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Funkrufnamen der hessischen ITH unter der Lupe

20.01.2015

Seit 2003 ist am Verkehrsflugplatz Reichelsheim/Wetterau ein Intensivtransporthubschrauber stationiert, welcher in Zusammenarbeit von der Johanniter Unfallhilfe und der dort ansässigen Firma Heli-Flight betrieben wird. Erstere stellt medizinisches Equipment und Personal durch den Johanniter-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar, die Bereitstellung der Maschinen und Piloten erfolgt durch die Heli-Flight. Im Folgenden soll eine Übersicht über die bisher verwendeten Maschinen und Funkrufnamen gegeben werden.

D-HJUH im neuen Corporate Design der Johanniter Luftrettung

D-HJUH im neuen Corporate Design der Johanniter Luftrettung

Foto: Tobias Klein

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Bereits von Anfang an setzte man am Standort im Herzen Hessens auf Maschinen der Dauphin-Serie. Erstes Modell war die SA 365-C3 mit der Kennung D-HAAK, welche in blau-weiß-roter Lackierung als „Christoph Reichelsheim“ flog. Mit Ihr wurden in 2003 475 Einsätze abgearbeitet. Diese Zahl stieg über die Jahre jedoch kontinuierlich an. Im April 2006 stand schließlich die erste Änderung des Funkrufnamens an: ab dem 28.4. meldete sich erstmals „Christoph Hessen“ am BOS-Funk. Im Folgejahr kam die erste AS 365 N mit der Kennung D-HFHE in den Flottenpool und löste die „HAAK“ ab, welche von diesem Zeitpunkt an nur noch als Backup eingesetzt wurde. 2010 konnten bereits 680 Einsätze verzeichnet werden. Zur Optimierung der flächendeckenden Versorgung wurde am 12. Dezember 2010 auch erstmals eine Maschine in Gießen stationiert. Im Rahmen eines Probebetriebes startete für vier Wochen die D-HAAK vom Gelände des heutigen Luftrettungszentrum Gießen, damals mit Zelthangar. Die D-HFHE stellte parallel im Tagflugbetrieb die Versorgung ab Reichelsheim sicher.

Nur noch in Ausnahmefällen im ITH-Dienst: D-HAAK in neutraler Lackierung

Nur noch in Ausnahmefällen im ITH-Dienst: D-HAAK in neutraler Lackierung

Foto: Tobias Klein

D-HJUH im ehemaligen Farbschema

D-HJUH im ehemaligen Farbschema

Foto: Tobias Klein

2011 gab es schließlich die nächste Änderung indem eine zusätzliche Maschine in Reichelsheim stationiert wurde. Neben „Christoph Hessen“ im 24h-Betrieb stand nun auch „Christoph Reichelsheim“ in Form einer weiteren AS 365 N mit der Kennung D-HJUH zur Verfügung.

Bereits 2012 kam erneute Bewegung in Hessens ITH-System. Die 24-Stunden-Maschine, welche bisher als „Christoph Hessen“ flog, wurde in „Christoph Rhein-Main“ umbenannt, da diese vor allem nachts auf Anforderung auch die angrenzenden Bundesländer abdeckte. „Christoph Hessen“ flog somit nur noch tagsüber. Des Weiteren wurde die Flotte um eine AS 365 N2 mit der Kennung D-HFKG erweitert.

Für große Verwirrung sorgte schließlich ein Schreiben des Hessischen Ministerium des Innern und für Sport im Februar 2014, in dem gleich vier Rufnamen vergeben wurden. Aus „Christoph Hessen“ sollte ab April 2014 aufgrund der Umstationierung nach Gießen folglich auch „Christoph Gießen“ werden. „Christoph Rhein-Main“ blieb als Rufnamen für die Verstärkungsmaschine in Reichelsheim bestehen. Die beiden weiteren Rufnamen „Christoph Reichelsheim“ und „Christoph Wetterau“ sind als Verstärkungsmaschinen vorgesehen, welche im Bedarfsfall besetzt werden können.

Christoph Gießen steht einsatzbereit am Luftrettungszentrum Gießen

Christoph Gießen steht einsatzbereit am Luftrettungszentrum Gießen

Foto: F. Becker (Air2Air)

Die vorerst letzte Änderung der Rufnamen fand schließlich im vergangenen Juli statt. Zeitgleich zur Inbetriebnahme des Luftrettungszentrums in Gießen am 14.7. startete ab Reichelsheim nicht mehr „Christoph Rhein-Main“, sondern „Christoph Mittelhessen“, womit man sich auf den alten Rufnamen zurück besann.

Nur wenig später wurden auch die Dienstzeiten getauscht. So fliegt „Christoph Gießen“ heute im 24-Stunden Betrieb und „Christoph Mittelhessen“ im 12-Stunden Betrieb, von 09:00-21:00 Uhr. Des Weiteren wurde die Flotte der Heli-Flight / Johanniter Unfallhilfe zum Jahresende 2014 um zwei AS 365 N3 mit den neuen Kennungen D-HFOG und D-HJOH ergänzt. Wo und wann diese Maschinen zum Einsatz kommen werden bleibt jedoch abzuwarten.

Christoph Gießen ist rund um die Uhr einsatzbereit.

Christoph Gießen ist rund um die Uhr einsatzbereit.

Foto: Tobias Klein

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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