Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“  


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Updated: 17.08.2013

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Bodenrettung: Der Notarztwagen

Einführende Worte

Der Rettungsdienst Deutschlands wird seit Mitte der 1960er Jahre durch mit Notärzten besetzte Rettungsfahrzeuge ergänzt. Die dort tätigen Notärzte leiten vor Ort lebensrettende Maßnahmen ein, stellen die generelle Transportfähigkeit des Patienten her und stellen eine erste Diagnose, wonach symptomorientiert eine individuelle Behandlung des Patienten erfolgt. Diese wird in der Klinik weitergeführt. Auch die Bundeswehr engagiert sich im deutschen Rettungsdienst mit eigenen Notarztwagen (NAW). Als Synergieeffekt stellt sie ihr medizinisches Personal für den Rettungsdienst zur Verfügung, wo es gefordert und weitergebildet wird. So kann ein hoher Ausbildungsstand der Bundeswehrmediziner garantiert werden.

Hinweis

Viele interessante Aspekte der Rettungsmedizin finden Sie auch auf unseren Partner-Homepages http://www.retter.org und http://www.hilope.de!

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Der Hamburger Bundeswehr-NAW

Die Bundeswehr hat einen NAW außerhalb des SAR- Dienstes den Hamburger zivilen Rettungskräften zur Verfügung gestellt. Für die medizinische Notfallrettung stand er bis 2004 tagsüber (07:30h bis 20:00h) zur Verfügung. Seit diesem Jahr wird der Notarztwagen mit dem Funkrufnamen "NAW 21 B" im Schichtdienst 24h am Tag einsatzbereit gehalten. Wie der Hubschrauber kann allerdings auch der NAW jederzeit von der Bundeswehr aus dem Einsatzgeschehen zurückgezogen werden und sich Sonderaufgaben und -aufträgen widmen.


NAW 21 B zusammen mit dem Hubschrauber auf dem Landeplatz (Foto: Harald Rieger | www.sar71.de)

Alarmierung und Disposition

Der NAW wird von der Einsatzzentrale (FEZ/ RLST) der Feuerwehr Hamburg wie jedes feuerwehreigene Notarztfahrzeug disponiert. Der Bundeswehr- NAW hat seinen eigenen Einsatzbereich (vor allem die Stadtteile Hamburg- Wandsbek, Barmbek und Sasel). Dort stellt er vorrangig die notärztliche Versorgung sicher. Die Besatzung wird, wie alle anderen Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) in Hamburg auch über DME alarmiert. Dieses kleine Gerät (auch "Piepser" oder Pager genannt), muss von der Besatzung ständig am Körper getragen werden. Im Einsatzfall gibt es einen Alarmsignal von sich, des weiteren stehen kurze Informationen zum kommenden Einsatz auf dem Tableau. Ein Drucker spuckt parallel dazu die Alarmdepesche aus (Eilfax mit Informationen über Einsatzart, Einsatzort, usw.), so dass kurze Zeitspannen zwischen der Alarmierung und dem Ausrücken garantiert werden können.


Der Vorgänger des zur Zeit eingesetzten NAW, ebenfalls ein Mercedes Kastenwagen mit geräumigem Innenraum. (Foto: Frank Bernau)

Weiterhin ein "großes rotes Auto"

Nach wie vor hält die Bundeswehr einen großen Notarztwagen für den Rettungsdienst in Hamburg vor. Die Feuerwehr Hamburg hat ihr Notarztsystem Ende der 1990er Jahre umgestellt auf kleinere Fahrzeuge, genant NEF. Sie bieten keine eigene Transportmöglichkeit für einen Patienten sondern arbeiten stets zusammen mit einem Rettungswagen. Der Bundeswehr-NAW ist mittlerweile Hamburgweit der einzige NAW, welcher vorrangig für die primäre Notfallrettung gedacht ist. Mehrere NAW der Hilfsorganisationen (ASB, DRK) werden ebenfalls betrieben, sind aber vorrangig für interklinische Patienten-Intensivverlegungen gedacht.


