Doppelstandort für Kölner Hubschrauber?
09.05.2005
Köln (NRW) ::
Wie kürzlich zu erfahren war, wird für die beiden in bzw. bei Köln stationierten Luftrettungsmittel ein gemeinsamer Standort angedacht. Das Besondere dabei: Die Hubschrauber werden von zwei verschiedenen Betreibern gestellt.
Zuständig für den Flugbetrieb des in Köln-Merheim stationierten Rettungshubschrauber "Christoph 3" ist der Bundesgrenzschutz; mit der Verwaltung ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beauftragt. Die Rettungsassistenten kommen von verschiedenen Rettungsdienst-Anbietern aus der Stadt Köln, die Notärzte stellt das Klinikum Merheim. Die Stationsgebäude sind mittlerweile betagt und renovierungs- bzw. erneuerungsbedürftig.
Der am "Konrad-Adenauer"-Flughafen Köln-Bonn beheimatete "Christoph Rheinland" ist Teil der ADAC-Luftrettungs-Flotte. Hubschrauber und Piloten stellt die Automobilclub-Tochtergesellschaft, während die Notärzte von der Berufsfeuerwehr Köln und das nichtärztliche Assistenzpersonal von Kölner Hilfsorganisationen kommen.
Träger beider Hubschrauberstationen ist die Stadt Köln. Sie erörtert nun die Möglichkeiten, auf einem stadteigenen Gelände beide Hubschrauber gemeinsam unterzubringen. Ein Gelände nahe einer Autobahn habe man dafür bereits ins Visier genommen, heißt es. Von seiten des Bundes ist bekannt, dass dieser "nur" auf die Einhaltung eigener Kriterien für "seinen" Hubschrauberstandort des "Christoph 3" achten wird - zum Beispiel was die Größe der Tankanlage anbelangt. Zuständig für die konkrete Standortplanung und den Unterhalt der Zivilschutz- Hubschrauberstationen ist grundsätzlich das jeweilige Bundesland, in dem der Hubschrauber steht.
Seitens des ADAC ist bislang keine förmliche Stellungnahme bekannt.
Ein gemeinsamer Standort beider Hubschrauber, so soll seitens des Trägers argumentiert werden, hätte Vorteile in Bezug auf die Reduzierung laufender Kosten im Unterhalt. Der gemeinsame Standort der ADAC-Hubschrauber "Christoph 33" und "Christoph Brandenburg" in Senftenberg ist bereits seit 1994 realisiert und hat ein positives Echo gefunden. Die Vorteile seien markant - gerade in Bezug auf die Betriebskostensenkung.
Bleibt zu hoffen, dass das geplante Projekt in Köln realisiert werden kann. Eine noch engere und direktere betreiberübergreifende Zusammenarbeit wäre mit Sicherheit für alle Beteiligten wünschenswert.
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Quo vadis Christoph 3?
Foto: Patrick Permien
Christoph Rheinland am Flughafen
Foto: Gerd Böttcher
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