Hamburg: Der offizielle Wachwechsel
28.04.2006
In dieser Reportagenserie sind erschienen:
- 28.04.2006 :: Hamburg: Der offizielle Wachwechsel
- 29.04.2006 :: Foto-Special: Übergabe in Hamburg
- 08.07.2007 :: Foto-Special: Typenwechsel in Hamburg
Was klingt wie ein Teppichklopfer, schwebt über Hamburg und ist (fast) überall gern gesehen? Klar: Der Rettungshubschrauber "SAR Hamburg 71", stationiert am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg-Wandsbek. Am 19.01.2006 war es nach fast 33 Jahren soweit: Die Luftwaffe gab die fliegerische Komponente der traditionsreichen Station an die Bundespolizei ab. Diese Übergabe würdigte man am 28.04.2006 mit einem Übergabeappell sowie Festreden, eingebettet in den Rahmen eines Tages der offenen Tür.
Alt und Jung waren zahlreich erschienen - sowohl aus den Reihen des der Bundeswehr und -polizei, als seitens der Bevölkerung und Hilfsorganisationen.
Präsentiert wurden neben fünf Hubschraubern (2x Bell UH-1D, 2x Bell 212, 1x Eurocopter EC 155) und diversen Fahrzeugen (NAW Bundeswehr, Rettungsfahrzeuge Feuerwehr & Hilfsorganisationen, Fzg. der Bundespolizei & Bundeswehr) auch kleine Andenken wie der "Fly-In-Fly-out-Aufnäher".

"Der Neue" von der Bundespolizei
Foto: Patrick Permien
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Der gemeinsame Übergabeappell von Bundeswehr und Bundespolizei fand hinter dem Rettungszentrum auf einer größeren Freifläche statt. Hierbei würdigten dann auch bekannte Persönlichkeiten, darunter der Hamburger Innensenator Udo Nagel, die Arbeit des Luftrettungszentrums Hamburg-Wandsbek.
Als Rahmen präsentierten sich auf dem Tag der offenen Tür neben den bundeseigenen Einheiten auch der Malteser Hilfsdienst mit einem Betreuungs-LKW und die Feuerwehr mit einem Rettungswagen. Die Bundespolizei stellte die Aufgaben ihrer Fliegerstaffeln in Bild und Video vor, natürlich mit Schwerpunkt auf der Seefliegerei der Staffel Nord.
"Für mich hat es ein wenig was von einer Trauerfeier", gab einer der Bundeswehr-Notärzte rth.info gegenüber unumwunden zu. Nicht einfach fiel es vielen, sich von der gewohnten Bell UH-1D auf die Bell 212 der Bundespolizei umzustellen. Die jedoch ist mit zwei Turbinen leistungsstärker und in kritischen Momenten unter manchen Umständen sicherer als die Bundeswehr-Maschinen. Sogar ein noch größerer Innenraum als zuvor steht den medizinischen Teams der Bundeswehr in der Bell 212 zur Verfügung. Das jedoch wird sich spätestens dann erübrigen, wenn der Bund seine Zivilschutz-Hubschrauberflotte auch in Hamburg auf die neue EC 135 von Eurocopter umstellt - wobei der Wechsel ab diesem Jahr, voraussichtlich in Kempten und Traunstein, begonnen wird.
Die fliegerischen Teams der Bundespolizei haben viel Gutes von der Zusammenarbeit mit der Bundeswehr auf dem "SAR 71" bzw. nun "Christoph 29" zu berichten. Besonders bemerkenswert sei die überdurchschnittlich kompetente Mithilfe beim Landen des Hubschraubers in engen innerstädtischen Bereichen - durch Beobachten der Landefläche und 'Einsprechen' des Piloten.
Eine Ära geht zuende in Hamburg, zumindest in Bezug auf den Rettungshubschrauber eine Epoche voll im Zeichen der humanitären Aufgaben innerhalb der Bundeswehr. "Aber wichtig ist, dass die Maschine hier steht", tröstete jemand den Bundeswehr-Notarzt. Stehen? Das ist nur die halbe Wahrheit. Tag für Tag rastlos im Einsatz - das ist "Christoph 29". Auch heute und morgen sind die Zeiten, wo er am Boden steht, wieder knapp bemessen.
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- Team Turtle Airlines