Baden-Baden (BWÜ) ::
In diesem Herbst hat die Flotte der HDM Luftrettung gleich doppelt Verstärkung erhalten. Interessanterweise waren beide Maschinen bereits für die Luftrettung im Einsatz.
Neu hinzugekommen aus Italien: D-HHDM
Der erste Flottenzuwachs ist bereits als Christoph Nürnberg im Großraum Franken unterwegs. Die weiß lackierte Bell 412 flog zuvor für eine Partnerorganisation in Italien. Jetzt ist sie als D-HHDM unter deutscher Kennung registriert. Die Bell trägt auf ihrem weißen Lack die Aufkleber der DRF Luftrettung sowie den Zusatz "operated by HDM Luftrettung". Ergänzt werden diese Kennzeichnungen durch den Schriftzug "Notarzt" am Heckausleger. Damit ist die Bell flottenweit einzigartig hinsichtlich ihres Erscheinungsbilds. Die Maschine ist mit WSPS ausgestattet ("Cable Cutters").
Offenbar wieder neu aufgebaut: Die 2005 verunfallte D-HIMU
Nach einem schweren Zwischenfall hatte die BK 117 "D-HIMU" der HDM Luftrettung im Einsatz als "Christoph Regensburg" massive Schäden erlitten, als Gebäudeteile bei einer Außenlandung im Einsatz in den Rotor gesogen wurden (rth.info berichtete im Dezember 2005).
Die BK 117 mit der Kennung "D-HIMU" steht derzeit am Baden Airpark bei Baden-Baden/ Rheinmünster (Flughafen Karlsruhe) auf dem dortigen Außengelände der Werft der DRF Luftrettung. Offensichtlich ist die Maschine dort soweit seit dem Unfall instandgesetzt worden, dass sie nun ohne aus der Distanz ersichtliche Schäden wieder bereitsteht. Maschinen des Typs BK 117 werden - mit Ausnahme der Weiterentwicklung EC 145 alias BK 117 C2 - nicht mehr verkauft und sind auf dem Gebrauchtmarkt meist nur schwer zu erwerben. HDM oder DRF Luftrettung dürfen, sofern es sich tatsächlich um die 2005 verunfallte Maschine handelt, eine große Summe in die Wiederherstellung investiert haben.
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Die D-HIMU wurde offenbar in langer Arbeit nach ihrem Unfall wieder in einen guten Zustand gebracht
Foto: Team rth.info
Im Einsatz als "Christoph Nürnberg" ist im Moment die D-HHDM, die früher in Italien unterwegs war. Hier bei einer Nachtlandung am Uniklinikum Erlangen
Foto: Alexander Wagner
Der Hubschrauber war mehrere Jahre in Italien und ist nun nach Generalüberholung als Christoph Nürnberg für das Team DRF in Deutschland
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.