte Fußgänger
("Straßenunfall"), unstillbares Nasenbluten, Frakturen,
Schnittverletzungen und leichte Kreislaufprobleme bis hin zu Notfällen,
die zusammen mit einem Notarztfahrzeug abgearbeitet werden. Dies bedeutet
eine im Vergleich zum NAW noch deutlich größere Bandbreite an
möglichen Einsatzszenarien. Die Alarmierung der Besatzung vom "21
Ida" erfolgt über DME.
Es handelt sich um einen marktüblichen Digitalpager der Fa. Swissphone
(auch "Piepser" genannt), den jedes Besatzungsmitglied während
der Dienstzeit bei sich trägt. Die bestehende technische Infrastruktur
des Bundeswehr- Rettungsdienstes, so z.B. auch der Einsatzdepeschendrucker,
wird außerdem genutzt. Die Aufenthaltsräume für das rettungsdienstliche
Personal werden von Soldaten und Feuerwehrbeamten gleichermaßen genutzt.
Dort sind Feuerwehrleute bereits als Praktikanten im Rettungshubschrauber-
Betrieb ein bekanntes Bild. Als Trägerfahrzeug für den Rettungswagen
findet ein Mercedes Benz MB 416 CDI Fahrgestell mit Automatikgetriebe Verwendung.

Der
RTW belegt den Carport-Stellplatz, auf dem zuvor der Bundeswehr-Notarztwagen
stand (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de) |
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