Bürgerinitiative pro neuem Rettungshubschrauber
26.12.2010
Kaiserslautern (RPF) :: Nach der überregional bekannt gewordenen, zum Teil sehr hitzigen Debatte um neue Luftrettungsstationen in Bayern (rth.info berichtete), wollen nun eine Gruppe Pfälzer in Kaiserslautern zum 19.01.2011 eine Bürgerinitiative gründen. Dies teilte einer der Initiatoren rth.info mit. Insbesondere pochen die Begründer der Bewegung darauf, dass der in ihren Augen notwendige, neu in Kaiserslautern zu stationierende Rettungshubschrauber auch nachts einsatzbereit sein müsse.
Die Initiatoren, die – zumindest noch – nicht namentlich genannt werden möchten, verweisen bei der Begründung ihrer Forderungen auf den zu erwartenden demographischen Wandel in Verbindung mit dem in ländlichen Regionen besonders akuten Mangel an Notärzten. Sie bemängeln die langen Anflugzeiten bestehender, nachtflugtauglicher Rettungs- oder Intensivtransporthubschrauber.
Das Land Rheinland-Pfalz verfügt seit der Einstellung des nächtlichen Bereitschaftsdienstes vom Mainzer Rettungshubschrauber "Christoph 77" in der Tat nicht mehr über eigene Luftrettungsmittel, die nachts regulär einsatzklar sind. Selbiges gilt auch für die angrenzenden Bundesländer Baden-Württemberg und Saarland. "Christoph Hessen" kann nachts aus Reichelsheim / Wetterau für dringende Patientenverlegungen anfliegen, hat jedoch eine vergleichsweise lange Wegstrecke. Eine Lösung für dieses Problem könnte sich ergeben, wenn sich das Land Baden-Württemberg, wie derzeit in der Diskussion, in nächster Zeit zur Einrichtung eines Rettungshubschraubers mit Nachtflugbetrieb im nördlichen Landesteil durchringen sollte.
Der Westpfalz bieten die zuständigen Leitstellen in Ludwigshafen, Nordbaden und dem Saarland je nach Verfügbarkeit tagsüber ihre Rettungshubschrauber zur Hilfe an, was auch in der Praxis regelmäßig in Anspruch genommen wird. Wofür die nach eigener Auskunft besorgten Bürger tagsüber die Notwendigkeit eines zusätzlichen Rettungshubschraubers in der Stadt Kaiserslautern sehen, blieb angesichts der Mehrfachabdeckung des Gebiets durch die bestehenden Standorte Mannheim, Saarbrücken, Ludwigshafen und Karlsruhe und in Ermangelung genauerer Ausführungen unklar.
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