Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“  


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Updated: 17.08.2013

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Transport auf hohem Niveau: Die Geschwader LTG 63 und ex-HTG 64

Dieser Text ist noch neu. Änderungen und Erweiterungen behalten wir uns vor.

Bezug zum Rettungshubschrauber SAR 71

Der in Hamburg von der Luftwaffe betriebene Rettungshubschrauber "SAR 71" ist wie jedes andere Rettungsmittel des Such- und Rettungsdienstes (SAR) einem Geschwader zugeordnet. Das zuständige Geschwader stellt einerseits die fliegerische Besatzung im (meist) wöchentlichen Wechsel, die sich aus je einem Berufshubschrauberführer - Pilot in Command - und einem Bordmechanikermeister zusammensetzt.
(Lesen Sie hier mehr zur Besatzung.)
Darüber hinaus obliegt es den Beschäftigten der Geschwader, "ihre" Hubschrauber des SAR-Dienstes technisch zu warten, stets einen einsatzfähigen Helikopter bereitzustellen und so letztlich, mit der daran gebundenen logistischen Arbeit, die Verantwortung für die fliegerische Abwicklung des Rettungsflugbetriebes ohne Unterbrechungen zu gewährleisten.


Allgegenwärtig auf den vorderen Türen der Bell UH-1D: Brummel, das Geschwaderwappen des LTG 63 (Foto: Patrick Permien | www.sar71.de)

Die Fäden laufen in Hohn zusammen

Dieser technische und logistische Herausforderung stellen sich die Soldaten des für "SAR Hamburg 71" zuständigen Lufttransportgeschwaders 63 (LTG) tagtäglich. Grund genug, auch das LTG einmal näher vorzustellen. Beheimatet ist ihr Standort in Hohn / Alt-Duvenstedt, in der Nähe von Rendsburg mitten in Schleswig-Holstein gelegen. Dort verbringen die fliegerischen Besatzungen von "SAR Hamburg 71" einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Arbeitszeit. Dort werden Flüge, Schichten, Bereitschaften und Einsätze geplant, "Briefings", Flugvorbereitungen und vieles mehr abgehalten.

Aufgabe Lufttransport

Das Wort "Lufttransportgeschwader" mag für Außenstehende etwas schwammig anmuten, ist aber seitens der Luftwaffe klar definiert. Es ist militärische Aufgabe des LTG 63, den "Lufttransportbedarf" sicherzustellen für alle drei Teilstreitkräfte, den zentral-militärischen sowie den politisch-parlamentarischen Bereich.


Bell UH-1D und Transall: Schneller, flexibler Lufttransport (Foto: Team www.sar71.de)

Im Kontext der luftwaffentaktischen Aufgabenteilung heißt dies, dass das LTG 63 quasi für alle genannten Bereiche ein Leistungserbringer ist. Leistung, die mit Luftfahrzeugen erbracht wird und sich aufteilt in den sogenannten Logistischen Lufttransport, den Verlegelufttransport, Luftlandeoperationen sowie den Transport von Verwundeten, unfallbedingt Verletzten und Erkrankten. Schlichtweg ist also ein typischer Auftrag, Ladung für eine Teilstreitkraft auf dem schnellsten - also dem Luftweg - von Punkt A nach B zu fliegen. Etwas druckreifer kann man zusammenfassen: Für Hubschrauberbesatzungen ist das maßgeblichste Aufgabenspektrum im Lufttransport der meist kurzfristig anberaumte und bedarfsorientierte Transfer von Personen, Material und Hilfsgütern. Die Beförderung von Personen schließt den angemessenen Transport von VIPs ein.

Die Auftragsgesamtkoordination ist, übrigens auch für den Bereich Such- und Rettungsdienst (SAR), Aufgabe des Lufttransportkommandos (LTKdo). Ein solches gibt es seit dem 01.04.1968; es ist in Münster beheimatet.

