20 Jahre Akkon Rostock 15-84-01
10.11.2013
Es war der 26. September 1993, als der damalige Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Berndt Seite, den Startschuss für den Ambulanzflugdienst am Klinikum Rostock-Südstadt gab. Damals wie heute ist der Träger des Luftrettungsdienstes die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Der Hubschrauber, das fliegerische Personal und die technische Betreuung werden durch die Firma Rotorflug gestellt.

Als erstes kam eine A 109C MAX in Rostock zum Einsatz. Diese Variante war speziell für den Rettungsdienst optimiert und verfügte eine verbreiterte Kabine und nach oben schwenkende Blistertüren
Foto: Archiv Michael Butz
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Angefangen hat alles mit der Agusta A 109C MAX mit der Kennung D-HAAC, erkennbar an dem markant nach außen „ausgebeulten“ Blistertüren.

Die D-HAMF hier noch in der früheren Beschriftung zu einem Zeitpunkt, als Rotorflug noch Mitglied im „Team DRF“ war
Foto: Archiv Michael Butz
Das Team, bestehend aus Piloten der Firma Rotorflug, Rettungsassistenten der Johanniter-Unfall-Hilfe (Intensivmedizinische Ausbildung/HCM) und Notärzten (Anästhesisten) des Klinikums Rostock-Südstadt, steht inzwischen seit über 20 Jahren, 365 Tage im Jahr und 24h im Einsatz.

Fiel die rot-weiße Stammmaschine aus, schickte Rotorflug neutral lackierten Ersatz aus Friedrichsdorf
Foto: Archiv Michael Butz

Zunächst war „Akkon Rostock 15-84-01“ im Garten des Klinikums Südstadt in einem provisorischen Zelthangar untergebracht
Foto: Archiv Michael Butz
Die Einsatzindikationen liegen schwerpunktmäßig im Bereich Intensiv-/Sekundärtransporte mit Zielen im In- und Ausland. So kam es bereits mehrfach vor, dass „Akkon Rostock 15-84-01“ (so der offizielle Rufname des ITH Mecklenburg-Vorpommern) Transporte von und bis nach Dänemark oder Schweden durchgeführt hat.

Die Platzverhältnisse in der A109 waren für einen ITH eher beengt. Die Patiententrage reicht mit dem Fußraum bis vorne ins Cockpit hinein
Foto: Felix Troschier
Aber auch Organtransporte oder spezielle Inkubator-Flüge mit Neonatologen und ausgebildeter Schwester des Südstadt-Klinikums gehören zum Einsatzspekturm. Des Weiteren unterstützt die Maschine bei Bedarf auch den bodengebundenen Rettungsdienstes in der Primärrettung.

Außen: zeitlose Eleganz. Innen: eher rustikale Ausstattung im Cockpit
Foto: Felix Troschier
Besonders erwähnenswert ist hier die Primärrettung bei Nacht (Akkon Rostock 15-84-01 ist das einzige, nachts besetzte Luftrettungsmittel mit Arzt in M-V). Es besteht ein Katalog mit 60 sicheren Nachtlandeplätzen, die den Piloten die notwendige Sicherheit bei der Landung verschaffen, um so z.B. nachts einen Patienten von einem bodengebundenen Fahrzeug übernehmen zu können und ihn in eine weiter entfernte Spezialklinik (z.B. bei schwersten Brandverletzungen) zur Behandlung zu fliegen.

2002 konnte dann ein festes Hangargebäude seiner Bestimmung übergeben werden
Foto: Felix Troschier
Ab Rostock ist jeder Ort in Mecklenburg-Vorpommern innerhalb von 40 Minuten per Luft zu erreichen, die Vorlaufzeit bei Nachtflügen beträgt etwa 30 Minuten.
Zum 10-Jährigen Bestehens im Jahre 2003 flog die Station bereits mit einer modernen Maschine vom Typ Agusta A109A, der „D-HAMF“, vom neu errichteten Standort am Klinikum Südstadt, welches 2002 nebst Hangar, Sozialeinrichtungen und Betankungsanlage in Betrieb genommen wurde. Der Neunbau löste ein andauerndes Provisorium mit Zelthangar auf dem Gelände ab.

Im Jahr 2010 wurde die A109 durch eine AS 365N abgelöst ...
Foto: Jörn Fries
2010: Eine AS 365N Dauphin wird am Standort Rostock in Dienst gestellt. Der Hubschrauber bietet eine modernere Avionik, bessere Leistungsparameter und großzügigere Platzverhältnisse im Innenraum. Mit der Einführung des neuen Typs passte man sich auch hier der neuen Gesetzeslage an.

… Diese wurde gebraucht erworben und flog zuvor in Frankreich im Luftrettungsdienst
Foto: Jörn Fries
Mehrere Tausend Patienten verdanken dem Team des Akkon Rostock 15-84-01 ihr Leben, wir wünschen auch die nächsten Jahre Many Happy Landings!