Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“  


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Updated: 17.08.2013

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„SAR 71, neuer Einsatz, Verdacht Herzinfarkt...“ - Einsatzindikationen

Was liegt an?

Bei den jährlich oft mehr als 1.800 Einsätzen des Rettungshubschraubers "SAR Hamburg 71" unterscheidet man mehrere Einsatzarten. Diese decken sich mit den Standards der Luftrettung und des militärischen SAR-Dienstes.
 


Start zu einem Primäreinsatz. (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

Es gibt folgende Einsatzkategorien:
Primäreinsätze
- chirurgisch indiziert (also durch Verletzungen bedingt)
- internistisch indiziert (also durch Erkrankungen bedingt)
- Fehleinsätze (letztlich Einsatz nicht erforderlich gewesen)
kommissionäre Primäreinsätze
(Transport eines bereits versorgten Patienten vom Notfallort ins Krankenhaus)
Sekundäreinsätze
(dringende Verlegung eines Patienten von einem Krankenhaus in eine besser geeignete Klinik)
SAR-Einsätze
Suche nach vermissten oder überfälligen Luftfahrzeugen, Suche nach vermissten Personen, vermissten oder überfälligen Wasserfahrzeugen usw.
» im Rahmen des Auftrags des militärischen SAR-Dienstes
Sonstige Einsätze
(zum Beispiel Organtransporte oder Transport von Blutkonserven)

Bei seinen Einsätzen ist der Rettungshubschrauber als Äquivalent zu einem Notarztfahrzeug am Boden anzusehen. Er ersetzt also immer dann den Einsatz eines Notarzteinsatzfahrzeugs, wenn der Hubschrauber schneller vor Ort sein kann als der nächste Notarztkollege an Boden.

Primäreinsätze als Notarztzubringer

In erster Linie ist der Hamburger Bundeswehr- Rettungshubschrauber gedacht als schneller Notarztzubringer. Das bedeutet, seine Aufgabe ist primär, das Notarztteam so schnell wie möglich an die Einsatzstelle zu bringen - nicht, den Patienten so schnell wie möglich in ein Krankenhaus zu fliegen. Man spricht deshalb oft von Primäreinsätzen.

Dass die Versorgung vor Ort so wichtig ist, geht darauf zurück, dass man medizinisch erkannt hat, dass eine schnelle und gute erste Versorgung für den Patienten mehr bringt als ein sofortiger Transport ins Krankenhaus. Aus diesem Grund steht bei Notfalleinsätzen immer im Vordergrund, den Patienten in seinem Zustand zu stabilisieren und erst zu transportieren, wenn das Risiko des Transports möglichst gering erscheint.

Notfalleinsätze werden stets zusammen mit mindestens einem Rettungswagen (RTW) abgewickelt. Die RTW-Besatzung arbeitet dann mit der Crew des Helikopters zusammen. Je nach Lage können Einsatzkräfte der Feuerwehr, der gemeinnützigen Hilfsorganisationen, des Katastrophenschutzes und andere Hilfsdienste mit in den Einsatz integriert sein. Zudem wird in Hamburg bei jedem Hubschrauber- Primäreinsatz die Polizei zur Absicherung der Einsatzstelle entsandt. Des weiteren bringt die Polizei den Notarzt und den Rettungsassistenten, wenn erforderlich, im Streifenwagen zur Einsatzstelle, wenn kein Landeplatz in der Nähe des Einsatzortes gefunden werden kann (in dicht bebauten Gebieten).
In manchen Randgebieten Hamburgs, wie Teilen des sog. "alten Landes", den Vier- und Marschlanden sowie rund um Duvenstedt, Ohlstedt usw. kommt auch häufig eine Freiwillige Feuerwehr (FF) zur Erstversorgung mit zur Einsatzstelle. Die Angehörigen der FF versorgen den Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
 

Primäreinsatz mit Rettungsdienst, Feuerwehr und Pilozei. Verkehrsunfall, Person eingeklemmt. (Foto: Frank Bernau)

Man unterscheidet verletzungsbedingte "chirurgische Indikationen" und erkrankungsbedingte "internistische Indikationen", benannt nach zwei großen klinisch-medizinischen Fachbereichen. Die akuten Erkrankungen machen das Gros der Einsätze aus.
Nach erfolgter Erstversorgung durch das Notarztteam wird der Patient transportfähig gemacht und - zumeist unter Vorab-Anmeldung - in ein geeignetes Krankenhaus transportiert. Dies geschieht innerhalb Hamburgs in aller Regel mit dem Rettungswagen - das geht schneller und bedeutet für den Patienten weniger Stress als der Hubschrauberflug.
Ist ein Krankenhaus nicht aufnahmebereit, so kann die Aufnahme von Patienten auch verweigert werden. Wenn der Notarzt mitfährt, fliegen Pilot und Bordtechniker die Maschine ebenfalls zu diesem Krankenhaus und holen dort ihre medizinische Besatzung wieder ab.
Sollte der Notarzt schon an der Einsatzstelle entscheiden, dass der Transport auch ohne ihn erfolgen kann, fliegt der SAR71 zum Rettungszentrum zurück und die Crew erledigt die anfallenden Formalitäten ("Papierkrieg").
 