Der NAW vor dem Haus 22. (Foto: Frank Bernau)

Die Vorteile des inzwischen weit verbreiteten NEF-Systems sind folgende:
- schnelleres, kleineres, wendigeres Fahrzeug
- geringere Anschaffungs-, und Instandhaltungskosten
- geringere Kosten durch Reduzierung der bisherigen 3-Mann-Crew um einen Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten.

Die Vorteile des NAW-Systems lauten wie folgt:
- geräumigeres Fahrzeug
- sicheres und im Straßenverkehr auffälliges Fahrzeug
- Transport von liegenden Patienten möglich
- Ein weiteres Teammitglied steht zur Verfügung
- Intensivverlegungen sind ohne zusätzlichen Einsatz eines Rettungswagens möglich.


Notfallrespirator Dräger Oxylog 2000. (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

Fahrzeugdaten

Trägerfahrzeug: Mercedes-Benz Vario Kastenwagen
Typ: 614D KA 4X2
Einsatzart: RTW/KTW
Radstand: 3.700 mm
Laderaum: ca. 4.050/ 1.900/ 1.930 mm (L/B/H innen)
Gesamtgewicht: 5.990 kg
Motorleistung: 100 kW (136 PS)


NAW 21 B von innen (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

 

Bemerkenswerte Ausrüstung an Bord

Außerdem ist das Fahrzeug mit diversen Sonderausstattungen ausgerüstet. Beispielsweise:
- Dach hoch (D02)
- Batterie(n) verstärkt (E21)
- Blinkleuchten zusätzlich hinten auf Dach (L84)
- Einstiegs-Schiebetür rechts mit Schiebefenster (T30)
- Rückwandtür zweiflügelig 270 Grad mit Fenster (W55)
- Rettungswagen (Z21)
- Motorvorwärmung für MB Vario
- Bordnavigationssystem auf GPS Basis für Stadt Hamburg und Umgebung
- Motorweiterlaufschaltung
- Feuerlöscher (gehaltert)
- Standheizung mit Frischluft-Ansaugung und Raumthermostat
- Schreibplatte vor Beifahrer
- ...


Alarm für den Notarztwagen. (Foto: Harald Rieger | www.sar71.de)

Notarztwagen-Station

Der NAW 21 B ist ähnlich ausgestattet wie die kleineren Notarzteinsatzfahrzeuge der Feuerwehr Hamburg. Im übrigen werden keine Koffer verwendet sondern die Spezial- Rucksäcke des Rettungszentrums, die besonders für den Rettungshubschrauber vorgehalten werden. Die übliche Ausstattung mit Medikamenten, Beatmungsgeräten, Tubus, und anderem stellt das Basis-Equipment und sorgt für optimale Versorgungsmöglichkeiten für den Patienten am Unfallort.
Da das neue Fahrzeug u.a. auch von zwei Rettungsassistenten des Rettungszentrums mit entwickelt wurde, ist die Arbeitsatmosphäre während eines Einsatzes sehr gut. Sehr viele Geräte können mit einem Handgriff aus dem Fahrzeug entnommen werden und beispielsweise an die Trage montiert werden. Des weiteren laufen diverse Kabel jetzt über der Trage in einen speziell dafür entwickelten Teil des Daches und können an der Seite des NAW's wieder angeschlossen bzw. benutzt werden. Vorher liefen die lebenswichtigen Kabel meist mitten durch das Fahrzeug, was eine hohe Stolpergefahr während der Fahrt und somit ein Risiko für den Patienten darstellte.