Eng an SAR-Dienst geknüpft

Da Rettungsflüge des SAR-Dienstes mit Patienten an Bord letztlich auch nichts anderes als militärischer Lufttransport sind, war es nur folgerichtig, dass in den Anfangszeiten der Bundeswehr bei Aufstellung der ersten Verbände mit Hubschraubern der SAR-Dienst als neue Aufgabe mit dem Lufttransport eng verknüpft wurde. In der Struktur der Verbände und Einheiten der Luftwaffe hat sich dies stets wiedergespiegelt.
Die organisatorische Wiege der Rettungsfliegerei (SAR) der Luftwaffe ist übrigens bei den "Hubschrauber-Rettungs- und Verbindungsstaffeln" in Lechfeld und Ahlhorn zu suchen. Sie bestanden bereits vor der Aufstellung des (im Folgenden noch ausführlicher beschriebenen) HTG 64.

Die Lufttransportverbände

Zur Zeit - mit Stand vom Juli 2005 - sind vier Verbände in der Luftwaffe mit dem Lufttransport beauftragt. Sie alle sind entsprechend mit eigenen Luftfahrzeugen ausgestattet. Im Einzelnen sind als Lufttransportverbände zu nennen:

  • Das bereits erwähnte LTG 63
  • Das Lufttransportgeschwader 61 in Penzing bei Landsberg am Lech
  • Das Lufttransportgeschwader 62 in Holzdorf
  • Die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) in Köln

Es wird ersichtlich, dass aufgrund taktischer Erwägungen eine Verteilung von Lufttransportverbänden über das Bundesgebiet angestrebt wurde. In Zukunft ist jedoch zu erwarten, dass die LTG weiteren Strukturreformen unterzogen werden, wobei vermutlich der Hubschraubersektor dem LTG 62 alleinverantwortlich übertragen wird. Dies ist jedoch an die Anschaffung neuer Hubschrauber für die beteiligten Luftwaffenverbände geknüpft, wobei diese voraussichtlich aus finanziellen Gründen noch einige Jahre auf sich warten lassen wird.


Zwei Bell UH-1D (Foto: Harald Rieger | www.sar71.de)
 

Eingesetzte Luftfahrzeugtypen

Es liegt auf der Hand, dass der bei der mittlerweile weltweit operierenden Luftwaffe anfallende Lufttransportbedarf nicht allein mit Hubschraubern abgedeckt werden kann. So werden flugstreckenabhängig Flächenflugzeuge oder Drehflügelluftfahrzeuge genutzt. Bekanntestes Flächenflugzeug der Luftwaffe im Lufttransport ist die seit Jahrzehnten etablierte Transall C-160 (Transall: "Transporter Allianz"). Sie absolvierte ihren Erstflug in der Version V1 am 25.02.1963 in Frankfurt und hat sich seither in verschiedenen Versionen global bewährt.


Transall C-160 des LTG 63 in Hohn (Foto: Team www.sar71.de)

In Hohn wird die C-160 von der 1. fliegenden Staffel für ihre Einsätze genutzt. Die 2. fliegende Staffel bildet den mit Hubschraubern ausgerüsteten Teil des LTG 63, wobei als Einsatzmuster einheitlich die "Bell UH-1D", in Lizenz von Dornier gefertigt, genutzt wird.

Im Folgenden möchten wir uns auf die Präsentation der C-160 und Bell UH-1D beschränken. Die Vernachlässigung anderer Waffensysteme und Luftfahrzeugtypen, die bei den übrigen Verbänden zum Einsatz kommen, bitten wir im Sinne einer Begrenzung des Textumfangs zu entschuldigen.

