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Neue EC 135 für die IFA

08.06.2003

Leipzig (SN) ::  Die Internationale Flugambulanz (IFA) verfügt seit kurzer Zeit über eine gebrauchten EC-135 T1. Bei der Maschine handelt es sich um die D-HEDY mit der Seriennummer c/n 87. Der Hubschrauber gehörte früher Eurocopter Germany und war auch schon in der Schweiz unterwegs. Die Maschine ist mit Cable Cuts ausgestattet, was für die Rettungshubschrauber der Alpenregionen obligatorisch, in Deutschland hingegen äußerst selten anzutreffen ist. Die Wire Strike Protection Systems (WSPS) haben die Funktion, den Hubschrauber im Ernstfall vor Überlandleitungen zu schützen. Sollte der Hubschrauber in eine solche hineinfliegen, so werden diese durch die Cable Cuts zerschnitten, um einen Absturz zu verhindern. Weder der ADAC noch die DRF setzen solche WSPS an ihren Hubschraubern ein. "Lediglich" an den Hubschraubern der Bundeswehr, die im SAR-Dienst fliegen, sind solche Systeme zu finden. Als Argument gegen Cable Cuts wird zumeist angeführt, dass dieses System zu Leichtsinnigkeit verleiten könne, bzw. dass der Cable Cut sehr selten zum Einsatz kommt. Zu der Neuanschaffung kam es, da die IFA nach dem Wegfall des Leasingpartners Heliunionair und deren MD-902 in einen Engpass kam. Zwischenzeitlich war dort auch die BK-117 (D-HEOE) der HTM als ITH im Einsatz, diese wurde aber inzwischen zu Dreharbeiten zur Actionserie "Medicopter 117" abgezogen. Nachdem HTM die D-HEOE abzog, wurde kurzfristig eine BO-105 S des Hubschrauberbetreibers Elbe Helicopter eingesetzt.

Interessant ist, dass die IFA sich zum Kauf einer weiteren Maschine entschlossen hat, obwohl noch nicht geklärt ist, welcher Betreiber nach der Neuausschreibung des Standortes Leipzig und der damit verbundenen Gerichtsverfahren (rth.info berichtete) dort die Hubschrauber stellen wird. Möglicherweise deswegen ist die "neue gebrauchte" Maschine nicht im auffälligen Design der IFA lackiert, welches an der bereits seit 2001 im Einsatz stehenden D-HEOY zu finden ist (eine Umlackierung ist mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden). Stattdessen wurden lediglich die IFA-typischen Aufkleber und Schriftzüge an der Maschine angebracht. Der Hubschrauber ist in einem Farbschema mit silberner Grundfarbe lackiert. Ob die Lackierung noch geändert wird,bleibt abzuwarten.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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