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Christoph Europa 2, Rheine

29.04.2003

Der in Rheine stationierte Christoph Europa 2 gehört zu den vielen Rettungshubschraubern in Deutschland. Jedoch startet der Hubschrauber nicht nur zu Einsätzen in Deutschland, er unterstützt als grenzüberschreitender Rettungshubschrauber auch die niederländische Luftrettung.

Luftrettungszentrum Rheine

Luftrettungszentrum Rheine

Foto: Fabian Hörsken

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Am 14. Januar 1982 in Dienst gestellt, wurde „Christoph Europa 2“ zunächst vom SAR – Dienst der Bundeswehr betrieben. Dementsprechend flog zu diesen Zeiten in Rheine eine Bell UH 1D. Mit der Übernahme der Station im März 1998 durch die ADAC Luftrettung GmbH wurde die damals relativ neue EC 135 P1 eingesetzt. Unter der Kennung D-HSOS fliegt diese seitdem die Einsätze in Rheine.

Standardmäßig ist der Hubschrauber mit einem ADAC-Piloten, einem Rettungsassistenten sowie einem Notarzt besetzt. Die neun eingesetzten Rettungsassistenten kommen von der Feuerwache Rheine. Notärzte werden vom Mathias-Spital gestellt. Sie arbeiten dort in der Anästhesieabteilung. Wird der Hubschrauber zu einem Einsatz alarmiert, so bringt ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) den Notarzt zum Hubschrauber. Dabei wird ein Weg von ca. 600 Metern zurückgelegt. Die Dienstzeit des Personals richtet sich auch in Rheine nach Sonnenauf- und Untergang. Ausgerüstet ist die von der ADAC Luftrettung gestellte EC 135 mit allem, was die Ärzte zur Notfallbehandlung brauchen. Die Maschine bietet Platz für einen Patienten; im Ausnahmefall kann auch noch ein zweiter transportiert werden.

Der Landeplatz für den Europa 2

Der Landeplatz für den Europa 2

Foto: Fabian Hörsken

Christoph Europa 2 hat einen primäres Einsatzgebiet von 50 - 70 km rund um Rheine. Innerhalb von 7 Minuten hat der Hubschrauber somit die angrenzenden Niederlande erreicht. Prozentual gesehen fliegt der grenzüberschreitende Rettungshubschrauber jedoch nur wenige Einsätze dorthin. Denn bei den durchschnittlich 1000 Alarmierungen jährlich wird der Hubschrauber nur etwa zu 50 Auslandseinsätzen gerufen (< 5 %). Bei den Einsätzen in den Niederlanden wird Christoph Europa 2 vom niederländischen ANWB unterstützt.

Station "auf der grünen Wiese"

Station "auf der grünen Wiese"

Foto: Fabian Hörsken

Der Rettungshubschrauber führt ebenso Sekundäreinsätze durch. 2002 war der Hubschrauber zu 204 Verlegungen ausgerückt. Im Rahmen der sogenannten Tertiär-Einsätze transportiert Christoph Europa 2 zudem auch Blutkonserven, Organe oder bestimmte medizinische Geräte. Auch musste der Hubschrauber zu einem Verlegungs-Einsatz während unseres Interviews ausrücken. Die Einsätze werden von der ADAC Luftrettung GmbH abgerechnet.

Der Rettungshubschrauber führt ebenso Sekundäreinsätze durch. 2002 war der Hubschrauber zu 204 Verlegungen ausgerückt. Im Rahmen der ITH-Funktion transportiert Christoph Europa 2 zudem auch Blutkonserven, Organe oder bestimmte medizinische Geräte. Auch musste der Hubschrauber zu einem ITH-Einsatz während unseres Interviews ausrücken. Die Einsätze werden von der ADAC Luftrettung GmbH abgerechnet.

"Dass wir auf der neuen Station immer rückwärts starten müssen, stellt keine Schwierigkeit dar", sagte Pilot Herr Fahlbruch im Interview mit rth.info. "Es ist halt eine Möglichkeit des Startens wie sie in jedem Lehrbuch steht", so der Pilot weiter. (Lesen Sie hierzu mehr...). Denn um bei einem Triebwerksausfall kurz nach dem Start eine sichere Notlandung per Autorotation garantieren zu können, muss der RTH immer "rückwärts" starten.

Startvorbereitungen - ein neuer Alarm ruft

Startvorbereitungen - ein neuer Alarm ruft

Foto: Fabian Hörsken

Angefordert wird der Rettungshubschrauber über die Rettungsleitstelle "Florian Steinfurt". Der Standort des Hubschraubers befindet sich momentan noch in der Nienbergstraße. Doch dort herrscht zur Zeit ein kleines Chaos, da die Gegend um den Flugplatz zum temporären Baugebiet geworden ist. Die Piloten müssen bei Start und Landung besonders auf die vielen Baukräne achten. Schon am 01. Juni soll der Rettungshubschrauber seinen neuen, bereits gebauten Hangar in der Lindenstraße beziehen. Der Hangar wird sich auf einem Parkhaus befinden und wird komplett mit eigener Tankanlage ausgestattet sein. Momentan "übernachtet" der Hubschrauber auf dem Flugplatz Bentlage, welcher nicht weit entfernt ist.

Anflug auf den (alten) Standort

Anflug auf den (alten) Standort

Foto: Fabian Hörsken

Noch nicht bezogen: Der neue Hangar in Rheine

Noch nicht bezogen: Der neue Hangar in Rheine

Foto: Fabian Hörsken

Europa 2

Europa 2

Foto: Fabian Hörsken

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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