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Ludwigshafener RTH-Station öffnete ihre Pforten

13.09.2013

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Ludwigshafener RTH-Station hatte das ADAC-Luftrettungszentrum “Christoph 5“ die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür am Samstag, den 7. September 2013 eingeladen. Bereits vor der offiziellen Eröffnung um 11 Uhr fanden sich zahlreiche Besucher an der Ludwigshafener RTH-Station ein und nutzten ausgiebig die ihnen dargebotene Gelegenheit, einen Rettungshubschrauber aus der Nähe zu betrachten. Seinen Beitrag hierzu leistete auch Wettergott Petrus, der dafür sorgte, dass es rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung aufhörte zu regnen und auch die Sonne zum Vorschein kam.

Bereits am Vormittag des 7. September fanden sich zahlreiche Besucher am ADAC-Luftrettungszentrum ein

Bereits am Vormittag des 7. September fanden sich zahlreiche Besucher am ADAC-Luftrettungszentrum ein

Foto: Jörn Fries

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Wie alles begann

“Christoph 5“ wurde am 16. November 1973 als einer der ersten Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundes in Dienst gestellt. Initiator war der erste Ärztliche Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Ludwigshafen, Dr. Werner Arens (+ 16. Juli 1998). Er war auf das 1970 gestartete Münchner Pilotprojekt des ADAC aufmerksam geworden, erkannte Sinn und Notwendigkeit eines flächendeckenden Luftrettungsnetzes und stieß so die Stationierung des ZSH an der erst wenige Jahre zuvor, am 12. November 1968, gegründeten BGU im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim an. Der Bundesgrenzschutz, der die Station von 1973 bis 2006 betrieb, setzte von Anfang an eine BO 105 ein. Am 15. Mai 2006 übernahm die ADAC-Luftrettung GmbH die Station vom Bund. Seither fliegt von dort aus eine moderne EC 135. In den zurückliegenden 40 Jahren hat “Christoph 5“ über 52.000 Einsätze geflogen. Mit zuletzt jährlich rund 2.000 Einsätzen zählt der Ludwigshafener RTH zu den Vielfliegern in Deutschland. Bis Mitte August ist “Christoph 5“ in diesem Jahr bereits über 1.300 Mal angefordert worden.

Tag der offenen Tür

Da es in diesem Herbst zwei weitere Großereignisse rund um die Luftrettung in Rheinland-Pfalz geben wird (am 28. September feiert die Koblenzer Luftrettung ihr 40-jähriges Bestehen und vom 29. bis 31. Oktober findet in Mainz die 15. Fachtagung Luftrettung statt), hatte sich das Team um den Leitenden Stationspiloten Norbert Spohn gegen einen offiziellen Festakt im November und für einen Tag der offenen Tür Anfang September entschieden. Angesichts der spätsommerlichen Temperaturen wurde diese Entscheidung auch belohnt, denn zahlreiche Besucher kamen an das Luftrettungszentrum. Die Crewmitglieder erklärten den interessierten Besuchern die technischen Details der EC 135 (neben der “D-HLCK“ als Einsatzmaschine stand hierfür die “D-HGYN“ als Demonstrator im Static Display zur Verfügung) und betrieben einen eigenen Stand, an dem Souvenirs, unter anderem der Jubiläumspatch, Schlüsselanhänger und Hubschraubermodelle, verkauft wurden.

Im Static Display war die “D-HGYN“ zu sehen, vor der sich immer wieder eine Menschentraube bildete

Im Static Display war die “D-HGYN“ zu sehen, vor der sich immer wieder eine Menschentraube bildete

Foto: Jörn Fries

Crewmitglieder der ADAC-Luftrettungsstation “Christoph 5“ erklärten bereitwillig die Details der Maschine

Crewmitglieder der ADAC-Luftrettungsstation “Christoph 5“ erklärten bereitwillig die Details der Maschine