Alltägliche Einsätze fordern die Crews am Meisten, hier Verkehrsunfall auf der Autobahn BAB A7. (Foto: Frank Bernau)
 

Fehlalarme und Unfug

Zu den genannten Einsatzarten hinzu kommen Fehleinsätze, bei denen sich nach dem Alarm herausstellt, dass die Lage vor Ort doch nicht so schlimm ist wie angenommen, so dass der Hubschrauber letztlich nicht benötigt wurde. Leider kommt es auch hin und wieder zu böswilligen "Unfug"-Einsätzen. Von ihnen spricht man, wenn jemand wider besseren Wissens und ohne subjektiv wirklich erkanntes Unglück einen Notruf absetzt und Rettungskräfte anfordert - um sich einen vermeintlichen Spaß zu erlauben oder aus reiner Langeweile. Die Erzeugung solch provozierter Fehleinsätze stellt einen Straftatbestand dar und wird mit großer Härte polizeilich verfolgt. Das hat den simplen Grund, dass der Unfugeinsatz nicht nur teuer ist, sondern auch wichtige Kapazitäten des Rettungsdienstes völlig unnütz gebunden werden, und anderswo deshalb zeitweise nicht verfügbar sind. Unfugeinsätze können Menschenleben kosten.

Kommissionäre Primäreinsätze

Im Rahmen solcher Einsätze erfolgt der Transport eines bereits versorgten Patienten vom Notfallort ins Krankenhaus. Generell ist bei dieser Einsatzart bereits der Rettungsdienst vor Ort, und ein Notarzt hat entschieden, dass zum Abtransport ein Hubschrauber erforderlich ist.
Aufgrund der geringen Distanzen zu Fachkliniken tritt innerhalb Hamburgs diese Einsatzart fast nie auf. Anders verhält es sich im z.T. ländlichen Hamburger Umland, wo gern auf diese Möglichkeit zurückgegriffen wird.
 

Primär versorgt im Süden von Hamburg und mit dem Hubschrauber in die Klinik . (Foto: Stefan Simonsen | www.einsatzbilder.com)

Sekundäreinsätze

Das Ziel von Sekundäreinsätzen ist die schnelle Notfallverlegung von ärztlich versorgten Patienten aus einer Klinik in ein besser geeignetes (Spezial-) Krankenhaus. Dazu wird der Hubschrauber allein angefordert. Nach einem klärenden Arzt-zu-Arzt-Gespräch wird der Patient von der abgebenden Klinik übernommen. Aufgrund seiner Beladung kann der Hubschrauber künstliche maschinelle Beatmung, Kreislaufüberwachung und Monitoring (RR, EKG, BZ, SPO2, ...) gewährleisten. Spritzenpumpen (auch unter dem registrierten Warenzeichen "Perfusor" bekannt) sind mehrfach vorhanden, sodass Medikamente über einen längeren Zeitraum kontrolliert appliziert werden können. Diverses weiteres Gerät ist im Hubschrauber darüber hinaus vorhanden, zudem kann nötigenfalls Spezialausrüstung des Krankenhauses (zum Beispiel ein Transportinkubator) an Bord genommen werden.
 

Gut gerüstet auch für den Sekundäreinsatz. (Foto: Harald Rieger | www.sar71.de)

SAR-Einsätze

Nicht jeder Einsatz des SAR-Hubschraubers ist, wie man denken könnte, auch ein "SAR-Einsatz". Die Kriterien für einen solchen sind viel konkreter.

Der Auftrag des Such- und Rettungsdienstes (SAR-Dienst) ist in Deutschland der Luftwaffe sowie über deutschen Hoheitsgewässern der Marine und der DGzRS übertragen. Er umfasst die Suche nach vermissten oder überfälligen Luftfahrzeugen, nach vermissten Personen, überfälligen oder vermissten Wasserfahrzeugen usw.
Ebenso wird gemäß des SAR-Auftrags von den SAR-Einheiten die Rettung bzw. Bergung der Opfer von o.g. Unglücksfällen unterstützt bzw. eigenständig durchgeführt.
SAR-Einsätze sind selten. Die Bundeswehr erkannte dies 1966 und seither stellt sie ihre SAR-Hubschrauber auch für den Rettungsdienst regelmäßig ergänzend zur Verfügung. Seit 1971 hält die Luftwaffe eigens Rettungshubschrauber vor - wie in Hamburg stets unter dem Dach des SAR-Auftrags. Ein sehr sinnvoller Synergieeffekt aus seltenen SAR-Einsätzen, für die aber im Ernstfall gute Kräfte mit Hubschrauber erforderlich sind, und dem täglichen Einsatz im Rettungsdienst, der die Crews fit hält und der Allgemeinheit zugute kommt.
 

Verunfalltes Luftfahrzeug gefunden - Einsatz für SAR Hamburg 71. (Foto: Frank Bernau)

Mehr dazu erfahren Sie in Kürze in unserem Infotext zur Geschichte des SAR-Dienstes und des Hamburger Rettungszentrums.

Sonstige Einsätze

Natürlich ergibt sich aus den Vorteilen des Hubschraubers an sich - Schnelligkeit, Wendigkeit, Übersicht aus der Luft etc. - hin und wieder ein Einsatz, der keiner bislang genannten Einsatzkategorie zuzuordnen sind. Da ist die Suche nach einem mit unklarer Örtlichkeit gemeldeten Brand, der Transport von Blutkonserven und dergleichen. Die Zahl dieser Aufträge ist gemessen am Gesamteinsatzaufkommen aber gering.

Copyright 2001-2007 by Harald Rieger. Weitere Informationen unter dem Menüpunkt Impressum abrufbar.
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