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30.000. Einsatz für Luftrettungszentrum Senftenberg

24.07.2008

Senftenberg (BRB) ::  30.06.2008 kurz vor Sonnenuntergang am Luftrettungszentrum Senftenberg. Der Rettungshubschrauber "Christoph 33" wird zu einem internistischen Notfall im Ort Hosena nahe des Senftenberger Sees alarmiert. Pilot Jürgen Ammon steuert die EC 135 P2 sicher über den See und landet noch vor dem mitalarmierten RTW an der Einsatzstelle. Notärztin Petra Prignitz und Rettungsassistent Steffen Schiebel schnappen sich Rettungsrucksack und EKG und beginnen mit der Versorgung des Patienten. Schnell wird klar, dass der Patient in das Klinikum Niederlausitz nach Senftenberg transportiert werden muss. Die Notärztin entscheidet, dass die eingetroffene RTW- Besatzung den Patienten transportieren und sie den Transport begleiten wird. Jürgen Ammon und Steffen Schiebel fliegen zurück zum Standort und melden sich ab. Sunset!

Ein besonderer Notfalleinsatz

Ein Einsatz, wie er tagtäglich in Deutschland stattfindet, und doch war er für die Lausitzer Luftretter etwas Besonderes. Es war der dreißigtausendste Einsatz seit dem 21. Dezember 1991. Damals hatte Christoph 33 seinen Dienst in Senftenberg aufgenommen.

Natürlich hat auch der Intensivtransport-Hubschrauber Christoph Brandenburg seit Indienststellung am 01. Juli 1994 mit etwa 1/3 aller Einsätze einen entscheidenden Anteil an dieser Zahl.

Diese Statistik ist darüber hinaus aber Ausdruck der Leistungsstärke der einzigen integrierten Luftrettungsstation Deutschlands im 24-h-Betrieb. Schließlich mussten in den neuen Bundesländern erst einmal Vorurteile für dieses moderne Rettungsmittel abgebaut werden. Entscheidend war auch die Zusammenlegung von 5 Leitstellen zur "Leitstelle Lausitz", da es dadurch auch zu Änderungen in den Rettungsdienstbereichsplänen der einzelnen Gebietskörperschaften kam.
Zentral geführt konnte man so besser auf einsatzbedingten Notärztemangel reagieren und beide Hubschrauber primär zum Einsatz bringen.

Ein weiterer Vorteil in den Sommermonaten ist die Klarmeldung des ITH Brandenburg nach Sonnenaufgang durch die Besatzung für Primäreinsätze im Leitstellenbereich. Was als einjähriger Versuch geplant war, wurde nun um ein weiteres Jahr verlängert.

Viele Veränderungen am ADAC-Luftrettungszentrum

Die Luftrettungsstation im Süden Brandenburgs hat im baulich– technischen Bereich in den letzten 12 Monaten einen weiteren Schritt voran getan. So konnte am 22. Januar 2008 der neue Hangar für den Intensivhubschrauber "Christoph Brandenburg" feierlich übergeben werden. Mit der Indienststellung der EC 145 waren die Platzverhältnisse noch enger geworden. Heute steht Raum ohne Ende zur Verfügung, was die Wartungsarbeiten der Besatzung erleichtert und auch etwas größere Reparaturen vor Ort durch die ADAC Luftfahrt Technik GmbH ermöglicht.

Gleichzeitig wurden der Hauptlandeplatz und die Parkpositionen der beiden Hubschrauber saniert und die Befeuerung erneuert. Zwei elektrisch betriebene Landeplattformen mit Starterkabel und Endabschaltung erleichtern das Aus- und Einfahren der Maschinen. Videokameras mit Bewegungsmeldern an den Hangars lassen eine Überwachung der Objekte rund um die Uhr durch die Leitstelle zu und schützen vor bösen Überraschungen.

Weiteres in Planung

Auch sind die letzten Planungen und Verhandlungen mit Firmen für ein neues Sozialgebäude westlich des neuen Hangars soweit fortgeschritten, dass eventuell schon im Spätherbst mit dem Bau begonnen werden kann. Und dann sollte noch im Spätsommer "Christoph 33" das nächste Jubiläum haben, den 20.000 Einsatz seit seiner Indienststellung.

Foto der Übergabe

Eines unserer Fotos in diesem Artikel zeigt den symbolischen Akt der Übergabe: v.l.n.r. Dr. med. Hartmut Handschak (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Landkreis Oberspreewald-Lausitz), Georg Dürrschmidt (Landrat des Kreises Oberspreewald-Lausitz), Frau Dr. Friese (Vertreterin der erkrankten Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie) und Werner von Scheven (ADAC-Vizepräsident für Technik und stellv. Vorstandsvorsitzender des ADAC Berlin-Brandenburg e.V.).

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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