31. Mai 2005
3er BMW Alpina B 6 brennt nach Unfall aus
Zu einem schweren Verkehrsunfall alarmiert wurde am 23.05.2005 der Bundeswehr-
Rettungshubschrauber "SAR Hamburg 71". Ein schwer verletzter
Automobilist, ein ausgebranntes PKW-Wrack und ein Trümmerfeld auf
der Autobahn - was war geschehen?
Auf der Autobahn 7 hatte im Landkreis Harburg, südlich der Stadt
Hamburg, ein PKW-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren.
In Höhe des Autobahnparkplatzes Schaafskabben kam er von der Fahrbahn
ab; es folgte ein weiterer spektakulärer Unfallverlauf. Das Fahrzeug
rammte zunächst am rechten Fahrbahnrand die Leitplanke, welche als
Schutz des Parkplatzes dient. Fünfzehn Meter der Schutzplanke wurden
dabei herausgerissen. In einem Winkel von 90° zum Parkplatz schlug
der BMW dort auf, wurde dann auf der anderen Seite der Auffahrt wiederum
gegen die Böschung einer Brücke geschleudert und durchbrach
zunächst nochmals - von hinten - die Leitplanke, bevor er über
die dreispurige Autobahn schlidderte und am Fahrbahnrand der linken Spur
brennend zum Stehen kam. Medienberichten zufolge demolierte der Wagen,
das mit ca. 380 PS motorisiert gewesen sein soll, auf seiner Unglücksfahrt
auch noch mehrere andere Fahrzeuge. Ein Reifen sei über den begrünten
Mittelstreifen auf die Gegenfahrbahn geschleudert worden; auf 200m Länge
sei die Autobahn ein Trümmerfeld gewesen.
Lesen Sie weiter unter dem folgenden Foto.
Der Fahrer des BMW, welcher in Richtung Hamburg unterwegs gewesen war,
war infolge des Unfalls aus dem Wagen geschleudert worden und lag schwer
verletzt auf dem Asphalt. Ein zufällig vorbeikommender Arzt rettete
das Opfer aus dem Gefahrenbereich und begann auf dem Standstreifen eine
medizinische Erstversorgung. Ein Ersthelfer schützte Arzt und Unfallopfer
durch das Abstellen seines Fahrzeugs vor dem nachfolgenden Verkehr.
Die kurz darauf eintreffenden Feuerwehrkräfte unterstützten
die Rettungsmaßnahmen und löschten das Fahrzeugwrack, das innerhalb
kurzer Zeit fast völlig ausgebrannt war. Der Motorblock - mitsamt
Getriebe - ist schließlich ca. 100 m entfernt vom Rest des Wracks
aufgefunden worden, so die Feuerwehr. Der Notarzt aus Seevetal und der
örtliche Rettungsdienst des Landkreises Harburg leiteten die begonnene
medizinische Therapie. Schnell war jedoch klar, dass ein Transport des
Verkehrsunfallopfers in eine Hamburger Spezialklinik notwendig sein würde.
Aufgrund dessen wurde "SAR Hamburg 71" nachgefordert. Der Hubschrauber
aus der Hansestadt landete auf der Richtung Hamburg voll gesperrten Autobahn.
Arzt und Rettungsassistent der Bundeswehr übernahmen den Patienten,
woraufhin er nach Hamburg ausgeflogen wurde.
Durch den Vollbrand des BMW hat die Fahrbahn Schaden genommen. Die mehrstündige
Sperrung der Autobahn verursachte einen kilometerlangen Stau.
Medien bezifferten den Schaden auf ca. 50 000 Euro. Die Schadensursache
ist ihren Berichten zufolge noch unklar, stark überhöhte Geschwindigkeit
werde jedoch angenommen.
Hinweis
Wir veröffentlichen selten Einsatzberichte in dieser Form. Exemplarisch
möchten wir jedoch hier deutlich machen, wie schwerwiegend Unfallfolgen
sein können, und dass auch dies leider nach wie vor zum Alltag des
Rettungsdienstes gehört. Schwere Unfälle sind bis heute nicht
aus dem Tagesgeschäft deutscher Rettungshubschrauber wegzudenken.
Der Unfall zeigt aber auch besonders deutlich, wie wichtig beherztes Handeln
und lebensrettende Sofortmaßnahmen - unter Beachtung der Eigensicherheit!
- nach einem Unfallereignis sind. Weniger als die Einsatzkräfte nach
ihrem Eintreffen sind es in manchen Fällen Ersthelfer, deren Handeln
über den weiteren Verlauf maßgeblich entscheiden.
Alle Fotos: Arne Behrens |