Der Corpuls 08/16 dient als Elektrokardiogramm und Defibrillator. (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

Medizinische Ausstattung:

- Überwachungsmonitor
- Defibrillator Corpuls 08/16 mit:
   - EKG
   - 12-Pol EKG
   - Capnometrie
   - Sauerstoffsättigung SPO2
   - invasive RR-Messung
   - noninvasive RR-Messung
   - Schrittmacher
- Respirator mit O2-Inhalabor (Life-Base III)
- Beatmungsgerät Dräger Oxylog 2000
- Braun Perfusoren (4x) als Spritzenpumpen
- elektr. Absaugpumpe
- Rettungsrucksack
- Kinderkoffer
- Vakuumschienen (1 Satz)
- Vakuummatratze
- Schaufeltrage


Respirator Life-Base III wandseitig montiert im NAW-Innenraum. (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

Einsätze im Vergleich zum Hubschrauber SAR 71

Die Einsatzzahlen des NAW decken sich fast mit denen des Hubschraubers, wobei jedoch die Statistik zeigt, dass der Notarztwagen mehr oder weniger konstante Einsatzzahlen (um 2000/Jahr) fährt, während der SAR Hamburg 71 nach ständig wachsenden Einsatzzahlen nun wieder weniger als in den Jahren 1999 und 2000 (jeweils über 2.000 Einsätze/Jahr) fliegt. So liegen die jährlichen Einsatzzahlen des NAW wieder deutlicher über denen des SAR 71. In den 12,5 Stunden Einsatzbereitschaft waren acht Einsätze pro Tag keine Seltenheit. Für die kommenden Jahre ist durch die Ausweitung der NAW-Bereitschaft in den Nachtstunden ein immenser Einsatzzuwachs zu erwarten.


Einsatz für den Notarztwagen zusammen mit den Feuerwehr-Kollegen der Wache 23 bei einem Unfall mit dem Stichwort "Person eingeklemmt" vmtl. nach einem illegalen Autorennen. (Foto: Florian Büh | www.rtvp.de)

Im August 2000 fuhr der Notarztwagen seinen 250.000 Fahrkilometer auf den Tacho. Ein nicht unerheblicher Teil davon hat diversen Hamburgern das Leben gerettet.
Am 10.05.2004 wurde der 100.000ste Einsatz am Rettungszentrum Hamburg (Einsätze Hubschrauber und Notarztwagen) verzeichnet. Von den 100.000 Einsätzen entfielen 53.890 auf den Notarztwagen NAW 21 B, die übrigen flog SAR Hamburg 71, der Rettungshubschrauber.

Wie geschrieben, wird der NAW von drei Personen besetzt. Die Besatzung stellt das Rettungszentrum des Bundeswehrkrankenhaus Hamburg. Im Wechsel fliegt das Personal auf dem Rettungshubschrauber oder „bleibt am Boden“ und schiebt auf dem NAW Dienst.


NAW 21 B einsatzbereit auf "standby". Im Hintergrund zu sehen ist das Gebäude, in dem die Crew untergebracht ist. (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

Selbstverständlich ist der Wissensstand und die Qualifikation des Personals sehr hoch, da zu der bei den Rettungsassistenten zwei (bald drei) Jahre dauernden Ausbildung die tägliche Einsätze das Wissen und die Erfahrung des Rettungsassistenten fordern. NAW- und RTH- Besatzung teilen sich die zwei Aufenthaltsräume des Rettungszentrums. Da keine feste Einteilung von NAW- und RTH- Besatzung existiert, kennt jeder jeden, ist mit jedem schon mal „unterwegs gewesen“. Allgemein herrscht im Rettungszentrum eine sehr lockere, angenehme Atmosphäre!
Für noch mehr Leben im Rettungszentrum sorgen indes seit April 2005 die Besatzungen der neu eingerichteten "Rettungswache Hinschenfelde" der Berufsfeuerwehr. Sie hat seither am Rettungszentrum der Bundeswehr einen ihrer Rettungswagen stationiert.

Copyright 2001-2007 by Harald Rieger. Weitere Informationen unter dem Menüpunkt Impressum abrufbar.
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