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Team DRF rüstet Agusta-Bell 412 für Luftrettung aus

09.07.2006

Nürnberg (BAY) ::  Seit einiger Zeit steht am Flughafen Nürnberg ein Hubschrauber des Typs Agusta-Bell 412 im Farbschema der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) lackiert und wartet darauf, zum Einsatz zu kommen. Das Betreiberkonsortium Team DRF hat somit erstmals eine Maschine dieses Typs in den Hausfarben entsprechend dem Corporate Design lackiert. Bemerkenswert ist jedoch darüber hinaus an der "D-HHAA", dass es sich nicht um den Typ Bell 412 HP handelt, wie ihn der Konsortiums-Partner HDM Flugservice an verschiedenen Standorten bereits einsetzt. Die jetzt beschaffte Maschine wurde aus Schweden gebraucht beschafft, wird jetzt für den Einsatz in der Luftrettung umgerüstet und ist in Lizenzbau von Agusta entstanden. Die genaue Typbezeichnung lautet Agusta-Bell (AB) 412 HP. Geplanter erster Einsatzort soll nach derzeit vorliegenden Informationen das Sekundär-Luftrettungszentrum des HDM in Nürnberg sein.

Eingesetzt werden soll die Maschine, wie bereits der Seitenaufschrift "operated by HDM Luftrettung" zu entnehmen ist, vom HDM Flugservice, dem derzeit einzigen Partner im Konsortium Team DRF, der einschlägige Erfahrungen im Flugbetrieb mit Bell 412 vorweisen kann.

Eine weitere Besonderheit der rot-weiß lackierten Maschine sind die Cable Cutters (WSPS), ein Schutzsystem das aus zwei scharfkantigen Metallschneidern von an der Kabine besteht. Diese sollen beim versehentlichen Einflug in Überlandleitungen - günstigen Einflugwinkel vorausgesetzt - die Kabel kappen können um so schlimmere Folgen der Kollision abzuwenden. Bislang finden WSPS-Systeme jedoch in der deutschen Luftrettung nur vereinzelt Anwendung.

Der Standort Nürnberg ist, wie alle HDM-Intensivtransporthubschrauber, Tag und Nacht einsatzbereit und ein Wetterradar gehört zur Standard-Ausrüstung der Maschinen. Insofern überrascht es weniger, dass auch der Neuzugang "D-HHAA" über die sogenannte "Radarnase" verfügt.

Die ersten Einsätze der Maschine, die bislang einmalig in ihrem Aussehen ist, werden mit Sicherheit in der Luftrettungsszene mit Aufmerksamkeit verfolgt werden.

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Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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