Foto: Jörn Fries

Mit von der Partie waren die BASF-Werkfeuerwehr sowie das Deutsche Rote Kreuz. Der Turbolöscher, das wohl bekannteste Fahrzeug der Werkfeuerwehr der BASF, ist ein Aerosollöschfahrzueg, das bis zu 7.000 Liter Wasser pro Minute vernebeln und bis zu 120 Meter weit sprühen kann. So kann ein Flüssigkeitsbrand von 300 m³ innerhalb einer Minute gelöscht werden, was den Turbolöscher zu einem der effektivsten landgebundenen Löschfahrzeuge der Welt macht. Daneben kann der Turbolöscher aber auch zum Auswaschen von giftigen Substanzen aus der Luft, zur Kühlung von Industrieanlagen oder zur Belüftung von Tunneln eingesetzt werden. Das DRK zeigte nicht nur einige Katastrophenschutzfahrzeuge, sondern kümmerte sich auch um das leibliche Wohl der Besucher. Ein besonderer Gast war Kindernotarzt Dr. Ingo Böhn aus Schifferstadt, der mit seinem Kinder-Notarzteinsatzfahrzeug anreiste. Bei dem mitgebrachten Fahrzeug handelt es sich bereits um die vierte Generation dieses Spezialfahrzeugs. Es wurde von der Firma SystemStrobel im württembergischen Aalen ausgebaut und erst vor rund vier Wochen in Dienst gestellt.

Die Werkfeuerwehr der BASF zeigte ein so genanntes Turbolöschfahrzeug

Die Werkfeuerwehr der BASF zeigte ein so genanntes Turbolöschfahrzeug

Foto: Jörn Fries

Die Partnerorganisation Rotes Kreuz präsentierte sich u. a. mit einigen Sanitätsfahrzeugen des Katastrophenschutzes

Die Partnerorganisation Rotes Kreuz präsentierte sich u. a. mit einigen Sanitätsfahrzeugen des Katastrophenschutzes

Foto: Jörn Fries

Dicht umringt war auch das Kindernotarzteinsatzfahrzeug, das erst wenige Wochen zuvor in Dienst gestellt wurde

Dicht umringt war auch das Kindernotarzteinsatzfahrzeug, das erst wenige Wochen zuvor in Dienst gestellt wurde

Foto: Jörn Fries

Dass der Ludwigshafener Rettungshubschrauber auch am 7. September 2013 ein vielgefragtes Rettungsmittel war, konnten die Besucher während der Veranstaltung mehrfach und eindrucksvoll erleben. Immer wieder wurde “Christoph 5“ von der zuständigen Rettungsleitstelle Ludwigshafen zu Notfalleinsätzen alarmiert. Die Starts und Landungen des “gelben Engels“ zogen die Zuschauer in seinen Bann.

Immer wieder wurde die Einsatzmaschine des RTH “Christoph 5“ zu Einsätzen alarmiert

Immer wieder wurde die Einsatzmaschine des RTH “Christoph 5“ zu Einsätzen alarmiert

Foto: Jörn Fries

Der RTH “Christoph 5“ landet am späten Vormittag auf dem Sonderlandeplatz der BGU Ludwigshafen direkt vor der Zentralen Notaufnahme

Der RTH “Christoph 5“ landet am späten Vormittag auf dem Sonderlandeplatz der BGU Ludwigshafen direkt vor der Zentralen Notaufnahme

Foto: Jörn Fries

Der RTH “Christoph 5“ steht vor dem imposanten Bau der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen

Der RTH “Christoph 5“ steht vor dem imposanten Bau der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen

Foto: Jörn Fries

Pilot und HEMS Crew Member machen den “Christoph 5“ wieder einsatzklar

Pilot und HEMS Crew Member machen den “Christoph 5“ wieder einsatzklar

Foto: Jörn Fries

Der Festtag endete am späten Samstagabend mit einer Hangarparty, zu der das Team des RTH “Christoph 5“ um Stationsleiter Norbert Spohn alle aktiven und ehemaligen Kollegen sowie Freunde der Station eingeladen hatte.

Autor und Redaktion von rth.info wünschen der Besatzung von “Christoph 5“ auch weiterhin “many happy landings“.

Präsentierten sich den Besuchern des Tages der offenen Tür der RTH-Station "Christoph 5": Deutsches Rotes Kreuz und ADAC Luftrettung

Präsentierten sich den Besuchern des Tages der offenen Tür der RTH-Station "Christoph 5": Deutsches Rotes Kreuz und ADAC Luftrettung

Foto: Jörn Fries

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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