Ausstattung: Bewährt, berühmt, betagt

Beide vom LTG 63 genutzten Transportluftfahrzeuge - UH-1D und C-160 gleichermaßen - gelten als äußerst zuverlässig, aber unter einsatztaktischen Gesichtspunkten als hoch betagt und letztlich ersatzbedürftig. Die liebevoll auch "Trall" respektive "Dickschiffe" genannten propellergetriebenen Transportmaschinen haben sich vor allem bei internationalen humanitären Hilfseinsätzen einen Namen gemacht.


"Dickschiff" Transall C-160 (Foto: Team www.sar71.de)

Auch für Medevac-Zwecke zum Ausfliegen erkrankter bzw. verletzter Personen wurde die C-160 schon häufig herangezogen. Prinzipiell ist die Transall auch für das Absetzen von bis zu 81 Fallschirmspringern und das Abwerfen von Lasten aus niedrigen und mittleren Flughöhen konzipiert. Für die C-160 ist eine Ablösung in Form des Airbus A400M zu erwarten (Produktionsbeginn 2005, Auslieferung vorauss. ab 2009). Vorgesehen ist die Beschaffung von 60 Maschinen für die deutschen Streitkräfte. Zur Bell UH-1D siehe eigener gleichnamiger Infotext.


Blick ins Cockpit einer Transall C-160 (Foto: Harald Rieger | www.sar71.de)

Für den "SAR Hamburg 71" ist das LTG 63 seit 1993 mitverantwortlich. Im genannten Jahr wurde das Hubschraubertransportgeschwader "HTG 64" in Ahlhorn bei Oldenburg aufgelöst. Das 1966 aufgestellte HTG 64 hatte "SAR Hamburg 71" von seiner Indienststellung 1973 an als Teil seines Aufgabenspektrums zugeordnet. Seinerzeit hatte das HTG 64 die komplette deutsche SAR-Fliegerei im SAR-Bereich Land zu managen, während das Marinefliegergeschwader 5 aus Kiel / Holtenau die Übersee-SAR-Aufgaben wahrnahm und es bis heute tut

Den "einzigen reinrassigen Hubschrauber- Transportverband" der Luftwaffe (Originalzitat offiz. Geschwaderchronik), ausgestattet einzig mit Bell UH-1D, löste die Luftwaffen- Strukturreform 1993 nach der Wiedervereinigung auf. Die dem HTG 64 übertragenen Aufgaben wurden anderen fliegenden Verbänden, maßgeblich den genannten Lufttransportgeschwadern, übertragen.

Das Hubschraubertransportgeschwader 64 hat in jahrzehntelanger Arbeit die Rettungshubschrauber- Station "SAR 71" in Hamburg mit betrieben. Eine Leistung, die Anerkennung und Respekt verdient.


Erhöhter Wartungsaufwand (Foto: Harald Rieger | www.sar71.de)

Ebenso gilt es zu erwähnen, dass die heutigen Techniker des LTG 63 vor der Aufgabe stehen, bei knapper werdenden Ressourcen technisch schwieriger werdende Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten am Einsatzgerät durchzuführen. Bereits zum Zeitpunkt der Auflösung des HTG 64 war klar, dass für das Muster UH-1D in möglichst naher Zukunft ein Nachfolgehelikopter beschafft werden müsste. Entsprechende Prototypen lagen damals bereits als Dummys vor. Die Zahl der einsatzklaren Bell UH-1D hat sich seither weiter deutlich verringert. Dennoch ist es gelungen, den Flugbetrieb mit Sicherheit und Zuverlässigkeit weiterzuführen. Im Bedarfsfall kann seitens des LTG 63 bei Mangel an verfügbaren Maschinen auf "fremde" Hubschrauber anderer Verbände zurückgegriffen werden. Erkennbar sind Maschinen in ihrer Zugehörigkeit stets am Wappen: Die Luftfahrzeuge des LTG 63 tragen stolz "Brummel", die Biene als Wappentier symbolisiert die Arbeitsleistung des Geschwaders.


Copyright 2001-2007 by Harald Rieger. Weitere Informationen unter dem Menüpunkt Impressum abrufbar.
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