Rettungshubschrauber „SAR Hamburg 71“  


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Updated: 17.08.2013

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Christoph 19 in Elbe-Seitenkanal gestürzt

20. Januar 2003
BO 105 versinkt in eisbedecktem Kanal - Notarzt kommt ums Leben

Der Rettungshubschrauber "Christoph 19" (ADAC) aus Uelzen ist am Montag, den 20.01.2003 kurz nach 12:00h nahe Hohnsdorf / Seubstorg/ Bienenbüttel in den Elbe- Seitenkanal gestürzt und darin komplett versunken. Ein Jogger, der dies beobachtete, alarmierte die zuständige Leitstelle in Uelzen. Erste Meldungen bzgl. des Unglücks bestätigte die Polizei in der Bezirksstadt Lüneburg gegenüber der Presse. Es haben sich Pilot (35) und Rettungsassistent (40) aus der Maschine retten können, während der Notarzt des RTH nur noch tot aus dem etwa 0,3°C kalten Wasser geborgen werden konnte. Er hatte sich nicht mehr aus dem sinkenden Wrack befreien können. Der Pilot des RTH hat noch versucht, nach dem Notarzt zu tauchen, um ihn zu retten: Vergeblich.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich nur die drei Besatzungsmitglieder in dem Hubschrauber, ein Patient war nicht an Bord. Pilot und Rettungsassistent wurden von den zuerst eintreffenden Rettungskräften umgehend in die Intensivstation des Krankenhauses Uelzen gebracht. Zu Hilfe eilten nach dem Unglück diverse Rettungskräfte, darunter die "Sondereinsatzgruppe Taucher" (SEGT) der Feuerwehr Hamburg und drei RTH, u.a. der Hamburger Christoph Hansa und der SAR 71. Diese RTH flogen die Hamburger Taucher ein. Zudem war eine Bell UH 1D der Heeresflieger vor Ort, die nach Aussage eines Besatzungsmitglied des SAR 71 zufällig in der Nähe der Absturzstelle gewesen war.

Durch das Eis auf dem Kanal wurden sowohl die Such- als auch die Bergungsarbeiten stark behindert. Ein Eisbrecher kam den Helfern zu Hilfe. Er drückte die Eisschollen beiseite, was aber letztendlich nur kurzfristige Besserung verschaffte. Der Kanal ist in Höhe der Absturzstelle zwischen 4,5 und 10 Meter tief. Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr fanden gegen 15:30 Uhr die Leiche des Notarztes. Sie wurde umgehend an Bord eines THW-Bootes verholt und ungehend vor den Linsen der zahlreich erschienenen Pressevertreter geschützt. Der vereiste Kanal wurde für den Schiffsverkehr gesperrt, ein Kran hat inzwischen das Wrack aus dem Wasser geborgen.

Die Ursache des Unglücks war ein riskantes Flugmanöver des Piloten der Maschine. Er hatte, wie er laut Staatsanwaltschaft Ende Januar 2003 gestanden haben soll, den Hubschrauber unter der Hohnstorfer Kanalbrücke hindurchgeflogen. Die Motive zur Durchführung von diesem Manöver sind noch unklar. Laut Zeugenaussagen soll die Maschine (Höhe: Etwa 4m) nach dem erfolgreichen Unterfliegen der gut 5 Meter hohen Brücke mit der Kufe an einer Eisscholle hängen geblieben sein. Der Hubschrauber versank, nachdem der Hauptrotor auf das Eis geschlagen war.
Am 10.03.2003 bestätigte nunmehr die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig, dass der Unfall tatsächlich auf ein Versagen des Piloten zurückzuführen sei. „Der Absturz ist einzig und allein auf den Tiefflug zurückzuführen“, sagte Klaus Büttner, Untersuchungsleiter der BFU, gegenüber der Presse. Ausgelöst habe das Unglück ein Defekt am Heckrotor der BO 105 CBS. Ohne den Tiefflug des Piloten hätte der Hubschrauber jedoch gute Chancen für eine erfolgreiche Notlandung gehabt. Wie es zu dem Schaden am Heckrotor gekommen sei, lasse sich nicht genau feststellen, da die Trümmer im Kanal immer noch nicht gefunden worden seien.

Besonders tragisch: Die Maschine befand sich auf dem Rückflug vom Unfallklinikum Hamburg-Boberg zum Stützpunkt in Uelzen. In Boberg ist der RTH/ ITH "Christoph Hansa" stationiert. Kurz nach dem Abflug des Uelzener Rettungshubschrauber musste somit die Crew vom Christoph Hansa den Kollegen förmlich hinterher fliegen, um diese zu retten.

Ein Pressesprecher des ADAC betonte unterdessen, wie sicher die Flüge der ADAC Luftrettung GmbH seien. Unfälle mit Todesfolge habe es bei den RTH und ITH des ADAC zuletzt 1971 und 1974 gegeben. "ADAC Luftrettung und örtliche Behörden arbeiten mit Hochdruck an einer Klärung der näheren Umstände des Absturzes", so heißt es in einer Pressemitteilung des ADAC. Weiter sagte ein Sprecher, dass bei der Überprüfung des RTH am Morgen keine technischen Mängel registriert worden seien.
ADAC-Präsident Meyer sagte in einer Presseerklärung des ADAC zu dem schweren Unfall des Hubschraubers: "Wenn Menschen, die dazu da sind, in Not geratenen oder Verunglückten schnellstmöglich Hilfe zu bringen selbst verunglücken, ist das natürlich besonders tragisch. Umso mehr sind wir über dieses Unglück bestürzt."

Bereits 1999 war Christoph 19 in einen Unfall verwickelt. Damals waren ein PKW gleich nach der Landung des RTH auf der Bundesstraße B 71 in die Maschine (damals noch die BO 105 mit der Kennung D-HOFF) gefahren. Ursache für den Unfall war Eisglätte gewesen.
Nichtsdestotrotz bleibt die traurige Gewissheit, dass nunmehr wieder ein in der Luftrettung tätiger Mensch sein Leben während eines Einsatzfluges aufgrund eines Absturzes des Fluggeräts verloren hat. Es handelt sich um den dritten Absturz eines Rettungshubschraubers mit Todesfolge für mindestens ein Besatzungsmitglied innerhalb von knapp 10 Monaten. Auch in 2003 scheint die Kette der verhängnisvollen, tragischen und schweren Zwischenfälle in der deutschen Luftrettung nicht abreißen zu wollen.

Im Folgenden haben wir Links zum Thema für Sie zusammengestellt, über manche von denen auch wir Teile unserer hier an Sie weitergeleiteten Informationen bezogen haben.

Artikel auf www.n-tv.de

Artikel auf www.n24.de

Erster Artikel auf www.rth.info

Aktuellster Artikel auf www.rth.info

In Gedanken bei der Besatzung und den Angehörigen des verstorbenen Notarztes, der indes Ende Januar beigesetzt wurde -
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Fotos: Timo Jann, Quellen: www.n24.de, www.feuerwehrmagazin.de, www.bild.de, www.rth.info
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